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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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war es sogar ausgesprochen sexy, von ihm am Boden festgehalten zu werden. Er stach spielerisch mit dem Pinsel nach mir, berührte mich nie richtig, aber ich zuckte zurück. «Worin besteht das Problem?», neckte er mich. «Du kannst einfach gestaltwandeln, und dann sind sie weg.»
    «Oh! Du mieser kleiner Fiesling!»
    Er verzog die Lippen zu einem gemeinen Lächeln und tupfte den Pinsel auf meine Wange, sodass ein kleiner Streifen Farbe zurückblieb. Eine Sekunde später brachte er einen weiteren auf der anderen Seite an.
    «Auf in den Kampf!», verkündete er.
    Ich jaulte entsetzt auf und nutzte daraufhin seine momentane Befriedigung aus, um mich loszureißen und die Situation umzukehren, indem ich ihn herumwälzte. Jetzt schwebte ich über ihm, eine Hand auf seiner Brust, die andere auf seinem Arm.
    «Ich lerne jeden Tag mehr über dich», bemerkte ich und brachte mein Gesicht nahe an das seine. Mein Haar hatte sich aus dem improvisierten Band gelöst und hing jetzt fast wie ein Vorhang um ihn herab. «Du hast eine wirklich dunkle Seite.»
    «Ist das ein Problem?»
    «Eigentlich gefällt es mir sogar.»
    Ich senkte den Mund und gab ihm das, was wir inzwischen einen ‹verstohlenen Kuss› nannten – einen nicht so ganz tiefen Kuss, den wir beim Konzert perfektioniert hatten und der bloß an die Grenze stieß, ab der ein Sukkubus absorbierte.
    Einen Augenblick später richtete ich mich wieder auf und meine Lippen kitzelten immer noch an der Stelle, wo wir einander berührt hatten. Er legte mir eine Hand ins Kreuz, während er mit der anderen in mein Haar griff. Ein leises, zufriedenes Lächeln umspielte seinen Mund. «Möchtest du anschließend was essen gehen?»
    «Was hast du im Sinn?»
    «Alles. Solange die Gesellschaft so gut bleibt.»
    Ich lächelte und beugte mich herab, um ihn noch einmal zu küssen, nur dass es mir dieses Mal schwerfiel, den Kuss so zurückzuhalten, wie es hätte sein müssen. Als ich mich hätte zurückziehen müssen, küsste ich ihn stattdessen heftiger und suchte etwas kühner mit der Zunge in seinem Mund. Überraschenderweise war es nicht das Zucken einer Energieübertragung, das diese Indiskretion abrupt zum Innehalten brachte, sondern Seth selbst.
    «Thetis!», warnte er und stieß mich weg – nicht heftig, jedoch auch nicht sanft.
    Ich war verblüfft und mein Urteilsvermögen war plötzlich hin. Ich wollte ihn nochmals küssen. Zum Teufel mit dieser Sukkubus-Sache!
    Und das nicht bloß wegen der Chemie oder der kleinen Kabbelei, der Bemerkungen über meine Zehen und die fehlende Unterwäsche, sondern wegen allem, was heute Abend vorgefallen war. Weil ich so getan hatte, als wäre ich Teil seiner Familie. Wegen des Geredes von einer Hochzeit, die nie stattfinden könnte. Ich war auf einmal überwältigt von Gefühlen, von Freude und Entzücken darüber, wie es war, einfach bei ihm zu sein. Vom Wissen, dass er mich wegen meiner inneren und äußeren Vorzüge liebte. Und natürlich auch überwältigt von den dunkleren Emotionen. Vom Ärger darüber, dass unsere Beziehung nie vollkommen sein könnte. Von der Verzweiflung, weil er nicht unsterblich war. Von der Eifersucht, weil ich niemals seine Braut sein könnte. Was hatte Jerome gesagt? Dass der Umgang mit mir Seth alle normalen Dinge des Lebens verwehrte? Ihn zu küssen war eine unedle, ängstliche Reaktion auf all diese Gefühle, mit denen ich anders nicht umgehen konnte.
    «Thetis», wiederholte er und sah mir ins Gesicht, in den Ausdruck des Wahnsinns, der dort zu finden sein mochte. «Nun komm schon. Du bist doch stärker.»
    Das klang traurig und mitfühlend, trotzdem auch streng und väterlich. Seine Worte rissen mich aus meinem emotionalen Strudel, und ich kam mir auf einmal vor, als könne ich ihm, nun ja, nicht das Wasser reichen.
    Terry kam ins Wohnzimmer und zeigte zu Recht Überraschung, als er mich auf seinem Bruder sitzend vorfand. «Müsst ihr beide eigentlich auch ins Bett?»
    Seth und ich lächelten einander bittersüß an. «Wenn’s nur das wäre», sagte ich.
    Sobald alles aufgeräumt war, zogen Seth und ich los zu einem sehr späten Abendessen. Wir redeten nicht viel und keiner von uns beiden verlor ein Wort über das Vorgefallene. Er wusste wohl, dass es mir schwerer fiel als ihm, und ich wollte etwas sagen, um ihn aufzumuntern. Aber mir wollte nichts Rechtes einfallen, also herrschte das Schweigen, bis wir zu Terrys Haus und in unsere jeweiligen Autos zurückkehrten.
    «Georgina», sagte er auf einmal zögernd,

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