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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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nehme einen, aber statt gleich zu zahlen, heb ich einfach irgendwann die Hand.‹ Denen würde der Scheiß wohl kaum gefallen. Aber wenn du den Trick mit ein paar Millionen multiplizierst, benennen sie ’n Krankenhaus nach dir. Wie geht das?«
    Emily verdrehte ihre Augen.
    » Haben Sie bei solchen Geschäften auch die Finger im Spiel?«, fragte sie.
    Big Ice drehte sich um und blickte sie an.
    » Seh ich aus wie einer, der das Risiko scheut, Kleine? Klar bin ich dabei. Ich arbeite dauernd an meinem Standard-and-Poor Portfolio, scheffle die Dividende. Schließlich kosten die Parkettplätze fürn Spiel der Knicks ne Stange Geld. Wenn Sie wollen, bring ich Sie mit meinem Broker zusammen«, sagte er mit einem Augenzwinkern.
    » Echt?«, erwiderte Emily sarkastisch, als eins von Big Ice’ Telefonen klingelte.
    » Hör zu, Snap«, sagte Big Ice ins Telefon. » Warst du heute früh schon draußen an der Ecke? … Halt’s Maul, und hör zu, du Arsch. Hast du ganz früh heute Morgen nicht jemanden an der Moschee gesehen?«
    Big Ice hörte zu und nickte.
    » Was los ist?«, fragte er einen Moment später. » Irgend so’n weißes Mädchen wurde tot in der Gasse gefunden, du Trottel, und ich will nicht, dass man mir wegen der was anhängt.«
    Er klappte sein Telefon zu.
    » Sprechen Sie mit uns«, verlangte ich.
    » Snap hat gegen halb sechs gesehen, wie ein Weißer aus einem ramponierten Van gestiegen ist. Das hat er gemerkt, weil morgens die Geschäfte nur zäh laufen, und er dachte, der Typ wär ein verzweifelter Kunde. Ich bin gerne schon ein bisschen früher und länger draußen als die anderen. Die Kunden schätzen diesen Sonderservice.«
    » Das glaube ich Ihnen aufs Wort. Weiter«, verlangte ich ungeduldig.
    » Also, Snap hat gesagt, ein Typ in Overall und mit Mausgesicht, Brille und grauem Haar hat einen Kühlschrank aus dem Van gehievt und nach hinten gekarrt. Er dachte, der Typ liefert schon so früh was bei der Baustelle an. Der Weiße kam nur mit der Sackkarre zurück, stieg in den Wagen, wendete, und weg war er.«
    Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte zu fragen, ob Mr. Snap die Autonummer notiert hatte. Auch wenn es nicht viel war, so hatten wir doch zumindest einen Anhaltspunkt.
    » Hat das was genützt?«, fragte Big Ice und rieb lächelnd seine tellergroßen Hände aneinander.
    Ich ließ die Plastiktüte mit dem Drogengeld auf den Tresen fallen.
    » Investieren Sie nicht alles nur in einen Index«, rief Emily beim Hinausgehen.

32
    Die Leute auf der Straße schienen irgendwie ruhiger geworden zu sein, als wir zur Moschee zurückkamen. Imam Yassin war auf den Bürgersteig getreten und redete beschwichtigend auf seine Schäflein ein.
    Ich rief die Sondereinheit an und gab die Informationen, die wir erhalten hatten, als anonymen Tipp weiter, um den neuen Freunden des NYPD, Big Ice und Snap, weitere Unannehmlichkeiten zu ersparen.
    » Okay, ich tippe den DD-fünf für Sie und gebe ihn den entsprechenden Leuten weiter«, sagte Detective Kramer, der Detective für Kapitalverbrechen, der als Chef für die Leute vom Geheimdienst eingesetzt war.
    Jemand erledigte den Papierkram für mich? Langsam gefiel mir dieses Ding mit der Sondereinheit, schoss es mir beim Auflegen durch den Kopf.
    Ich holte John Cleary ein, den Leiter der Spurensicherung, der mit der Ausrüstung zur Einschätzung der biologischen Gefährdung Richtung Gasse ging.
    » Es hat sich gezeigt, dass der Verdächtige die Leiche nicht hier in den Kühlschrank gelegt hat, John«, begann ich. » Der Kerl hat den Kühlschrank mitsamt der Leiche darin abgeladen.«
    » Echt?«, fragte Cleary und zog sein Telefon vom Kragen seines Einweg-Overalls. » In diesem Fall werden wir die Leiche nicht hier herausnehmen, sondern den ganzen Kühlschrank auf einen Pritschenwagen hieven und ins Labor bringen.«
    Von meinem Wagen aus rief ich Detective Ramirez an, der immer noch bei den Skinners zu Hause war, und teilte ihm die schlechte Nachricht mit. Er stieß einen tiefen Seufzer aus.
    » Scheiße!«, fluchte Ramirez. » Die arme Frau. Das hat sie nicht verdient. Ich gebe ihr Bescheid, Mike. Ich würde mir lieber in die Kniescheibe schießen, aber ich sag’s ihr.«
    Ich wollte mir nicht den Kummer mit anhören, der bald folgen würde, und legte rasch auf.
    » Also, was denken Sie?«, fragte Emily, als sie wieder in den Wagen stieg.
    » Ich denke, wir sollten was essen«, antwortete ich. » Ich kenne den perfekten Ort. Dort werden Sie vielleicht sogar die letzten Stunden

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