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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Gartenzentrum, das für mich wie ein Labyrinth aus Grünpflanzen aussah. Wobei ‹Grünpflanzen› nicht so ganz das richtige Wort war. Viele der Bäume und Pflanzen hatten ihre Blätter verloren, oder sie waren mit fortschreitendem Winter braun und gelb geworden. Also eher ein Labyrinth aus Vegetation.
    «Sie sind nach wie vor lebendig», sagte sie zu mir, während sie die Pflanzen mit Kennerblick betrachtete. «Obwohl es nicht so ganz die beste Zeit zum Pflanzen ist. Trotzdem könnten wir was zustande bringen, da der Boden noch nicht allzu hart gefroren ist.»
    Ich verzog das Gesicht. «Klingt nach Schmutzarbeit.»
    Sie lachte. «Wie bist du denn da reingeraten?»
    «Mein Bruder denkt… Dinge nicht immer bis zum Ende durch. Und er ist ziemlich gut im Überreden, wenn er’s drauf anlegt.» Und ein Ärgernis. Und aufdringlich.
    «Verstehe. Er ist aber auch ziemlich süß. Wette, er lässt Frauen ganz nach seiner Pfeife tanzen.»
    «Du hast ja keine Ahnung.»
    Was sie wiederum zu einem Lächeln veranlasste. «Nun gut, ich rate dir: Bleib dran. Sobald du einmal damit angefangen hast, kannst du gar nicht mehr aufhören. Und so schmutzig ist es nicht. Wenn du was von Schmutz hören willst, erzähle ich dir irgendwann mal von Guatemala.»
    «Du bist in Guatemala gewesen? Wann?» Wow! Irgendwie hätte ich erwartet, dass ihre Kreise in Orten wie Malibu oder Paris Ferien machten.
    «Als ich im Friedenscorps war.»
    «Du warst im Friedenscorps?»
    «Ja. In meiner Jugendzeit.»
    Ich starrte ihr nach, während sie Ausschau hielt, was wir sonst noch so brauchten. Jody war im Friedenscorps gewesen und hatte als Kunstlehrerin gearbeitet. Sie war eindeutig künstlerisch begabt. Sie war clever und ein guter Mensch. Wie zum Teufel war sie da in Danas Dunstkreis geraten?
    Am Ende erwarben wir mehrere Pflanzen, die sie Christrosen nannte, sowie ein paar Knollen, die, warnte sie sogleich, im Frühjahr sprießen würden – oder auch nicht. Gleich nach unserer Rückkehr warfen wir uns in Mäntel und Handschuhe und machten uns daran, Bastiens Vorgarten umzugraben. Einmal sah ich ihn am Fenster, wie er mir zuwinkte; als Jody gerade nicht hinschaute, streckte ich ihm die Zunge heraus.
    Jody war nur allzu glücklich, mir von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Hin und wieder stellte ich eine Frage zur Klärung, und dann machte sie eine Weile lang weiter. Ich hörte zu, gab gelegentlich einen Kommentar ab und fand den Nachmittag – so ungern ich es ja zugab – eigentlich sehr angenehm. Sie hatte Recht gehabt: Gartenarbeit war nicht so schlimm, sobald man einmal damit angefangen hatte. Ihr Geplauder wandte sich unausweichlich dem CPFV zu, und sowohl zu meiner Überraschung als auch zu meiner Erleichterung gab sie zu, etwas unzufrieden mit dem Komitee zu sein.
    «Ich meine», sagte sie, «ich unterstütze es. Absolut. Nur würde ich einiges manchmal sehr gern etwas anders anpacken.»
    Ich sah auf, froh darum, eine Pause einlegen zu können und nicht weiter an dem harten Boden herumhacken zu müssen. «Was denn?»
    Sie spitzte ihre süßen Lippen. «Also… zum Beispiel… wir wenden viel Zeit dafür auf, den Leuten zu sagen, was sie tun und lassen sollen, weißt du? Wir wollen ihnen helfen, ein besseres Leben zu führen, und das finde ich gut. Schließlich sagt Dana immer, dass eine Unze Vorbeugung besser als ein Pfund Heilung sei.»
    Aua! Klischee gefällig?
    «Aber ich wünschte mir auch, dass wir etwas für diejenigen täten, die jetzt Hilfe benötigen. Weißt du, wie viele Familien in dieser Gegend nicht genug zu essen haben? Es wäre großartig, wenn wir mit den lokalen Tafeln zusammenarbeiten würden, um daran etwas zu ändern – insbesondere im Hinblick auf die kommenden Ferien. Oder… wir tun viel, um Jugendlichen zu helfen, richtige Entscheidungen zu treffen, aber ich habe einige Notunterkünfte für Mädchen besucht, die bereits in Schwierigkeiten stecken. Sie sind weggelaufen. Sie sind schwanger. Dana sagt, es seien hoffnungslose Fälle, aber…»
    «Du bist anderer Ansicht?», fragte ich sanft.
    Sie hatte ebenfalls aufgehört zu graben und starrte geistesabwesend die Knolle an, die sie in der Hand hielt. «Ich glaube nicht, dass irgendwem nicht mehr zu helfen ist. Aber Dana… ich meine, sie ist so klug. Sie versteht mehr als ich von dieser Sache. Ich habe Vertrauen zu dem, was sie sagt.»
    «Hinterfragen ist nie verkehrt.»
    «Ja, vermutlich. Es ist bloß so, nun ja, sie ist mir eine gute Freundin gewesen.» Ihr Blick

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