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Titel: Suche: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Kristensen
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gefahren. Mehrere davon werden von den Bergarbeitern als Wochenendhütte benutzt. Die Suchmannschaften haben die Order, sich neutral zu verhalten, wenn sie Steinar und das Mädchen finden. Aber die Zeit ist knapp, wir müssen jetzt offizielle Hausdurchsuchungen aller Büros, Wohnhäuser und Wohnungen durchführen.« Er seufzte. »Das bedeutet reichlich Arbeit. Zum Glück haben die Feuerwehrleute eine gute Übersicht über die Bebauung. Außerdem müssen wir Store Norske informieren und mit den Zuständigen dort sprechen. Wir müssen eigentlich mit jeder einzelnen Person in Longyearbyen reden.«
    Das Telefon mitten auf dem großen Konferenztisch klingelte. Die Polizisten schauten es an, als fürchteten sie einen Anruf, den sie unbedingt vermeiden wollten. Schließlich nahm Knut den Hörer ab.
    Er hatte erwartet, dass es jemand von den Suchmannschaften war, aber es meldete sich die Sekretärin von der Rezeption. Der Redakteur der Spitzbergen-Post wollte unbedingt mit der Regierungsbevollmächtigten persönlich sprechen. »Dann will er was sagen«, meinte Tom Andreassen. »Der ruft die Bevollmächtigte nicht um sieben Uhr morgens an, wenn er nicht etwas weiß, von dem er annimmt, dass wir es nicht wissen.«
    Lund Hagen saß in seinem Büro in dem noch menschenleeren, morgenstillen Kripo-Gebäude und ging die Listen laufender Fälle auf dem Computerschirm durch. Es sah so aus, als würde das Los auf Jan Melum fallen, was den Flug nach Longyearbyen betraf. Aber dem Chef der Mordkommission fiel es nicht leicht, ihn anzurufen. Nicht nur, weil er eine Woche Winterurlaub hatte, sondern auch, weil Melum deutlich gesagt hatte, dass er nichts mit Fällen zu tun haben wollte, in denen Kinder beteiligt waren. Lund Hagen hatte ihn nie gefragt, warum. Aber es hing mit einem Fall zusammen, den er bearbeitet hatte, bevor er zur Kripo gekommen war.
    Was war mit der neuen Ermittlerin, die gerade bei der Mordkommission begonnen hatte? Wie hieß sie noch … Veronica? Nein, Harriet. Sie hatte alle Tests mit Bravour bestanden, und es hieß, sie sei äußerst klug und gründlich. Aber Lund Hagen war klar, dass es nichts half. Sie war noch ganz neu, hatte noch nie eine Tatortermittlung geleitet, und soweit er wusste, war sie auch noch nie auf Spitzbergen gewesen.
    Es musste Jan sein. Der hatte genügend Erfahrung aus den letzten Ermittlungen in einer Mordsache auf Spitzbergen. Und er war einer der besten Ermittler bei der Kripo. Außerdem war das hier ja gar keine Mordsache, es ging nur um ein kleines Mädchen, das verschwunden war. Gut möglich, dass die Sache schon geklärt war, bevor das Flugzeug vom Festland überhaupt gelandet war.
    Lund Hagen griff mit einem Seufzer zum Telefonhörer. Jan Melum musste augenblicklich informiert werden, sollte er noch vor dem Abflug um neun Uhr auf dem Flughafen Gardermoen sein.
    »Steinar Olsens Wagen.« Der Redakteur der Spitzbergen-Post redete laut. Anne Lise Isaksen hatte das Telefon auf laut gestellt, und die Journalistenstimme hallte durch das Konferenzzimmer. »Das ist ein weißer Subaru, nicht wahr? Ungefähr fünf Jahre alt. Er hat ihn gebraucht gekauft und ist ziemlich angeschmiert worden. Hat viel zu viel bezahlt. Das Auto war mehr in der Werkstatt als auf der Straße.«
    »Ja«, bestätigte Anne Lise Isaksen. »Das kann stimmen. Wir haben nach dem Wagen gesucht. Wo haben Sie ihn gesehen?« Ihre Stimme war neutral.
    Doch der Redakteur wollte einen Gegenwert für seine Informationen. »Was können Sie bis jetzt über die Suchaktion sagen? Haben Sie Spuren der beiden Vermissten gefunden? Alles deutet ja wohl darauf hin, dass es sich um einen Unfall handelt, oder?«
    »Sie wissen genauso viel wie wir. Wir suchen nach Ella Olsen und ihren Vater. Und es gibt nichts, was darauf hindeutet, dass es sich um eine strafbare Handlung handelt. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass sie in irgendeine Hütte gefahren sind und gar nicht wissen, dass wir nach ihnen suchen.«
    Der Redakteur war mit dieser Antwort nicht zufrieden. »Okay, in Ordnung. Ich kann gern schreiben, dass Sie das gesagt haben, ›for the record‹. Aber Sie wissen so gut wie ich, dass die Truppe vom Roten Kreuz nicht mit Suchmannschaften und Hunden in den Schneeverwehungen unterwegs gewesen wäre, wenn da nicht ein Verdacht bestünde.«
    »Wir haben keinen Grund zur Annahme, dass …«
    »Und außerdem«, fuhr der Redakteur mit triumphierender Stimme fort, »wenn Steinar Olsen und seine Tochter einen Ausflug in irgendeine Hütte

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