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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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an dritter Stelle gestanden. Masons Vater war der Nordamerika-Chef von Takia, dem russischen Erdgasriesen. Er war gerade noch in die Top Ten gerutscht, weil er schäbige 61 Millionen eingesackt hatte.
    Und das, während das durchschnittliche amerikanische Haushaltseinkommen bei 53 000 Dollar lag. Während gewöhnliche Menschen ohne Krankenversicherung durchs Leben gingen und ihre Häuser aufgrund von Hypothekenschwindeleien der Banken verloren.
    Die Jungen hinter ihm stöhnten.
    » Nur noch einen Zwischenstopp, Sportsfreunde«, rief Mooney ihnen zu.
    Ein kurzer Halt, dachte er, aber lebenswichtig.
    Er drosselte das Tempo, als er das Four Seasons Hotel an der Ecke 57 th Street und Park Avenue erreichte. Das prächtige, fünfundfünfzig Stockwerke hohe, von Ieoh Ming Pei entworfene Gebäude war das Lieblingshotel von Filmstars und Milliardären.
    Ein smarter Portier im College-Alter in einer vom neunzehnten Jahrhundert inspirierten Uniform mit Zylinder eilte durch die Drehtür heraus.
    Er zog die Fondtür auf und blickte in seiner lächerlichen Lakaienuniform wie gebannt auf die beiden mit Handschellen gefesselten Schüler, die auf dem Boden vor dem Rücksitz lagen.
    Mooney beugte sich durch die Öffnung der Trennscheibe und drückte die Beretta an den kantigen Kiefer des wie ein Model aussehenden Portiers.
    Der Portier zog ein Bündel Ein-Dollar-Scheine aus seiner Tasche.
    » Nimm das, Kumpel. Gehört alles dir«, bot er ängstlich an.
    Mooney stieß ihm mit dem Lauf seiner Waffe die Scheine aus der Hand.
    » Einsteigen, sofort«, verlangte er.
    » Was?«, fragte der Portier. » Einsteigen? Ich?«
    » Ja, setz dich auf den Vordersitz, sonst jage ich dir eine Kugel zwischen die Rippen. Wäre auch ein gutes Trinkgeld, was? Ich sag’s nicht zweimal«, drohte Mooney und entriegelte die Beifahrertür.

86
    Zwanzig Minuten später stieß Mooney einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, als er die Canal Street erreichte. Er bog nach links ab, zwei Blocks weiter nach rechts auf die Mott Street. Jetzt drückte er das Gaspedal durch und jagte das Taxi die enge, gewundene Straße in Chinatown entlang.
    Er hatte es geschafft. Er war mitten im Zentrum. Jetzt würde es passieren. Nichts, absolut nichts könnte ihn noch aufhalten.
    Mooney bog auf die Bowery ab, fuhr weiter Richtung Süden über den St. James Place auf die Pearl Street. Er dachte, er würde nervös werden, je näher er seinem Endziel kam, doch es war das genaue Gegenteil. Er hatte sich noch nie so erhaben, so rein gefühlt. Er steuerte auf den Höhepunkt zu.
    Einen halben Straßenblock vor der Beaver Street hielt Mooney an und betrachtete die kompakte Silhouette. Modern-nüchterne Glasfronten standen zwischen steil nach oben ragenden Häusern mit neoklassischen Granitfassaden. Was er sah, war von Gier errichtet worden. Vom Bösen, von Sklaverei, von Krieg.
    War es ein Wunder, dass diese Gegend bereits vor dem Angriff auf das World Trade Center eine gewalttätige, blutige Geschichte aufwies? Der Aufruhr vom 8 . Mai 1970 , bei dem zweihundert Bauarbeiter gewalttätig gegen Antikriegsdemonstranten vorgegangen waren. Das Bombenattentat vom 24 . Januar 1975 auf die Fraunces Tavern durch die puerto-ricanische Separatistengruppe FALN, bei dem vier Menschen ums Leben gekommen waren. Und schon 1920 , als ein Wagen voller Eisenkugeln und fünfzig Kilo Dynamit vor der Börse angezündet worden war und dreiunddreißig Menschen in den Tod gerissen hatte.
    Die Geschichte wiederholt sich tatsächlich, dachte Francis und öffnete seine Tasche.
    Systematisch bereitete er die Jungen, den Portier und sich selbst vor und stieg wortlos aus dem Taxi. Eine pummelige asiatische Geschäftsfrau, die aus einer Bäckerei trat, schrie und verschwand gleich wieder im Laden.
    Francis starrte zur riesigen amerikanischen Flagge hinauf, die an den massiven korinthischen Säulen der berühmten neoklassizistischen Fassade der Börse herabhing, und weiter zu den stählernen Barrikaden und Autosperren aus Beton, die der Terrorabwehr dienten. Ein ganzes Regiment schwer bewaffneter Polizisten tat seinen Dienst auf dem Bürgersteig. Sie standen mit Gewehren und teleskopähnlichen Geiger-Zählern neben den Notdienstfahrzeugen. An ihnen sollte Francis vorbeikommen?
    Ein Zitat von Nietzsche fiel ihm ein, spendete ihm Trost.
    » Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.«
    Mooney und die drei jungen Männer bogen um die Ecke des Exchange Place und der Broad Street, als die Sprengstoffhunde

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