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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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gesehen. Auf einem ist eindeutig die Kleine abgebildet, die auf unserem Friedhof liegt.« Banner holte ein gefaltetes Blatt aus der Tasche und knipste seine Taschenlampe an. »Sehen Sie diesen Strich auf der Rückseite von dem Hufeisen-Schlüsselanhänger? Es ist eine Gravierung. Den Anhänger haben wir da gefunden, wo das Kind begraben war. Das FBI wusste also, wohin es gehörte, aber sie haben die Eltern nicht informiert. Gemein, was?« Sein Blick ging zu einem Paar, das auf Campinghockern saß und in geselligem Schweigen Kaffee trank. »Und jetzt muss ich den beiden sagen, dass ihr Kind tot ist. Manchmal hasse ich meinen Job.«
    »Sagen Sie’s ihnen morgen früh«, riet ihm Riker. »Dann bekommen Sie von mir Rückendeckung.« Dabei hätte er sich lieber einer geladenen Waffe gestellt als den Eltern eines ermordeten Kindes. Was war wohl Mallory durch den Kopf gegangen, als sie im Büro des Sheriffs das Foto des marmornen Grabsteins mit ihrem Namen gesehen hatte? Was hatte das mit ihr gemacht? Wie gefährdet war sie?
    Sie nachts einzuholen war vielleicht keine so gute Idee.
    Auch er würde bis zum nächsten Morgen warten.
    Er wollte, dass sie ihn kommen sah, langsam und locker, lächelnd wie in alten Zeiten. Vielleicht hatte sie dann weniger Lust, ihn abzuschießen - und das war durchaus nicht scherzhaft gemeint.
    Die Ankunft eines Neuen in einem Pickup brachte Riker auf andere Gedanken. Ein bärtiger Mann beugte sich aus dem Fahrerfenster, um einem Deputy seinen Ausweis zu zeigen, und parkte zwischen den zivilen Fahrzeugen. Als er ausstieg, führte er einen großen schwarzen Hund an einer schweren
Kette mit. Die anderen Hunde hatten es mit der Angst bekommen, keiner bellte, keiner wollte sich mit diesem Tier anlegen.
    Der Hund war besser genährt als sein Herr, ein hochgewachsener, hagerer Mensch mit langem verfilztem Haar, einem Goldzahn und einer Zahnlücke. Die Hacken der Boots waren abgetreten, die Augen staubfarben, um ihn war der strenge Geruch von Kleidungsstücken, die seit vielen Tagen ungewaschen waren.
    Charles Butlers erster Eindruck von ihm war aber nicht der eines mittellosen Mannes, sondern der eines Menschen, der sein Äußeres vernachlässigte und keinerlei Interesse mehr an Essen und sonstigen leiblichen Genüssen hatte. Unter den Eltern im Konvoi befanden sich etliche in diesem traurigen Zustand.
    Dieser Mann atmete nur, weil er nicht anders konnte, sein Körper zwang ihn dazu. Aber alles, was der Mensch normalerweise aus freiem Willen tat, hatte er über Bord geworfen.
    Jetzt stand er vor Paul Magrittes Lagerfeuer und streckte die Hand aus. »Jills Dad - aus Austin, Texas.«
    Dr. Magritte erhob sich und schüttelte herzlich die dargebotene Hand. »Ja, natürlich! Wie geht es Ihnen?« Und zu Charles gewandt: »Jills Dad ist Mr. Hastings’ Internetname.«
    Interessiert musterte Charles den vierbeinigen Begleiter des Texaners, das Tier mit dem dichten schwarzen Fell. Vielleicht die Abart eines Malamut? Nein, eher nicht. Er hatte in New York oft Hundeausstellungen besucht und besaß ein eidetisches Gedächtnis, konnte sich aber an keine derart ausgefallene Rasse erinnern. Obgleich er selbst nie ein Haustier gehabt hatte, kam er mit Tieren gut zurecht. Er streckte die Hand aus, um den zottigen Kopf zu streicheln.
    Und hielt mitten in der Bewegung inne.

    Der Hund sah plötzlich nur noch ihn. Die seltsamen hellblauen Augen waren unverwandt und ohne jede Gefühlsregung auf ihn gerichtet. Das ist kein Hund, dachte Charles und war sich bewusst, dass das möglicherweise sein letzter Gedanke war.
    »Ein Wolf, stimmt’s?« Riker war unvermittelt am Lagerfeuer erschienen und zog Charles’ Hand zurück, ehe das Vieh sie zwischen die Zähne bekam.
    »Zu großen Teilen«, sagte Jills Dad. »Allenfalls zu einem Viertel Hund.«
    Der Sheriff trat in den Lichtkreis des Feuers. Seine Hand lag auf der Pistole im Holster. »Schließen Sie den Köter in Ihrem Truck ein. Wenn ich ihn heute Nacht draußen erwische, erschieße ich ihn.«
    Jills Dad nickte. Mann und Wolf gingen davon.
    Riker sah dem Tier einen Augenblick nach. Dann schlug er Charles auf den Rücken. »Unheimliche Augen, was? Eiskalt. Erinnert dich das an eine Person, die wir kennen?«
    Dr. Magritte reagierte als Erster, allerdings wortlos und nur mit einem überraschten Blick.
    Riker sah ihn nachdenklich an. »Sie haben also Mallory schon kennen gelernt. War es ein nettes Gespräch?«
     
    Detective Mallory ging in Angriffsstellung - anders konnte

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