Succubus on Top
als wir bei meinem Wagen standen. «Ich muss etwas wissen.»
Ich sah ihn erschöpft an und die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme wollte mir nicht gefallen. Heute Nacht wollte ich einfach keine gewichtigen Themen mehr besprechen. Ich seufzte. «Was ist?»
Er musterte mich einen Augenblick lang und schätzte offensichtlich meinen emotionalen Zustand ab. «Also… trägst du im Augenblick Unterwäsche?»
Ich war völlig verblüfft und erstaunt. Dann erkannte ich, wie schwer es ihm fiel, einen gleichmütigen Gesichtsausdruck zu wahren. Es war auch zu komisch. Seth versuchte gerade, mich aufzumuntern, und zwar auf eben jene trottelige Weise, wie ich es vielleicht auch probiert hätte. Die Enttäuschung in mir schwand.
«Ja», erwiderte ich lächelnd.
«Oh», meinte er, offenbar erleichtert, weil ich mich entspannte, jedoch enttäuscht über die Antwort.
«Aber weißt du, worin die wirkliche Schönheit des Gestaltwandels besteht?»
«Worin?»
«Jetzt nicht mehr.»
Kapitel 14
Dass Dana mir öffnete, darauf war ich nicht vorbereitet, als ich Bastien am folgenden Tag aufsuchte.
Oh, du meine Güte, dachte ich. Endlich hat er mit ihr geschlafen.
Die Wahrheit erwies sich als wesentlich weniger aufregend. Bastien – als Mitch – war bis über die Ellbogen mit Mehl bestäubt und knetete einen mittelgroßen Klumpen Teig.
«Hallo, Tabby-Kätzchen», sagte er, als er mich und meinen überraschten Ausdruck zu Gesicht bekam. «Dana bringt mir das Brotbacken bei.»
«Wow!», bemerkte ich. Wirklich, eine andere Reaktion war einfach nicht möglich.
Ich selbst hatte Bastien unter weitaus primitiveren Umständen Brot backen sehen, aber er glaubte offenbar, dass die alte Lehrer-Schüler-Beziehung ihm den Weg zu Danas Bett ebnen würde. Natürlich war da etwas dran. Der Mensch zeigte von Natur aus gern seine Überlegenheit auf bestimmten Gebieten, und eine Unterrichtssituation bedeutete viel Zeit allein miteinander. Ich hatte allerdings den Verdacht, dass Dana selbst bei dieser Taktik nach wie vor unnahbar bliebe, aber einen Versuch war’s immerhin wert. Dass sie sich tatsächlich Zeit für so etwas nahm, erschien mir merkwürdig. Eigentlich sollte sie doch zu sehr damit beschäftigt sein, Bomben in Kliniken für Schwangerschaftsabbrüche zu werfen und Schuluniformen zu verteilen.
Apropos Zeit allein miteinander – ich hatte Sorge, in eine Situation hineingeplatzt zu sein, die für den Inkubus von beträchtlicher Bedeutung sein konnte, und suchte daher seinen Blick.
«Ich kann später wiederkommen, wenn ich ungelegen bin», sagte ich zu ihm.
«Nein, nein. Dana muss bald zu einer Versammlung. Du kannst mir Gesellschaft leisten, sobald dieses Baby hier im Ofen ist.»
Das klang aufrichtig. Wahrscheinlich hatte er sämtliche Möglichkeiten erschöpft, sie zum Bleiben zu bewegen.
In ihrer Gegenwart verspürte ich nach wie vor Unbehagen. Ich setzte mich auf einen der Hocker an der Theke und nippte an dem White-Chocolate-Mocha, den ich mir unterwegs besorgt hatte. Dana ließ sich neben mir nieder, und ich musste gegen Drang ankämpfen, wegzurücken. Auf seinem Küchentisch lagen Stapel von Flugblättern und Broschüren des CPFV.
«Woher das Interesse am Backen?», fragte ich höflich, als sonst niemand etwas sagte.
«Ein Junggeselle kann sich nicht auf ewig allein von Fastfood und Tiefkühlkost ernähren, stimmt’s?» Er ließ sein Lächeln noch etwas strahlender werden. «Und he, ich bin stets offen für neue Erfahrungen. Nächstes Mal wird sie mir zeigen, wie man Crème brûlée macht.»
Ich knurrte. «Wenn du das lernst, muss ich vielleicht sogar hier einziehen.»
Dana wandte sich mir zu. Sie schlug elegant ein Bein über das andere und zeigte dabei jenen ach so züchtigen Unterrock, den sie bei diesem berüchtigten Shopping-Trip erstanden hatte. Das Tragen von Unterröcken hatte ich schon vor einer Weile eingestellt. Sie schoben bloß das Hauptereignis hinaus. «Ich könnte es Ihnen auch zeigen.»
Teufel, nein! Ich hatte mich auf Gartenarbeit eingelassen, als ich eine ähnliche Gesprächsstrategie bei Jody verfolgt hatte. Keine schlechten häuslichen Angewohnheiten mehr für mich. Außerdem wäre Bastien über meine Anwesenheit bestimmt alles andere als glücklich.
«Vielen Dank, aber das überlasse ich einfach Mitch. Er ist sowieso der Schlaumeier der Familie.»
Bastien gab dem Brot einen letzten Klaps. «Okay, was nun?»
«Jetzt legen wir es aufs Blech.»
Sie ging hinüber, um es ihm zu zeigen. Dabei beugte er
Weitere Kostenlose Bücher