Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suche nicht die Suende

Suche nicht die Suende

Titel: Suche nicht die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
Vom Netzwerk:
ihren Mund härter auf seinen. Einen Mann nackt sehen. Guter Gott: Hatte sie wirklich vor,
dies
ihrer Liste hinzuzufügen?
    Sie spürte seinen Atem heiß auf ihrem Mund. Und dann sagte er leise: »Gwen, du bist hysterisch.«
    Sie zog sich zurück, ihre Wangen brannten. Er saß vollkommen reglos da, seine blauen Augen blickten in ihre, seine Miene war undurchdringlich. Was für dunkle dichte Wimpern er hatte. Sie wollte sie berühren, aus Dankbarkeit oder aus Staunen, denn aus irgendeinem Grund lachte Alex sie nicht aus. »Nein«, sagte sie, »wie ich dir schon gesagt habe, ich bin fertig mit den gesellschaftlichen Regeln. Außerdem gehe ich einer Frage auf rein wissenschaftliche Weise nach. Ich kann nicht glauben, dass jeder Mann wie ein Terrier küsst.«
    Seine Nasenflügel bebten. »Und?«
    Sie trat einen Schritt zurück. »Nun, du sabberst nicht. Auf keine Weise war es hündisch.«
    Er stand sofort auf, zwang sie, zu ihm hochzusehen. »Nicht hündisch«, wiederholte er grimmig. »Gwen. Du brauchst jetzt
Ruhe

    Kein Wunder, dass er nicht gelacht hatte. Er glaubte sie wirklich fest im Griff irgendeines Wahnsinns. »Ich fühle mich sehr wach. Außerdem zählen Taten mehr als Worte, also betrachte meinen Kuss bitte als Beweis –«
    Er stieß einen seltsamen Ton aus, etwas zwischen einem spöttischen Schnauben und einem Knurren. »Das war wohl kaum ein Kuss.«
    »– als Beweis, dass ich damit fertig bin, mich zu benehmen.« Und auch fertig mit männlichen Urteilen! Diese ganze arrogante Spezies dürfte sich aus dem Fenster stürzen. »Also bitte verschwende deine Zeit nicht mit dieser dummen Liste, denn ich werde nicht heiraten, selbst wenn du mir eine Waffe an den Kopf hältst – eine Methode, von der ich denke, dass du sie verstehst, und zwar ganz besonders du.« Ihre verletzte Eitelkeit verleitete sie, noch hinzuzusetzen: »Und wenn das kein richtiger Kuss war, so ist das nicht meine Schuld, nicht wahr? Man sollte meinen, dass ein Mann von
deinem
Ruf wissen müsste, dass es auch ein bisschen Anstrengung von seiner Seite erfordert hätte!«
    Seine Lippen öffneten sich. Endlich, zum ersten Mal in der Geschichte ihrer Bekanntschaft hatte sie ihn überrascht! Oder waren seine Gefühle verletzt?
    Welch unglaublicher und faszinierender Gedanke. Er bewirkte, dass sie sich großzügig fühlte. »Aber mach dir darüber keine Gedanken«, fügte sie hinzu. »Ich bin sicher, du kannst es besser. Selbst ohne eine eigentliche Kenntnis davon kann ich sagen, dass du Trent ebenbürtig bist.«
    Sie wandte sich ab, doch sein fester Griff um ihren Ellbogen zog sie zurück. »Wie bitte?«
    Nun – jetzt hatte sie ihn bei seiner Eitelkeit gepackt! Das Lachen, das ihr entfloh, entsprang purem Erstaunen. Alex Ramsey, der übersättigte Lebemann – wie leicht war er in dieser Hinsicht zu reizen! »Ich sagte, du bist Trent ebenbürtig. Und weit besser als Pennington! Und ich bin sicher –«
    Sein Daumen strich über ihren Unterarm, und ihre Stimme erstarb. War das Absicht gewesen? »Ich bin sicher, dass du auch andere Männer hinter dir lässt – wenn du dich dadurch besser fühlst.«
    »Oh ja, sehr viel besser«, sagte er sarkastisch und zog sie an sich. Seine freie Hand umschloss ihr Kinn, und er legte seine Lippen auf ihre.
    Verwunderung ließ sie erstarren. Welch ein brillanter Triumph! Alex dazu zu treiben, sie zu küssen, nachdem er erst versucht hatte, den Bruder zu spielen! Sie hätte sich nie vorgestellt, ein Talent zum Verführen zu besitzen, aber für ihren ersten Tag als unmoralische Frau machte sie das ganz hervorragend! Was seine Leistung betraf, so stellte er sich allerdings auch nicht schlecht an. Sein Mund strich über ihren, was sich unbedenklich anfühlte. Jetzt hielt er mit den Zähnen ihre Unterlippe fest, was dann, genau genommen, doch sehr dem glich, was ein Terrier wohl tun würde –
    Seine Zunge folgte ihren Zähnen. Sie zeichnete einen heißen Pfad an dem Saum ihres Mundes entlang. Ihr Magen senkte sich. Sie schloss die Augen. Oh. Er kostete sie, seine Lippen formten ihre nach, ganz leicht, überredend. Sie legte die Hand an seine Wange und fühlte, wie heiß sie war, ein wenig rau unter dem Streicheln ihres Daumens. Seine Hand drückte ihre Taille, zog sie an seinen Körper, heiß spürte sie seine Brust an ihrer; sie atmete zittrig ein, während seine Zunge in ihren Mund glitt.
    Ihr Körper erwachte verwirrt zum Leben – ihr Nacken, ihr Bauch, die Stelle zwischen ihren Beinen. Er schmeckte nach Tante

Weitere Kostenlose Bücher