Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
Vom Netzwerk:
ein Zufall sein. Ehrgeizig war er schon immer. Wundert mich gar nicht, dass er sich einen so wichtigen Fall unter den Nagel gerissen hat.« Riker setzte auf diesen Zufall, denn Mallory war in ihrem derzeitigen Zustand nicht in der Lage, alte Rechnungen mit dem Fed zu begleichen. Ihr Pflegevater war tot und begraben, allem Kummer und Leid enthoben - was hätte es also für einen Sinn gehabt, Dale nachzujagen? Aber er mochte nicht mehr darüber sprechen, Erinnerungen an den FBI-Agenten deprimierten ihn. »Was kannst du mir über das kleine Mädchen aus dem Konvoi sagen?«
    »Dodie? Sie gehört in eine Klinik.« Charles hatte Savannah Sirus’ Kleidung zusammengelegt und packte sie wieder in den Koffer, die übrigen Gegenstände verteilte er auf verschiedene Quadrate der Patchwork-Tagesdecke. Geduldig versuchte er einen Selbstmord zu enträtseln, während er mit seinem Freund über Serienmord diskutierte. »Dodies verschwundene Schwester entspricht nicht dem Opferprofil. Ariel Finn war ein Teenager. Entschuldige - das wusstest du schon? Wahrscheinlich von Sheriff Banner, nicht? Und trotzdem interessierst du dich nach wie vor für die kleine Familie.«
    Charles legte die einzelnen Gegenstände paarweise zusammen. Savannahs Lippenstift kam zu einem Scheckbuch, ein gefalteter Umschlag zusammen mit einem schwarzweißen
Schnappschuss auf ein anderes Quadrat. »Du fragst dich, ob der Täter es eigentlich auf Dodie Finn abgesehen hatte. Vielleicht ist ihre Schwester dazwischengekommen.« Und in Beantwortung einer Frage, die Riker noch kaum gedacht hatte, fuhr er fort: »Wenn Dodie den Mord an ihrer Schwester gesehen hat, wäre das eine Erklärung für ihren derzeitigen Zustand. Aber ich kann dir nicht definitiv sagen, dass es so war. Ich kann nicht zaubern.«
    »Genau.« Riker sah seinem Freund beim Sortieren zu und wurde nicht schlau aus seinem System. Die Fotos der toten Savannah Sirus hatte er beiseite gelegt - bis auf eins. Ein Führerschein lag jetzt neben dem Flugticket.
    »Diese Frau hatte keine Selbstmordabsichten, ehe sie mit Mallory zusammentraf. Schau dir das Führerscheinfoto an.«
    Riker rollte sich herum und musterte das briefmarkengroße Bildchen mit zusammengekniffenen Augen.
    »Der Führerschein gibt mehr her«, fuhr Charles fort, »wenn man weiß, dass er zehn Tage vor Miss Sirus’ Ankunft in New York erneuert wurde. Auf diesem Foto ist eine gepflegte Frau zu sehen - perfekte Frisur, Augenmake-up, Rouge, Lippenstift - alles stimmt.«
    »Das ganze Drum und Dran.« Riker nickte und tat, als hätte er diese Einzelheiten auf dem winzigen Foto erkannt. Aber er brauchte auch gar nicht genau hinzuschauen, um sich diese Frau in mittleren Jahren vorzustellen, die Wert auf ihr Äußeres gelegt und ein lebenswertes Leben geführt hatte - bis sie in New York aus dem Flieger gestiegen war. Das größere Foto, das Charles in der Hand hielt, war leichter zu deuten. Es war die Nahaufnahme einer ungeschminkten Toten mit strähnigem, schmutzigem Haar.
    »Und das soll Mallory in nur drei Wochen aus ihr gemacht haben?«

    »Du glaubst also nicht, dass Mallory sie bewusst in den Selbstmord getrieben hat?«
    »Natürlich nicht«, sagte Riker. Erst musste er wissen, womit Savannah das verdient hatte.
    Charles hielt das Scheckbuch hoch. »Miss Sirus hatte schon eine weitere Reise geplant. Hier ist die Anzahlung für eine Kreuzfahrt. Sie wollte die Welt sehen. Für dreißigtausend Dollar kann man in vielen Häfen Station machen. Der Scheck ist erst kürzlich ausgestellt worden, und solche Reisen müssen Monate vorher gebucht und bezahlt werden. Eine Frau mit Selbstmordabsichten plant nicht so weit voraus. Sie sieht keine Zukunft mehr für sich. Und offenbar hatte Frau Doktor Sirus keine Geldsorgen.« Charles zeigte Riker eine Visitenkarte. »Sie war Dermatologin. Nach ihrem Scheckbuch zu schließen sehr erfolgreich in ihrem Beruf. Mallorys Mutter war auch Ärztin.«
    »Aber nicht so erfolgreich.« Mallorys Mutter war praktische Ärztin in einer Kleinstadt gewesen. »Cassandra ist von ihren Patienten wahrscheinlich mit Hühnern und Kartoffeln bezahlt worden.«
    »Und noch etwas«, fuhr Charles fort. »Savannah ist aus Chicago. Wusstest du, dass Mallorys Mutter dort als Assistenzärztin gearbeitet hat?«
    Riker gähnte. »Nein. Das Mädel erzählt ja nie was.«
    »Aber du hast gewusst, dass Cassandra aus Louisiana stammte.« Charles deutete auf den Führerschein. »Und Savannah ist ein Südstaatenname.«
    Riker grinste sich eins. Er

Weitere Kostenlose Bücher