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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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anschlugen. Er hatte seine Begleiter mit einzelnen Stücken der wie eine Wäscheleine aussehenden Sprengschnur an sich gefesselt und darauf Streifen des Plastiksprengstoffs befestigt. Sie boten ein seltsames, erschreckendes Bild, wie eine Kreuzung aus Straßenkünstlern und den Opfern eines Baustellenunfalls.
    Das Klicken der Automatikgewehre der Polizisten aus der Spezialeinheit hinter den Stahlbarrikaden ertönte in der engen Straße, als Francis mitsamt den beiden Jungen und dem Portier auf sie zuschlurfte. Die Polizei näherte sich ihm, als er die Barrikaden erreichte, die dem Mitarbeitereingang der Börse am nächsten standen.
    Ein älterer, streitsüchtig aussehender Polizist mit Bürstenschnitt in Anzug und Trenchcoat war der Erste, der sie aufzuhalten versuchte. Er hieß Dennis Quinn und war der Sicherheitschef für die Tagschicht an der Börse. Francis wusste alles über ihn, weil er mehrere Stunden lang über ihn recherchiert hatte.
    Quinn hatte zehn Jahre im Marine Corps gedient und weitere zwanzig Jahre beim FBI gearbeitet, bevor er diesen Sicherheitsjob an der Börse ergattert hatte. Er rief etwas in sein Kragenmikrofon, während er seine Ruger Kaliber . 40 herauszog und auf Mooneys Kopf richtete.
    » Ich an Ihrer Stelle würde aufpassen, worauf ich dieses Ding richte.« Francis lächelte. » Sie wollen doch nicht, dass jemand verletzt wird.« Er deutete auf den Portier rechts neben sich. » Ganz besonders nicht Ihr Sohn hier, Dennis.«
    Die Waffe in Quinns Hand zitterte, als er erst jetzt den Portier betrachtete.
    » O mein Gott! Kevin?«, stöhnte er.
    Francis hob seine Hände mit dem elektronischen Zünder, der mit Klebeband zwischen ihnen befestigt war. Er zeigte Quinn den Auslöser, der direkt unter seinem Daumen lag.
    » Sehen Sie das Lämpchen? Und die Sprengschnur? Und den Plastiksprengstoff? Wir sind scharf und können, wenn ich es will, in die Luft fliegen, Dennis. Ich brauche nur den Auslöser zu betätigen.«
    Dennis Quinns Adamsapfel hüpfte einmal kräftig nach oben, als er darüber nachdachte.
    Francis’ Blick war eiskalt.
    » Die Sache ist ganz einfach. Wenn ich sterbe, sterben wir alle. Sie, ich, diese beiden jungen Männer. Ach ja, und Ihr einziger Sohn. Ich weiß, Sie sind Patriot, Dennis. Immer voll dabei, den 11 . September nicht zu vergessen, und so weiter. Aber sind Sie tatsächlich bereit, Ihren Sohn zu töten? Sind Sie so verrückt? Weil nämlich genau das passieren wird, wenn Sie nicht die Barrikaden zur Seite räumen und mich durch die Tür gehen lassen.
    Das ist ein Test, Dennis. Sie können entweder diese herzlosen, Geld anbetenden Wilden in diesem Gebäude hinter Ihnen oder Ihren Sohn schützen. Entweder das eine oder das andere. Beides geht nicht. Wie werden Sie sich entscheiden?«

87
    Nachdem Mooney aufgelegt hatte, rannte ich so schnell ich konnte zum Haupteingang der St. Edward’s zurück. Auf dem Weg dorthin rief ich an, um auf der Lexington eine Straßensperre errichten und die Straße mit einem Hubschrauber nach einem umherirrenden Taxi absuchen zu lassen. Es war so, als suchte man im Meer nach Wasser, also hegte ich nicht allzu große Hoffnungen. Vielmehr drohte ich nach den jüngsten Ereignissen und Mooneys messianischem, durchgeknalltem Monolog einer Seelenhavarie zu erliegen.
    Eine Menge blonder, für den Lunch im Restaurant gekleideter Upper-East-Side-Mamas umarmten ihre Kinder auf dem Mittelstreifen der Park Avenue. Andere besorgt aussehende Eltern warteten atemlos vor den Absperrungen und riefen in die Menge der freigelassenen Schüler. Waren auch Masons und Parrishs Mütter unter ihnen?
    » Die Sprengstoffeinheit und das Geiselbefreiungsteam sind immer noch drin und sichern das Gebäude«, berichtete Emily mit der Hand über ihrem Telefon. » Sie suchen nach versteckten Sprengladungen, falls Mooney welche deponiert hat.«
    » Ich habe mehr Angst, dass er keine deponiert hat«, erwiderte ich und wählte die Nummer meiner Chefin. » Viel schlimmer wäre, wenn er außer den beiden Jungs auch die gesamte Ladung mitgenommen hat.«
    Die Sanitäter trugen einen Leichensack heraus, als mein Telefon klingelte. Zum Glück war außer dem Trainer niemand zu Schaden gekommen.
    Zumindest noch nicht.
    Der junge, schwarze Captain des 19 . Reviers eilte auf mich zu und streckte mir das Telefon hin.
    » Detective, es ist Commissioner Daly.«
    » Bennett hier«, meldete ich mich.
    » Mike, hier ist John Daly. Hören Sie, es gibt schlechte Nachrichten. Mooney ist gerade an der

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