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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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müssen, dass er das nicht schafft.»
    «Er hat nicht alle Sinne beisammen, und da lässt sich unmöglich sagen, wozu er sich für fähig hält. Daran können Drogen schuld sein. Die verleihen einem ein Gefühl von Unbesiegbarkeit.»
    «He!», rief ich aus und brachte Seth abrupt zum Stehen. «Da ist er wieder!»
    «Wer?»
    «Der Typ, der mit Alec spricht. Der seltsame Gothic, der wie ’n männliches Model aussieht.»
    Seth folgte meiner Geste. Weit drüben auf der anderen Seite des Raums, in der Nähe der Bar, hatten Alec und der Mann, den ich bei dem früheren Konzert gesehen hatte, eine hitzige Auseinandersetzung. Das Dichter-Model wirkte heute Abend finster und kalt, was sein ansonsten angenehmes und elegantes Erscheinungsbild etwas beeinträchtigte. Alec bettelte ihn offenbar um etwas an. Der Schlagzeuger gestikulierte wild, auf seinem Gesicht zeigten sich Verzweiflung und Angst. Der andere Mann schüttelte streng und unnachgiebig den Kopf. Er winkte mit einer Hand zu der Menge und sagte daraufhin etwas zu Alec, woraufhin dieser erbleichte und sich noch einmal in einen erbärmlichen Bittsteller verwandelte. Wiederum schüttelte der andere Mann den Kopf und schritt davon.
    Er kam nicht direkt an uns vorbei, musste jedoch in unsere Richtung, damit er zum Ausgang gelangte. Er war immer noch gut und gern zehn Meter entfernt und von einer Vielzahl Menschen abgeschirmt, als meine Haut ein seltsames Prickeln überlief. Fremdartig und unharmonisch, dennoch gleichzeitig geschmeidig. Ähnlich dem, das ich in der Gegenwart Dougs und seiner Band gespürt hatte, nur dass es damals unidentifizierbar gewesen war. Das jetzt war eindeutig die Signatur einer Person. Sie war mit diesem Mann verbunden und pulsierte untergründig. Ich keuchte erstickt auf und trat rasch zurück, bis ich außer Reichweite war. Seth zog ich mit, warf die Arme um ihn und küsste ihn auf den Hals.
    Währenddessen beobachtete ich aus dem Augenwinkel, wie der fremde Mann erstarrte, herumfuhr und den Blick über die Menge schweifen ließ. Er hatte mich auch gespürt. Mehrmals sah er über uns hinweg, aber wir zogen keine besondere Aufmerksamkeit auf uns. Wir waren bloß ein Pärchen, das allmählich in Wallung geriet. Ich spannte mich an und wartete darauf, dass er näher käme und versuchte, mich erneut aufzuspüren, was mir aus irgendeinem Grund nicht lieb gewesen wäre. Er suchte noch ein Weilchen länger, bevor er es aufgab und seinen Rückzug fortsetzte.
    Nachdem er verschwunden war, entspannte ich mich und lehnte mich an Seth.
    «Was…?»
    «Dieser Mann, der mit Alec gesprochen hat», erwiderte ich, immer noch unter Schock stehend. «Er ist ein Unsterblicher.»
    Seth zog die Brauen hoch. «Wirklich? Was für einer? Engel? Dämon?»
    «Nichts davon. Er ist auch nicht von meiner Art.»
    «Was meinst du damit: nicht von deiner Art?»
    «Nicht alle Unsterbliche sind Teil des Systems von Himmel und Hölle. Es wandeln viele andere Kreaturen auf der Welt: Nymphen, Orishas, Oni…»
    «Dir ist klar, dass du mich gerade in ein theologisches Dilemma gebracht hast, das mich wahrscheinlich jahrelang nachts wach halten wird», scherzte er. Als ich keine Antwort gab, wurde er wieder ernst. «Okay. Also, von welcher Art war er?»
    Ich schüttelte den Kopf. «Das ist die Sache. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht genau, was er war.»
    Kapitel 10
    Am folgenden Morgen rief ich Jerome an. Er schien nicht allzu glücklich darüber, von mir zu hören.
    «Hast du eine Ahnung, wie spät es ist, Georgie?», knurrte er ins Telefon.
    «Was soll das Gejammer? Du musst nicht mal schlafen.»
    «Fass dich wenigstens kurz!»
    Ich erzählte ihm von meinem Erlebnis beim Konzert und dass ich den mysteriösen Unsterblichen nicht identifizieren konnte. «Er war keiner von uns. Äh, ich meine, du weißt schon… kein Teil unseres… Pantheons», beendete ich lahm.
    «Pantheon? Ich habe noch nie gehört, dass es jemand so genannt hätte – außerhalb eines Einführungsseminars in Mythologie, natürlich.»
    «Und?»
    «Und was?»
    «Und ist das nicht merkwürdig? Ich bin Hunderten verschiedener Unsterblicher begegnet und habe noch nie so einen gespürt. Er hat sich nicht… normal angefühlt. Ich meine, er hat sich wie ein Unsterblicher angefühlt, aber halt sehr merkwürdig.»
    «Na ja, so schwer es auch fällt, das zu glauben, aber es gibt nach wie vor viele Dinge da draußen, die du noch nicht erlebt hast – trotz deines beträchtlichen Alters.»
    «Ja, ja, ich weiß, ich bin ein

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