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Titel: Suche: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Kristensen
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selbst befand, lagen hohe Schneewehen. Es waren keine Spuren im Schnee zu entdecken. Die Zentrale erhob sich über den hohen Metallstreben, die mit groben Beschlägen und riesigen Schrauben und Muttern errichtet waren. Es gehörte schon schweres Geschütz dazu, dem Gewicht voll beladener Loren in schneller Fahrt standzuhalten. Die wenigen Fenster in den Wänden des riesigen Gebäudes lagen hoch über der Erde. Sie waren dunkel. Der weiße Subaru von Steinar Olsen war nirgends zu sehen. Aber im Schnee zwischen der Straße und der Seilbahnzentrale und um die Eisenleiter herum, die in die Zentrale führte, gab es die Spuren vieler Füße. Und mehrere Autoreifenabdrücke.
    Die beiden Polizisten blieben an ihrem Wagen stehen und musterten die Umgebung und den Boden. An der Eingangstür gab es keine Lampe, wie auch um das ganze Gebäude herum nicht, die nächste Straßenlaterne leuchtete nicht so weit. Aber der Mond hing hoch am Himmel und verstrahlte sein Licht, gespenstisch und kalt, zeigte die riesigen Eisenbeine und den Metallkörper mit der Zentrale drinnen über ihnen.
    »Wenn er hier ist, muss er uns gehört haben«, sagte Tom Andreassen und stieß weiße Frostwolken aus dem Mund. »Wo kann der Subaru sein?«
    »Bleib hier!« Hanseid ging mit großen Schritten um das Holzgebäude herum. Andreassen blieb unruhig am Wagen stehen. Weiter unten im Ort hatte der Morgenverkehr eingesetzt. Autoscheinwerfer blitzten entlang der Straßen auf. Aber hier oben war es still, kein Geräusch aus dem Tal drang bis hier herauf. Was würde er tun, wenn Steinar Olsen plötzlich die Tür öffnete und auf die Treppe trat? Hatten Vater und Tochter sich hier drinnen versteckt? Was ging eigentlich im Kopf dieses Kerls vor?
    Hanseid kam aus der entgegengesetzten Richtung. Er bürstete sich den Schnee von den Hosenbeinen und schüttelte den Kopf. Nirgends ein Lebenszeichen. Kein Auto hinter dem Lagerhaus, weder ein weißer Subaru noch ein anderes. »Jedenfalls ist er nicht im Schuppen hier«, sagte er. »Und wenn er hier in der Gegend gewesen ist, dann ist er mittlerweile wieder weg. Der Redakteur muss sich getäuscht haben. Ist es nicht möglich, dass jemand von Store Norske hier war, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist?«
    »Auf jeden Fall müssen wir das untersuchen.« Andreassen richtete sein Augenmerk auf die große Zentrale über ihren Köpfen.
    »Ja, können wir ja schnell mal tun.« Hanseid ging bereits auf die Eisenleiter zu. »Du kannst hierbleiben. Es wird nicht lange dauern. Ich laufe eben hoch.«
    »Ich bin nicht behindert, wenn du das denkst«, erwiderte Tom Andreassen verärgert. Er fing an, kalte Füße vom Herumstehen und Warten zu bekommen. Was war mit Hanseid los? Auch dem größten Eifer, sich hervorzutun, waren gewisse Grenzen gesetzt. »Ist abgeschlossen?«
    Doch die Tür zum Treppenaufgang ließ sich problemlos öffnen. Im Raum dahinter fanden die beiden Polizisten keinen Lichtschalter, mussten sich also im Dunkeln eine Treppe hinauftasten. Als sie dann die Tür zu der kleinen Plattform im ersten Stock öffneten und die Eisenleiter bestiegen, die weiter in die Seilbahnzentrale selbst führte, schien es draußen fast hell zu sein.
    Die Leiter schaukelte bei jedem Schritt, den die beiden Männer hinaufstiegen. Hanseid ging voran. Tom Andreassen konzentrierte sich darauf, nicht nach unten zu sehen. Die Kälte des Metalls am Handlauf drang bald durch die Lederhandschuhe. Ein kalter Windzug strich ihm bedrohlich über das Gesicht.
    »Ist die sicher?«, fragte er leise. Doch Hanseid antwortete nicht.
    Schließlich waren sie oben angekommen. Hanseid drückte eine Eisenluke hoch, die sich über ihren Köpfen abzeichnete. Auch sie war unverschlossen. Sie öffnete sich mit einem schneidenden metallischen Geräusch. Dann gelangten sie auf eine Plattform vor der niedrigen Tür, die in die Seilbahnzentrale selbst führte. Und auch diese Tür leistete keinen Widerstand.
    »Sollte das hier nicht abgeschlossen sein?« Tom Andreassens Stimme klang nervös. Und immer noch sprachen sie ganz leise. Obwohl sie doch wussten, dass es ein Wunder wäre, wenn jemand, der sich außer ihnen in diesem Gebäude befand, nicht das Quietschen der Metallleiter gehört hätte.
    Tom Andreassen blieb stehen und schaute sich mit offenem Mund um. Die riesige Halle erstreckte sich vor ihm mit ihren Fluren und Abzweigungen in alle Richtungen. Es war einer der trübsinnigsten Räume, die er je gesehen hatte. Die Wände bestanden nur aus Wellblech, das in

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