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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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gar nicht so weit weg vom Sterben. Man sagt doch immer, dass man das Leben vor seinen Augen vorbeiziehen sieht, und so war es ja für mich. Traum folgte auf Traum. In den wahren Träumen durchlebte ich die schmerzhaftesten Episoden meines Lebens noch einmal, tat fürchterliche Dinge oder musste mit ansehen, wie geliebten Menschen Schlimmes zustieß. Mir wurden auch noch weitere «Realitäten» gezeigt, die sich so nie zugetragen hatten. In einer davon stellte sich Romans neuerliche Zuneigung als Verarsche heraus. Sie war eine Masche, um mich für meine Verwicklung in den Tod seiner Schwester zu bestrafen. Bloß ging er mich nicht direkt an. Stattdessen stürzte er sich auf all meine sterblichen und unsterblichen Freunde. Ich musste zusehen, wie er einen nach dem anderen tötete. Ich flehte ihn an, statt ihrer mich umzubringen, doch er ignorierte mich einfach.
    Die Oneroi bekamen mit, dass mich das Leid der Anderen mehr mitnahm als mein eigenes. Sie verspotteten mich und behaupteten, dass Romans Amoklauf eine Vision der Zukunft und durch das Horntor zu mir gekommen war. Ich glaubte ihnen nicht … zumindest vermutete ich, dass es nicht stimmte. Nyx konnte in die Zukunft sehen. Konnten sie es auch? Oder standen sie vielleicht trotz ihrer Gefangennahme mit ihr in Kontakt? Mein rationaler Verstand wurde langsam, aber sicher von Paranoia übermannt und mein Wesen mehr und mehr von den Oneroi zermürbt. Ich begann sogar, mich vor den wahren Träumen aus der Welt der Sterblichen, in denen ich meine Freunde beobachten konnte, zu fürchten. Sie waren kein Trost mehr, sondern stürzten mich noch tiefer hinab in die Finsternis. Genau wie die Oneroi vorausgesagt hatten, schien es für mich keine Hoffnung auf Rettung zu geben.
    Und ich träumte immer weiter …
    Roman, Hugh und die Vampire waren in einem Van. Peter saß am Steuer und nach der Uhr am Armaturenbrett war es zwei Uhr morgens. In dem engen Innenraum wurde nicht gesprochen und so hatte ich keine Ahnung, was gerade vor sich ging. Draußen beleuchteten die Scheinwerfer ein Straßenschild am Freeway, das die Ausfahrt zur Idaho State Route 41 ankündigte. Idaho?
    «Können wir den Radiosender wechseln?», bat Hugh. «Ich hasse Gequatsche im Radio.»
    «Weil du vielleicht etwas dabei lernen könntest?», fragte Peter.
    «Weil ich versuche, wach zu bleiben.»
    «Das ist das Gesetz der Landstraße: Der Fahrer hat die Kontrolle über das Radio.»
    «Als ob du Ahnung vom Gesetz der Landstraße hättest …»
    «Genug jetzt», ging Roman dazwischen. Er klang müde und sein Gesicht spiegelte ebenfalls Erschöpfung wider. Er sah aus, als hätte er nicht viel geschlafen, allerdings war das um zwei Uhr in der Nacht auch nicht sonderlich überraschend. Er entfaltete eine Landkarte und verglich sie mit einem Stück Papier, auf das einige Notizen gekritzelt waren. «Die nächste Ausfahrt sollte es sein.»
    «Wie konnte Carter diesen Typen überhaupt aufspüren?», fragte Cody.
    «Weil die Wege des Carter unergründlich sind», erwiderte Hugh.
    «Unergründlich wie sein Alkohol- und Kippenkonsum.»
    «Schon, aber wenn er es wusste, warum hat er es Jerome dann nicht gesagt?»
    «Weil Jerome, wenn er es erfahren würde, sofort ausrasten und ihn plattmachen würde. Ich vermute mal, dass Carter es aus Mitgefühl nicht an die große Glocke hängen wollte. Er ist ja schließlich ein Engel und so.»
    «Oh, ja, klar.» Cody hatte das scheinbar ganz vergessen. Das passiert einem leicht.
    «Jerome wird uns ebenfalls plattmachen, wenn er rauskriegt, was wir hier tun», gab Peter zu bedenken.
    «Er ist gerade zu sehr abgelenkt. Er glaubt, dass wir nur einer Vampirfährte folgen.»
    «Darum geht es ja», sagte Peter. «Wenn er herausbekommt, dass wir ihn belogen haben –»
    «Das wird er aber nicht», unterbrach ihn Roman ungeduldig. «Nicht wenn wir uns von diesem Typen einfach nur holen, was wir brauchen, und uns dann sofort aus dem Staub machen. Da ist es – fahr hier raus.»
    Hugh bog auf etwas ab, das nicht mal wie eine Straße aussah. Dort gab es keine Gebäude und nur eine einzige Laterne, die eine Kreuzung ausleuchtete. Dahinter versank alles in Dunkelheit. Roman fuhr fort mit seinen Anweisungen und manövrierte sie tiefer und tiefer in diese ländliche Gegend hinein.
    «Du kannst ihm gar nichts tun», sagte Hugh und verdrehte seinen Kopf, um Roman auf dem Rücksitz ansehen zu können. «Wenn du nur ein Fünkchen deiner Energie im Territorium eines anderen Dämons durchscheinen lässt,

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