Succubus on Top
pas?»
Lächelnd legte ich ihm den Kopf auf die Brust. «Oui.»
Ein paar angenehme Minuten verharrten wir so, bis mir einige weitaus weniger sentimentale Dinge einfielen. Ich setzte mich auf.
«Oh, he, du musst was rausfinden.»
Ich nahm meine Handtasche, holte den Beutel mit Kristallen heraus, den Alec mir geschenkt hatte, und hielt ihn Bastien entgegen. Er wich zurück.
«Was zum Teufel ist das denn?»
«Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage. Die sind der Grund dafür, dass mein Freund in der Buchhandlung sich so merkwürdig verhält.»
Er riss sich zusammen und beugte sich vor, um sich die Sache näher anzusehen, aber anfassen wollte er den Beutel um keinen Preis. «Die sind seltsam», sagte er langsam. «Sie strahlen etwas ab…»
«Wie die Signatur eines Unsterblichen», stimmte ich zu. «Aber ich habe noch nie erlebt, dass ein unbelebtes Ding so was getan hätte. Es ist nicht dasselbe wie ein Zauberbann.»
«Genau genommen fühlt es sich nicht schlimm an… bloß nicht richtig.»
«Ich habe Seth danach gefragt. Sterbliche spüren nichts, nur wir. Je auf so was gestoßen?»
«Nein, dann bin ich neben dir jedoch der Neuling, nicht wahr?»
Ich ließ die Kristalle in meine Handtasche zurückgleiten, zur beiderseitigen Erleichterung, und erklärte dann, was Alec erzählt hatte: dass man sie in Flüssigkeit auflösen müsse.
«Ülkiger und ülkiger», überlegte Bastien. «Anders als alle mir bekannten Drogen, aber sie strahlt auch nicht so richtig. Wenn du wissen willst, was das ist, Fleur, wirst du wohl die Experten ranlassen müssen.»
Er hatte Recht. Wir blieben noch eine Weile länger beisammen und wandten uns weniger seltsamen Themen zu. Das Brot roch so gut, dass ich unmöglich gehen konnte, ohne ein Stück probiert zu haben. Eines musste ich Dana ja lassen: Wenn es um Nahrungsmittel ging, wusste sie genau, was sie tat. Am Ende verließ ich Bastien mit gut dem halben Brotlaib und fuhr dann in die Stadt zurück, um die ‹Experten› zu suchen.
Ich hatte sagenhaftes Glück, dass Jerome sich tatsächlich am Handy meldete und mir mitteilte, wo er sich gerade aufhielt. Aber auch andernfalls hätte diese Kneipe auf meiner Liste an Örtlichkeiten gestanden, wo ich es versucht hätte. Das ‹Cellar› war ein altes, dunkles Pub am Pioneer Square, Seattles historischem Viertel, und ich hatte immer das Gefühl, dass die Kneipe das nächste große Erdbeben des Nordwestens kaum überstehen würde. Es war eine von Jeromes und Carters Lieblingskneipen.
Ich entdeckte die beiden auf ihrem Stammplatz hinten in der Ecke. Im Raum war es dunkel, wie stets, und er füllte sich allmählich mit Vorabend-Kundschaft. Engel und Dämon sahen mich mit ihrem üblichen amüsierten Ausdruck an, als ich hereinkam. Beide hatten mich schon gespürt, bevor ich die Schwelle überschritten hatte. Jerome erweckte am Telefon immer den Eindruck, dass er mit mir seine Zeit vergeudete, aber im Augenblick wirkte keiner von beiden sehr beschäftigt. Ich bestellte einen Gimlet an der Bar, lächelte die beiden Knaben an, die mit mir ein Gespräch anknüpften, während ich auf das Getränk wartete, und ging dann zu dem dynamischen Duo hinüber.
«Ein Arbeitsessen?», fragte ich und deutete mit dem Kopf auf die beiden leeren Gläser vor ihnen. Sie saßen nebeneinander, sodass der einzige freie Stuhl ihnen genau gegenüber stand. Ich kam mir vor wie bei einem Vorstellungsgespräch.
Carter hob eines der leeren Gläser hoch und prostete mir spöttisch zu. Ich stieß meines dagegen. «Stelle die göttlichen Werke des Universums nicht in Frage, Tochter der Lilith.»
«Das Werk des Herrn ist niemals vollendet», fügte Jerome feierlich hinzu.
Beide schienen etwas angeheitert, aber ich ließ mich nicht täuschen. Höhere Unsterbliche wie Engel und Dämonen konnten ihren Grad an Trunkenheit kontrollieren. Die anderen, geringeren Unsterblichen wie ich hatten schon viel dummes Zeug in ihrem Beisein geschwatzt, wenn wir gedacht hatten, Jerome oder Carter wären volltrunken. Ihr Blick war sogar jetzt scharf und wachsam, obwohl er mir gleichzeitig sagte, dass beide neugierig auf den Grund waren, weswegen ich meinen Vorgesetzten mitten am Tag aufgesucht hatte.
«Bist beim Inkubus gewesen?», fragte Jerome einen Moment später.
Ich nickte. «Er glaubt, er macht Fortschritte.»
«Glaubt?», fragte der Dämon und zog eine Braue hoch. Ich überlegte, ob John Cusack so etwas wirklich täte. «Besteht ein Zweifel daran?»
«Das habe ich nicht
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