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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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du weiterhin deine T-Shirts tragen. Ich weiß doch, dass du irgendwo noch ein ‹Dancing-Queen›-Shirt rumliegen hast.» Auf seinem heutigen T-Shirt war Chuck Norris abgebildet. «Außer natürlich, du hättest gerne ein bisschen Abwechslung. Squaredancer haben niedliche Kostüme.»
    Er schüttelte frustriert den Kopf. «Das Tanzen überlasse ich lieber dir. Und nein, ich habe noch kein ‹Dancing-Queen›-T-Shirt – allerdings habe ich eines von Abba. Ich glaube, ein ‹Dancing-Queen›-T-Shirt würde sowieso eher zu dir passen als zu mir.» Seine Augen wanderten von meinem Gesicht hinunter zu dem Teil meines Körpers, den er oberhalb des Tisches sehen konnte. «Du siehst so aus, als könntest du auf der Stelle tanzen gehen.»
    Ich merkte, wie ich unter seinem Blick rot anlief, und benutzte meine Gestaltwandlerfähigkeiten, um das in Ordnung zu bringen. Bei dem derzeit ungewöhnlich warmen Wetter boten sich Sommerkleider einfach an, und auch heute trug ich wieder eines, ein cremefarbenes Trapezkleid. Es war ärmellos und hatte einen Schlüssellochausschnitt, der nur so viel von meinem Dekolleté durchblitzen ließ, wie es für eine Frau in einer Führungsposition angemessen war – oder vielleicht etwas mehr. Seth zog mich zwar nicht direkt mit den Augen aus, doch ich hatte schon vor langer Zeit festgestellt, dass er gut darin war, seine Emotionen so zu verstecken, dass sie sich nicht in seinem Gesicht abzeichneten. Ich fragte mich, was ihm wohl gerade durch den Kopf ging. Simple Bewunderung der allgemeinen Ästhetik? Lust? Missbilligung wegen meines nicht für eine Führungsposition geeigneten Ausschnitts?
    «Dieses alte Ding?», fragte ich kess und unerklärlicherweise fühlte ich mich unwohl.
    «Als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, hast du diese Farbe getragen.» Plötzlich schien er verlegen. «Keine Ahnung, weshalb ich mich daran noch erinnere.»
    «Das tust du gar nicht», sagte ich. «Ich trug Violett.» Jetzt war ich verwirrt, weil ich mich daran noch erinnern konnte.
    Er runzelte die Stirn und das sah niedlich aus. «Wirklich? Oh, ja. Vermutlich. Das violette Top und den geblümten Rock.»
    Jede Kleinigkeit. Wenn er auch noch erwähnt hätte, dass ich eine Schlangenlederjacke angehabt hatte, dann wäre ich in Ohnmacht gefallen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass er sich auch daran noch erinnerte. Wahrscheinlich auch an meine Schuhe und wie ich mein Haar getragen hatte. Unangenehmes Schweigen entstand. Ich schaffte es zwar, die Röte in meinem Gesicht zu unterdrücken, doch ich fühlte, wie mich ein warmes Gefühl durchfloss. Und es bestand nur zur Hälfte aus Begehren. Der Rest war etwas anderes … etwas Süßeres und Tiefergehendes.
    Ich räusperte mich. «Worum geht es in dem Buch? Cady und O’Neill, oder?»
    Er nickte und schien für den Themenwechsel dankbar zu sein. «Das Übliche. Geheimnisse und Intrigen, erotische Spannung und lebensgefährliche Situationen.» Er zögerte. «Es ist das Letzte.»
    «Ich – was?» Mir klappte die Kinnlade runter. Alle romantischen Gefühle, in denen ich gerade noch geschwelgt hatte, rauschten in den Hintergrund. «Meinst du damit … das Ende der Reihe?» Seth hatte im Lauf seiner Karriere einige Mystery-Romane geschrieben, doch Cady und O’Neill – sein unerschrockenes Archäologen-Team – waren das Flaggschiff. «Warum?»
    Er zuckte mit den Schultern und seine Augen wanderten wieder zum Bildschirm des Laptops. «Weil der Zeitpunkt dafür gekommen ist.»
    «Wie … wie willst du deinen Lebensunterhalt verdienen?»
    Er sah mich wieder an und sein Lächeln wurde ironisch. «Ich habe auch noch andere Bücher geschrieben, die nicht von ihnen handeln, Georgina. Und außerdem, meinst du nicht, dass meine Fans mir treu genug sind, um mir auch bei einer neuen Reihe die Stange zu halten?»
    «Stimmt schon», sagte ich sanfter. «Wir werden dir immer treu bleiben.» Ich hatte eigentlich «sie» statt «wir» sagen wollen, doch jetzt war es zu spät.
    «Das hoffe ich doch», sagte er und wich meinem Blick einen Moment lang aus. Als er wieder zu mir sah, entdeckte ich ein erregtes Funkeln in seinen Augen. «Aber ich habe jetzt wirklich Lust darauf, etwas Neues zu machen. Ich habe da so eine Idee – die ist wirklich klasse. Darin könnte ich komplett aufgehen, weißt du?» Und ob ich das wusste. Ich hatte schon einige Male miterlebt, wie er in ein Buch vertieft war und darüber das wahre Leben einfach vergessen hatte. Ich fragte mich, ob dieses neue Projekt,

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