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Verwaltungsgebäude fuhren. Eine verschlafene Kellnerin schenkte ihnen Kaffee ein. Der Speisesaal war halbdunkel, es stand nicht viel Essen zur Auswahl auf dem Büffet.
»Es können nicht viele Gäste hier sein.« Lund Hagen schaute trübsinnig auf den Teller vor sich. »Sag mal, braten sie hier die Eier in Öl? Ich hasse das.«
»Nein, viele Gäste haben wir momentan nicht hier. Aber nächste Woche erwarten wir ziemlich viel Andrang. Dann ist Sonnenfestwoche. Das ist eines der großen Ereignisse hier oben. Die Sonne zeigt sich dann zum ersten Mal in diesem Jahr über dem Horizont. Dann gibt es einen Umzug, Karneval, Kindertheater und so weiter. Viele kommen angereist, die Hotels werden voll.« Jan Melum leerte ein großes Glas Orangensaft in einem Zug und machte sich über einen Becher Joghurt her.
Tom Andreassen wippte ungeduldig auf seinem Stuhl. Er trank nur Kaffee und hoffte, dass die anderen sich mit ihrem Frühstück ein wenig beeilten, damit sie endlich anfangen konnten mit der Arbeit. Aber in Lund Hagens Augen waren sie bereits mitten drin. Das war ein Teil der Sache, den er gern selbst als Schnuppern bezeichnete. Sich einen Überblick verschaffen. Die Atmosphäre vor Ort aufnehmen. Es gab viele Beschreibungen dafür.
Er lehnte sich mit einem ruhigen Blick auf den örtlichen Polizeibeamten zurück. »Ihr seid also unterbesetzt hier?«
»Wenn man die Arbeit betrachtet, ja, dann sind wir das. Es sind jetzt zwar alle Posten besetzt, seit Knut wieder zurück ist. Aber das Büro ist nicht für so ernste Sachen wie diese hier eingerichtet. Normalerweise ist es ja still und friedlich hier auf Spitzbergen.«
»Wenn es euch ein Trost ist, dann glaube ich, dass die meisten Polizeidienststellen, mit denen die Kripo zusammenarbeitet, sich unterbesetzt fühlen, sobald eine größere Straftat passiert.« Lund Hagen schaute in seine Kaffeetasse, die er gedankenverloren auf der Untertasse drehte. »Und wie läuft es mit Knut? Was sagt er zu der Geschichte?«
Tom Andreassen schaute sich um, aber es war niemand in der Nähe. Die Kellnerin war in der Küche verschwunden. Trotzdem gefiel es ihm nicht, über seine Kollegen zu reden.
»Er ist ein guter Polizist«, sagte Jan Melum. »Und er hat ein paar interessante Gedanken, was diesen Fall betrifft.«
»Schon, aber er ist zu sehr mit dieser Spannerspur beschäftigt.« Der Polizeibeamte schaute auf die Uhr und stand auf. »Nun, wollen wir? Anne Lise Isaksen ist in ihrem Büro und Knut auch. Ihr könnt ihn ja selbst fragen, was er meint.«
Die Polizisten teilten die verschiedenen Aufgaben unter sich auf. Otto Karlsen und Knut Fjeld fuhren zum Parkplatz vor der Einkaufshalle. Der Platz lag in dem kalten Licht der neuen Straßenlaternen entlang den Fußwegen menschenleer da. Die Absperrung war nicht zu verfehlen, und keines der Fahrzeuge, die auf dem Platz gestanden hatten, als das Feuer plötzlich aufloderte, war entfernt worden. Die beiden ausgebrannten Wracks standen vor den Fenstern des Cafés Schwarzer Mann.
»Sind die von den Feuerwehrleuten zur Seite geschleppt worden?«, fragte Otto Karlsen. »Oder standen sie hier, als das Feuer ausbrach?«
Knut hatte neben dem Verwaltungsgebäude geparkt, und sie hatten den Fußweg am Kindergarten vorbei genommen. Ein paar Zuschauer standen an dem roten Polizeiabsperrband, zogen sich aber zurück, als sie die Polizisten kommen sahen.
»Soweit ich verstanden habe, haben sie sie nicht weiter bewegt, nur das Feuer mit Löschpulver gelöscht. Der Einsatzleiter hat heute in aller Frühe einen Bericht abgeliefert. Er ist unglaublich pflichtbewusst und gewissenhaft. Hast du ihn gelesen?«
»Ja, ich habe ihn überflogen, als wir hergefahren sind. Werde ihn später noch gründlich studieren. Aber jetzt will ich den Tatort fotografieren. Kannst du mir helfen und Notizen machen?«
Sie arbeiteten konzentriert fast zwei Stunden lang. Knut war froh über jede Minute, die er es hinauszögern konnte, in die ausgebrannten Wagen zu sehen. Er konnte einfach dieses Gefühl nicht abschütteln, dass die Feuerwehrleute etwas übersehen haben mochten. Der unsinnige Verdacht hatte sich in ihm festgesetzt, dass sie versäumt haben könnten, den Kofferraum zu öffnen. Diese Vorstellung war so stark, dass Knut kurz vor dem Erbrechen war, als Karlsen endlich mit der genauen Vermessung des Tatorts fertig war und damit anfing, sich die Wagen näher vorzunehmen.
»Frierst du? Vielleicht sollten wir eine Tasse Kaffee trinken, bevor wir uns den Wagen
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