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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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seine edelsten Teile nicht zu gefährden, schob er rasch nach: »Das soll keine Drohung sein. Ich werde es nicht tun, ich versuche nur …«
    »Sind das die neuesten, verbesserten Methoden des FBI?« Sie sah auf den Monitor. »Sie wollen also ein kleines Mädchen
verschwinden lassen? Wie haben Sie es beim letzten Mal gemacht? Sie als Terroristin ausgegeben? Ach nein, neuerdings braucht ja das FBI keine Gründe mehr zu nennen.«
    Berman hatte schon eine Antwort auf der Zunge, als sich eine korpulente Frau neben Mallory niederließ und sich als Margaret Hardy vorstellte, Witwe von Jerold Hardy und Mutter von Melissa Hardy, die mit sechs Jahren verschwunden war.
    »Ich denke täglich an sie.« Mrs. Hardy machte ihre Handtasche auf und holte einen Stapel Fotos heraus, auf denen ein kleines Mädchen in verschiedenen Kostümen und Posen zu sehen war, im Ballettröckchen und in Halloween-Verkleidung. »Und das ist bei der Schulaufführung. Die in dem Möhrenkostüm, das ist Melissa. Sie mag Möhren und Erbsen - von der Farbe her, nicht dem Geschmack -, und sie spielt Klavier. Das wollte ich Ihnen sagen, damit Sie etwas Persönliches von ihr wissen.« Mrs. Hardy lächelte tapfer, aber man merkte, dass sie ständig den Tränen nah war.
    Mallory benahm sich tadellos. Sie sah sich alle Fotos genau an und erkundigte sich höflich nach Melissas Zuhause. »Haben Sie Nachbarn in der Nähe? Ist Ihre Tochter mit dem Schulbus gefahren?«
    Noch ehe die Fragen beantwortet waren, begriff Dale Berman, dass auf Melissa Hardy das Opferprofil passte - und jetzt wusste es auch Mallory.
    Schließlich zog Mrs. Hardy ab. »Zurück zu Dodie Finn«, sagte Berman. »Ich wollte nicht …« Und dann vergaß er, was er hatte sagen wollen, denn jetzt endlich sah sie ihm gerade ins Gesicht. Es war keine schöne Erfahrung.
    Was für kalte Augen du hast.
    Mallory war ihm jetzt ganz nah, zu nah, drängte sich skrupellos in sein Terrain. »Wenn Sie das Kind noch einmal anrühren, mache ich Sie fix und fertig.«

    Sie wandte sich ab. Für sie war Dale Berman gestorben. Es würde keine Gespräche über die gute alte Zeit geben - aber auch nicht über seinen letzten Einsatz in New York. Der war Jahre her. Konnte jemand so lange einen Groll mit sich herumtragen? Schön, die Lösung des Falles hatte sich seinetwegen verzögert, aber das entführte Kind war damals lebend aufgefunden worden. Wegen seines Verhaltens Lou Markowitz gegenüber konnte unmöglich jemand gestorben sein. Trotzdem verfolgte ihn der Gedanke noch den ganzen Tag.
     
    Riker und Charles sahen abwechselnd zu Mallory hinüber, die allein am anderen Ende des Restaurants saß. Auch die Eltern aus dem Konvoi starrten sie an. Eine einzige Kriminalbeamtin genoss hier offenbar mehr Ansehen als zehn Feds. Aber von den Eltern war niemand so mutig gewesen wie Mrs. Hardy, die anderen bewunderten die junge Frau lieber aus der Ferne.
    »Mir wäre wohler«, sagte Riker, »wenn es eine Verbindung zwischen Savannah Sirus und diesem Serienmörder gäbe. Zwei Fälle gleichzeitig zu bearbeiten ist absoluter Wahnsinn.«
    »Aber wird Mallory denn verdächtigt, etwas mit dem Tod von Miss Sirus zu tun zu haben?«
    »Nein. Dr. Slope hat offiziell auf Selbstmord befunden. Gerichtlich wird sie keinen Ärger kriegen, aber die Einzelheiten werden rauskommen, und die New Yorker Kollegen werden ihre Probleme mit dem Fall haben. Dazu kommt, dass sie sich so sang- und klanglos verdrückt hat. Dank eines Serienkillers kann ich jetzt behaupten, sie hätte die ganze Zeit an diesem Fall hier gearbeitet. Aber ich brauche einen handfesten Grund für Savannahs Selbstmord, etwas, was die Kollegen mir abkaufen, sonst besteht die Gefahr, dass sie nicht mehr mit Mallory arbeiten wollen.«

    »Sie scheint im Augenblick ganz gut drauf zu sein«, stellte Charles fest.
    Riker strahlte wie ein stolzer Vater. »Ja, schau nur, wie sie mit ihrem Computer spielt. Das hat mir am meisten Sorgen gemacht - dass sie ohne Rechner gereist ist. Und dieser primitive VW … Erinnerst du dich an ihren früheren Wagen? Mit all den technischen Spielereien, die nur jemand zu schätzen weiß, der selber ein Computer auf zwei Beinen ist.«
    Charles machte schon den Mund auf, deshalb fuhr Riker rasch fort: »Hast du dir mal das Armaturenbrett angesehen? Da war nichts, was man nicht auch in einem normalen Wagen erwarten würde.«
    »Ich habe in meinem Wagen keinen Polizeifunk.«
    »Du hättest überhaupt kein Auto, wenn du mit einem Pferd durch die Gegend reiten

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