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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Mooney. Er war überrascht zu sehen, dass einige der Börsenhändler ein Aschekreuz auf der Stirn trugen. Waren sie wirklich bereit, das Leiden der Welt zu teilen? Sich zu opfern?
    Er holte tief Luft.
    Es war Zeit, das herauszufinden.

89
    Nie schien der Verkehr undurchdringlicher gewesen zu sein, als Emily und ich versuchten, uns einen Weg Richtung Süden zu bahnen, die Lexington Avenue hinunter und durch Turtle Bay und Murray Hill, den Flat-Iron-Bezirk und weiter durch Gramercy Park und am Union Square vorbei. Trotz quietschender Reifen entglitt uns eine kostbare Minute nach der anderen.
    » So viele Stadtbezirke und so wenig Zeit«, rief ich, ein Ohr aufs Funkgerät gerichtet, aus dem ich das Schlimmste erwartete.
    Wir erreichten SoHo, als mein Telefon klingelte. War es vorbei?
    » Mooney hat sich gerade seinen Weg in die Börse erzwungen«, erzählte Chief Fleming.
    » W…w…was?«, rief ich. » Verdammt, wie hat er das angestellt?«
    Ich konnte es nicht glauben. Nirgendwo in der Stadt, vielleicht nirgendwo auf der ganzen Welt waren die Sicherheitsvorkehrungen so hoch wie dort. Seit dem 11 . September schien das ganze südliche Manhattan eine riesige Absperrung zu sein.
    » Gleich nachdem er die beiden Jungs aus der St. Ed’s entführt hat, hat er sich mit vorgehaltener Pistole den Sohn des Sicherheitschefs der Börse geschnappt, der in einem Hotel als Portier arbeitet. Anschließend hat Mooney sich, die Schüler und den Portier aneinandergefesselt und mit dem fehlenden Sprengstoff verkabelt. Dennis Quinn, der Sicherheitschef, hatte am Mitarbeitereingang Dienst, als Mooney aufkreuzte und drohte, Quinns Sohn mitten auf der Straße in die Luft zu jagen. Also ließ Quinn ihn rein. Was hätte er sonst tun sollen? Jetzt ist es sowieso egal.«
    Es klang, als hätte Emily den Auspufftopf abmontiert, als sie sechs Minuten später den Wagen auf den Bordstein setzte. Beinahe stieß ich beim Aussteigen mit Chief Fleming zusammen, die neben einem Einsatzbus stand, der quer über dem Broadway parkte.
    » Mooney hat sich auf dem Balkon über dem Börsenparkett, wo die Glocke hängt, verschanzt«, berichtete meine Chefin über die heulenden Sirenen hinweg, die aus allen Richtungen auf uns zuzuströmen schienen. » Er hat auch den Notruf verständigt. Hat ein Angebot gemacht: Er will die St.-Edward’s-Schüler gegen ihre Väter austauschen. Wir haben dreißig Minuten, um sie herzuholen. Wir nehmen gerade Kontakt mit ihnen auf.«
    Meine Gedanken wirbelten im Kreis. Mooney wollte die Jungen gegen ihre Väter, aber nicht gegen mich austauschen? Emily und ich mühten uns, einen Sinn in seinem Vorgehen zu erkennen.
    » Er entführt zwei Kinder reicher Eltern, bringt sie hierher und will dann ihre Väter?«, überlegte Emily. » Warum hat er sich nicht gleich die Väter geschnappt? Mooney hat sich doch als Meister der Entführung erwiesen.«
    Welchen Sinn hatte das? Und was wollte dieses Schwein wirklich?
    » Was ist mit den Leuten auf dem Börsenparkett?«, wollte ich wissen.
    » Viele konnten entwischen. Aber es befinden sich immer noch etwa dreihundert Menschen im Saal. Zum Glück hat er nur die Tür zur Treppe gesichert, die zum Balkon führt, sonst keine.«
    Chief Fleming brachte uns zum Mitarbeitereingang an der Ecke Broad Street und Wall Street. Polizisten hatten beiderseits der Straße Stellung bezogen. Unter der riesigen amerikanischen Flagge an der Fassade wurden ängstliche Broker und Händler in farbigen Kitteln und mit Namensschild um den Hals über die Broad Street evakuiert.
    » Scharfschützen?«, fragte Emily.
    » Das ist der Knackpunkt«, antwortete meine Chefin. » Er hat den Zünder an seinen Händen befestigt. Selbst bei einem Kopfschuss könnte er den Auslöser noch betätigen.«
    Wir eilten den Broadway hinauf, sobald der Transporter des Geiselbefreiungsteams eingetroffen war. Selbst der stets stoische Chow wirkte benommen, als er die weltberühmte, enge Wall Street hinunterblickte.
    Er deutete auf einen über unseren Köpfen hängenden Monitor, der ein Satellitenbild des Finanzviertels zeigte.
    » Also gut. Als Erstes müssen wir diese riesige Flagge an der Fassade abnehmen. Das wird von der anderen Seite der Broad Street der Zugang der Scharfschützen zum Gebäude sein. Hinter diesen langen Fenstern zwischen den Säulen befindet sich der Börsensaal. Der Balkon, auf dem Mooney sich verschanzt hat, liegt etwa fünf Meter rechts des Mittelfensters. Wenn wir ihn dazu bringen, dass er sich etwa drei Meter

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