Such mich Thriller
zurückzutreten, Detective«, sagte Berman leise.
»Da würde ich ganz langsam zählen«, empfahl ihm Riker. »Dass einer, der noch nicht wieder gerade gehen kann, Mallory den Marsch blasen will, ist schon verdammt lustig.« Er lachte vergnügt, und die FBI-Agenten waren beruhigt - so ernst konnte die Lage nicht sein. »Legen Sie sich nicht mit Mallory an, die beißt Ihnen glatt den Kopf ab. Ich hab mal zugesehen, wie sie das mit sechs Tauben gemacht hat.« Riker streckte die Hand aus und verwuschelte Dale Berman das Haar. Kleiner Scherz, sollte das heißen. Dann beugte er sich tief hinunter und fügte hinzu: »Ich habe sie nicht im Griff.«
Das gab den Ausschlag.
»Also gut, Schluss jetzt. Zurück an eure Plätze. Sofort.«
»Und Straffreiheit für Joe Finn«, ergänzte Mallory.
»Kommt nicht in Frage.« Berman hatte sich aufgerappelt. »Finn ist Profiboxer, er kennt die Gesetze. Seine Fäuste gelten …«
»Als Waffen, ja. Geschenkt.« Ehe Dale Berman noch einmal den Mund aufmachen konnte, legte Riker nach: Er summte die ersten Takte von Mackie Messer.
»Okay, ich verzichte auf eine Anklage«, sagte Berman großmütig.
Special Agent Dale Berman machte, einen Eiswürfel an die wieder blutende Lippe haltend, einen großen Bogen um Mallory, die in ein Gespräch mit dem Sohn des Boxers vertieft war, und setzte sich zu Charles Butler und Riker.
»Ich will da nur eine Kleinigkeit klären«, sagte er und zeigte
auf das Fernschreiben, das er vor die beiden hingelegt hatte. »Der Sheriff in Missouri hat Schutzhaft für die Finns erbeten.«
Riker sah das Blatt nicht einmal an. »Den Schutz besorgen Mallory und ich. Und wenn wir schon dabei sind, klären wir am besten noch eine Kleinigkeit. Beten Sie, dass Joe Finn sich keinen Anwalt nimmt. Provozierter tätlicher Angriff, Machtmissbrauch - und als Sie sich damals die Kleine gegriffen haben …«
»Sie träumen, Riker.«
Der Detective sah zu dem Tisch hinüber, wo Mallory mit einem Kind über Mord sprach. »Peter scheint mir ein erstklassiger Zeuge zu sein. Möchte wetten, dass er aufs Stichwort Tränen vergießen kann, und so was kommt immer gut. Mit einer Anklage wegen Dodies Entführung kann Finn vielleicht vor Gericht nichts erreichen, aber die Medien werden die Sache abends zur besten Sendezeit bringen. Und das wäre doch schade, wo Sie die Presse bisher so erfolgreich rausgehalten haben … Also stellen Sie sich besser gut mit uns, wenn Ihnen Ihre Eier lieb sind.«
Riker ließ Charles Butler mit Berman allein, um Mallory ihren Laptop zu bringen, so dass Charles mühsam nach einem Gesprächsthema suchen musste. »Sie haben also hier die Einsatzleitung«, sagte er schließlich.
Berman lächelte säuerlich und war sichtlich froh, als Riker zurückkam. »Ich habe Kronewalds Geschenke von Mallory bekommen, Riker«, sagte er. »Wenn Sie wegen des manipulierten Ventils und dem Fingerabdruck Näheres wissen wollen …«
»Unbrauchbar, weil zu verwischt, ich weiß«, sagte Riker.
»Sie und Mallory sind also bereit, uns hier zu unterstützen?«
»Hört sich ja erstaunlich kooperativ an. Sie schießen doch den Cops lieber ins Knie.«
»Die Sache mit Kronewald in Chicago war nicht meine Schuld«, schwindelte Berman. »Ich war ja nicht mal dabei.«
Er bedachte Riker mit seinem sonnigsten Lächeln und schlug leicht mit der Handfläche auf den Tisch. »Wir sind also im Geschäft? Und die Ergebnisse werden brüderlich geteilt.«
»Wie damals bei Lou Markowitz?«, fragte Riker.
»Sind Sie deswegen etwa immer noch sauer? Und Mallory auch? Okay, ich hab Markowitz nicht alles gesagt. Aber das ist Jahre her, und schließlich ist ja niemand gestorben.«
Rikers Reaktion kam umgehend. Alle Muskeln spannten sich an. Er hätte am liebsten zugeschlagen, soviel war klar. Stattdessen stand er auf und setzte sich auf einen weit entfernten Platz.
Agent Berman sah Charles Butler an. »Wissen Sie, was das soll?«
»Die alte Geschichte mit Lou Markowitz? Nein, die Fakten sind mir nicht bekannt. Aber wenn ich mir Rikers Reaktion ansehe, habe ich fast den Eindruck, dass doch jemand gestorben ist.«
Auch bei Mallory hatte Dale Berman kein Glück. Er wartete, bis Peter weg war, dann zog er sich einen Stuhl heran. »Wir könnten uns bei diesem Fall gegenseitig unter die Arme greifen.«
Ihr Blick war eindeutig. Das hast du dir so gedacht!
»Ich habe die Genehmigung vom Gericht, Dodie Finn in Schutzhaft zu nehmen.« Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen und
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