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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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die Fahrscheine verkaufte, machte den Beamten allerdings ein Kompliment für ihre gute Arbeit.
    »Ich glaube, Sie sind auf der richtigen Spur«, sagte er zu Annika Carlsson. »Warum das?«, fragte Carlsson.
    »Iraner, das sieht man doch ganz deutlich«, meinte der Fahrscheinverkäufer verächtlich. »Die sind vollkommen verrückt und zu allem fähig.« Bäckström schloss sich ihnen relativ spät an und erst nach einem vorbereitenden Gespräch mit der Kollegin Carlsson. »Ich glaube, es ist das Einfachste, wenn wir beide mit dieser Frau Andersson sprechen«, meinte Bäckström. »Ich meine, mit Rücksicht auf den jungen Stigson.«
    »Ich verstehe genau, was du meinst«, stimmte ihm Annika Carlsson zu.
    Eigentlich hatte Bäckström jedoch gar nicht an den Kollegen Stigson gedacht. Er hatte seine eigene Agenda. Nach der Begegnung mit Tatiana Thoren, die sich sicher in die Länge ziehen würde, da sie offenbar ganz verrückt nach ihm war, war es höchste Zeit für einige vergleichende Studien, damit er nicht später Probleme bekam.
    Die Weiber werden schließlich ganz schön schlaff mit den Jahren, dachte Bäckström.
     

61
    Frau Britt-Marie Andersson lieferte ihnen einen Goldklumpen oder genauer gesagt zwei.
    Ihr BH muss aus Stahl sein, dachte Bäckström eine halbe Stunde später, als er zusammen mit der Kollegin Carlsson auf Britt-Marie Anderssons Sofa saß und ihr die Fotos zeigte. Obwohl ihre mutmaßliche Zeugin über dieselbe imponierende Üppigkeit wie die nur halb so alte Tatiana verfügte, hatte ihr die Schwerkraft noch nichts anhaben können.
    Wie macht sie es nur, wenn sie sie in die Freiheit entlässt?, überlegte Bäckström. Legt sie sich vorher auf den Rücken? »Den hier erkenne ich wieder«, sagte Frau Andersson aufgeregt und deutete auf ein Foto von Farshad Ibrahim. Sicherheitshalber beugte sie sich zu Bäckström vor und deutete mit einem roten Fingernagel.
    Unbegreiflich, dachte Bäckström und versuchte seinen Blick loszureißen und auf ihren Finger zu schauen. »Sind Sie sich auch ganz sicher?«, fragte Annika Carlsson. »Vollkommen sicher«, erwiderte Frau Andersson und nickte Bäckström zu. »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«, fragte Bäckström. »Das war an dem Tag, an dem Danielsson ermordet wurde«, sagte Frau Andersson. »Es muss am Vormittag gewesen sein, als ich mit Puttegubbe Gassi ging. Sie standen auf der Straße und unterhielten sich. Direkt vor unserer Haustür.«
    »Ganz sicher?«, wiederholte Annika Carlsson und tauschte einen Blick des Einverständnisses mit Bäckström aus, der sich endlich wieder in der Gewalt hatte und sicherheitshalber im Sofa zurücklehnte.
    »Den hier auch«, sagte Frau Andersson und legte den Finger auf Hassan Jalib. »Ist das nicht so ein Riese?« »Zwei Meter«, bestätigte Bäckström.
    »Dann ist er das. Er lehnte auf der anderen Straßenseite an einem Auto und betrachtete Danielsson und diesen anderen, mit dem sich Danielsson unterhielt.«
    »Haben Sie gesehen, was für ein Auto es war?«, fragte Carlsson.
    »Es war schwarz, da bin ich mir ganz sicher. So was Teures, Tiefergelegtes. Ein Mercedes, vielleicht auch ein BMW.« »Könnte es ein Lexus gewesen sein?«, fragte Carlsson.
    »Ich weiß nicht«, sagte Frau Andersson. »Ich kenne mich mit Autos nicht aus. Ich habe zwar einen Führerschein, aber ich besitze schon seit Jahren kein Auto mehr.«
    »Aber Sie erinnern sich an den großen Mann, der dort stand?«, fragte Bäckström.
    »Da bin ich mir ganz sicher«, sagte Frau Andersson. »Er stand schließlich da und glotzte mich an, um es ganz klar zu sagen. Als ich ihn zufälligerweise anschaute ... da machte er so eine Miene, also mit der Zunge«, verdeutlichte Frau Andersson und errötete.
    »War das eine Miene, mit der er etwas Unanständiges andeuten wollte?«, fragte die zuvorkommende Annika Carlsson. »Gewissermaßen wie eine obszöne Geste?«
    »Ja«, sagte Frau Andersson und holte tief Luft. »Das war wirklich alles andere als erfreulich. Ich ging daraufhin sofort ins Haus.«
    Donnerwetter, dachte Bäckström. Die Alte muss ein gutes Gedächtnis haben. »Aber Sie haben keine Anzeige erstattet?«, fragte Carlsson. »Anzeige? Weswegen denn? Der Sache mit der Zunge wegen?« »Wegen sexueller Belästigung«, erläuterte Annika Carlsson. »Nein«, sagte Britt-Marie Andersson. »Wenn das, was in den Zeitungen steht, stimmt, ist das auch vollkommen unsinnig.« Jetzt reicht's, dachte Bäckström.
    »Dann möchten wir uns ganz herzlich für Ihre

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