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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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müsst, pinkelt im Auto. Angehalten wird nicht«
    Es gab keinen Widerspruch. Riker setzte sich neben Charles auf den Beifahrersitz. »Auf geht’s. Du machst die Vorhut.«
    Charles Butler setzte sich an die Spitze des Konvois. »Wie viele mögen wir schon verloren haben?«
    »Darüber brauchst du dir jetzt nicht den Kopf zu zerbrechen.«
     
    Officer Budrow stellte sie am Tatort als Kronewalds Beauftragte vor, und Mallory hockte sich neben den Professor, der um die zehn Jahre älter sein mochte als sie. Er staubte Armknochen ab, die noch teilweise in der Erde lagen. Seine Assistentin fuhr mit einem weichen Pinsel über die kleinen Schuhe.
    »Spuren einer Tatwaffe?«
    »Auf den ersten Blick nicht«, sagte der Professor. »Genaueres kann ich erst sagen, wenn wir die Knochen im Labor haben.«
    Die alte Leier - Mallory hatte diesen Satz oft genug in New York gehört.
    »Eine flache Grube«, sagte Budrow. »Der Killer hat sich nicht lange mit Graben aufgehalten.«
    Mallory betrachtete das Kleid. Die dunkelbraunen Flecken begannen am Halsausschnitt und zogen sich bis zu den Schuhen hinunter. »Das ist Blut.«
    »Es könnte Blut sein.« Die Assistentin, wohl eine Studentin des Professors, lächelte herablassend. »Wir müssen die Flecken testen, erst dann …«
    »Nicht nötig«, fiel ihr Mallory ins Wort. »Das ist Blut aus einer Halswunde.« Sie schob das Kleidchen ein Stück vom Hals weg. »Säubern Sie diese Knochen.«
    Die junge Frau wollte sich mit gezücktem Pinsel über das
Skelett hermachen, aber der Professor hielt sie zurück. »Nein, Sandra, ich glaube, sie meint mich.« Er beugte sich über die freigelegten Gebeine, und seine Assistentin machte sich wieder daran, die Schuhe zu säubern.
    Officer Budrow wandte sich an die Kollegin aus New York, sein neues Orakel. »Glauben Sie, der Kerl hat Melissa etwas angetan, ehe er sie umgebracht hat?«
    Mallory rief sich die Berichte über die an dieser Straße gefundenen Leichen in Erinnerung. »Einer frischen Leiche und mehreren mumifizierten hatte er die Kehle durchgeschnitten.«
    Der Anthropologe sah nicht von seiner Arbeit auf. »Aus den mumifizierten Leichen können Sie noch kein Muster ableiten. Eingerissene Haut am Hals ist normal, unabhängig von der eigentlichen Todesursache.«
    Die Studentin beugte sich wieder über das Skelett. »Keine Einkerbungen an der Wirbelsäule«, krähte sie triumphierend. »Keine Anzeichen für eine Verletzung durch ein Messer.«
    Der Anthropologe fuhr mit dem Pinsel über den zierlichen Hals. »Die hatte ich auch nicht erwartet - es sei denn, der Mörder hätte versucht, das Kind zu köpfen.«
    »Es war also keine tiefe Wunde.« Mallory sah Officer Budrow an. »Keine Tötung im Affekt, sondern ein kalt geplanter Mord.«
    »Kann man irgendwie erkennen, ob Sexuelles im Spiel war? Die Eltern werden es wissen wollen, sie fragen immer nach so was.«
    »Dabei kann die Wissenschaft uns nicht helfen«, sagte die Assistentin. »Ohne Fleisch und Körperflüssigkeiten …«
    »Melissa ist nicht sexuell missbraucht worden«, sagte Mallory. »Pädophile erwürgen gewöhnlich ihre Opfer.«
    Ehe sie diesen Gedanken zu Ende führen konnte, wandte
sich die Studentin an Officer Budrow. »Der Schlüssel zu dem Problem ist nämlich das Zungenbein.«
    »Das stimmt so nicht, Sandra«, widersprach der Anthropologe sanft. Er schien erschöpft zu sein, deshalb übernahm es Mallory, seiner Helferin den Kopf zurechtzurücken und sicherzustellen, dass sie nicht noch einmal dazwischenredete. »Das Zungenbein verfestigt sich erst bei Erwachsenen, so etwa im zwanzigsten Lebensjahr. Aber Melissa war erst sechs. Wäre sie erwürgt worden, hatte sich das Zungenbein nur gebogen, es wäre nicht gebrochen.« Und jetzt zeigte sie der jungen Frau, was es wert war, gut beobachten zu können. »Schauen Sie sich das Muster der Blutflecken auf ihrem Kleid an - sie ziehen sich bis zu den Schuhen hinunter. Das bedeutet, dass Melissa aufrecht stand, als er über sie herfiel. Und dass ein Killer ein kleines Mädchen erwürgt, nachdem er ihr die Kehle durchgeschnitten hat, kommt nur sehr selten vor.«
    Der Studentin war das aufreizende Lächeln abhanden gekommen. Sie schwieg mürrisch - und hatte nichts dazugelernt.
    »Damit ist wohl klar, dass der Täter mit Vorliebe ein Messer benutzt«, stellte Officer Budrow fest.
    »Was für diese Art von Mord befremdlich ist«, sagte Mallory. »Ich habe den Eindruck, dass er es nach Möglichkeit vermeidet, seine Opfer zu berühren, solange

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