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Sühneopfer - Graham, P: Sühneopfer - Retour à Rédemption

Titel: Sühneopfer - Graham, P: Sühneopfer - Retour à Rédemption Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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Halbdunkel.
    »Sie haben Wendy abgeholt, Peter. Es ist Vollmond, und die Wölfe sind auf der Jagd. Deswegen hab ich dich befreit. Die Wölfe brauchen einen Anführer.«
    Peter wiegt die Klinge in der Hand. Sie ist perfekt ausbalanciert. Als sie den Raum verlassen, rutscht er beinahe in einer zähflüssigen Pfütze aus. Im einfallenden Mondlicht erkennt er die Leichen der beiden Profose. Ezzie hat sie aufgeschlitzt und ausgeweidet. Peter hebt einen blutigen Colt .45 auf und hängt sich eine Maschinenpistole um. Der kalte Kolben legt sich an seinen nackten Oberkörper.
120
    Peter presst sich an die Wand. Am Ende des Flurs sieht er zu beiden Seiten der doppelläufigen Treppe zwei weitere Profose heraufkommen und erkennt Burton. Er legt Ezzie eine Hand auf den Arm. Der Riese hebt witternd die Nase ins Dunkel.
    Sie sind in einer Mauernische versteckt, als die blauen Overalls nur eine Armlänge entfernt an ihnen vorbeigehen. Ezzie packt den ersten am Hals und bricht ihm das Genick. Peter stürzt sich auf Burton, drückt ihn gegen die Wand und rammt ihm die Klinge in die Gurgel. Burtons Augen treten so weit aus den Höhlen, dass sie zu platzen drohen. Peter fühlt zwischen seinen Fingern eine Mischung aus Schleim und Blut hervorquellen und zischt seinem Opfer ins Ohr: »Ich hätte dich gern viel langsamer abgemurkst, aber mir pressiert’s leider.«
    Ein letztes Zucken durchläuft den Profos, dann gleitet er die Wand hinab.
    Der Riese ist mit seinem Opfer schon fertig. »Du bist ein Wolf, Pete«, sagt er.
    Peter wischt die Klinge ab und reicht Ezzie Burtons Waffe.
    »Versteck die Leichen und geh zu den anderen zurück. Und denk dran, nur die Roten und die Blauen.«
    »Es hat schon angefangen. Ein gutes Dutzend haben wir in ihrem Quartier gefunden.«
    Als Peter dem Blick des Riesen begegnet, überläuft ihn ein Schaudern. »Ich kümmere mich um den Reverend«, sagt er. »Wenn alles vorbei ist, treffen wir uns im Hof.«
    Ezzie ist noch damit beschäftigt, die vier Leichen aus dem Flur fortzuschaffen, als hinter dem Zaun mehrere Maschinengewehrsalven ertönen. Peter stürmt die Treppe hinunter und dringt in die Wohnung des Reverends ein. Eine Tür geht auf, die massige Gestalt des Vogts Marlow erscheint. Hinter ihm sagt Estermans Stimme: »Schau nach, was draußen los ist, und komm wieder.«
    Marlow zieht die Tür bis auf einen Spalt zu und tastet nach dem Lichtschalter. Aber er kommt nicht dazu, das Licht einzuschalten, denn eine Hand packt sein Kinn, und im nächsten Moment dringt ihm eine kalte Klinge in die Kehle. Schreien kann er nicht mehr, seine Luftröhre füllt sich rasch mit Blut. Wie eine Wolke breitet sich ein Geruch nach Blut, Urin, Kot um ihn aus. Peter knurrt: Liebend gern schlüge er die Zähne in sein Opfer. Aber Marlow wird ihm zu schwer in den Armen, und er lässt ihn zu Boden gleiten. Sein Herz fühlt sich an, als könnte es jeden Moment zerspringen. Er versucht, seinen Atem zu beruhigen. Aus dem Zimmer, aus dem Marlow gekommen ist, dringt ein Wimmern. Peter lädt die Maschinenpistole durch und späht durch den Türspalt. Drinnen ist Wendy. Nackt. Mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt. Tränen rinnen ihr übers Gesicht. Sie möchte die Schenkel zusammendrücken und kann es nicht – die Fesseln um ihre Knöchel verhindern es. In einem Sessel ihr gegenüber sitzt Richter Barstow, nippt an einem Glas Whisky und knetet seinen Schwanz. Der Reverend hat Wendys Nasenlöcher mit Watte verstopft und ihren Mund mit Klebeband verschlossen. Ab und zu nimmt er ihr einen Wattebausch aus der Nase und sieht sie nach Luft ringen wie eine Ertrinkende. Ihr Kopf ist bereits bläulich angelaufen. Zwischen ihren Brüsten glänzt Schweiß.
    »Jetzt hör auf zu spielen, Markus. Wir müssen uns um die anderen Häftlinge kümmern.«
    »Mach dir um die keine Gedanken, Lee. Das besorgt schon mein bester Vogt.«
    Brunswick ist für Peter nicht zu sehen, doch seine Stimme kommt von rechts. Peter tritt die Tür auf und feuert eine kurze Salve in seine Richtung. Die ersten Geschosse treffen den Hilfssheriff zwischen den Schenkeln. Die nächsten schlagen etwas höher ein und reißen ihm das Fleisch rund um den Nabel auf. Brunswick fällt auf die Knie und presst sich beide Hände auf den Bauch, um das zerfetzte Gewebe zusammenzuhalten. Peter dreht sich samt Waffe um neunzig Grad, wo der Reverend steht und Wendy ein Messer mit kurzer Klinge an die Kehle drückt. Die MP -Salve trifft Esterman an der Schulter. Es reißt ihn zurück; er

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