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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Börse eingetroffen. Er hat sich und drei Leute mit Plastiksprengstoff verkabelt und besteht darauf, das Gebäude betreten zu dürfen.«
    Mit geschlossenen Augen unterdrückte ich den Drang zu schreien. Die New Yorker Börse? Und was hatte er noch gesagt?
    » Drei Leute?«, fragte ich nach. » Er hat nur zwei Schüler entführt, soweit wir wissen.«
    » Ich habe gehört, es seien drei, Mike. Fahren Sie sofort mit Agent Parker und dem Geiselbefreiungsteam runter, und sehen Sie, was Sie machen können. Sie beide kennen ihn am besten.«
    Ja, dachte ich, als ich dem Captain das Telefon zurückgab. Das war das Problem. Ich wusste nur zu gut, worum es Mooney ging.
    Hektisch winkte ich zum Geiselbefreiungsteam und zu den Sprengstoffexperten hinüber.
    » Wohin jetzt?«, fragte Emily mit gepeinigtem Gesichtsausdruck, als wir in ihren Wagen stiegen. » Mir geht das Benzin aus.«
    » Finanzviertel. Wohin sonst? Mooney ist gerade in der Börse vorstellig geworden.«

88
    Francis X. Mooney trippelte, an die drei jungen Männer mit hochexplosivem Sprengstoff gefesselt, durch die große Eingangshalle der New Yorker Börse. Obwohl die Polizisten und die Männer des privaten Sicherheitsdienstes ihre Waffen auf seinen Kopf gerichtet hielten, machten sie ihm Platz, als er seine Gefangenen zu den Metalldetektoren führte.
    Die Polizisten gingen einen halben Schritt hinter ihm wie Paparazzi, allerdings mit Waffen statt Kameras.
    Francis’ Herz schlug wie eine Basstrommel am Ende einer deutschen Oper. Dieses Gefühl hatte er noch nie zuvor gehabt. Angst und Ekstase vermischten sich in seinem Blut zu etwas Schrecklichem und Wundervollem, zu etwas gänzlich Neuem. Er wusste, Quinns Sohn war der entscheidende Faktor gewesen. Damit hatte er das Unmögliche vollbracht.
    Er befand sich tatsächlich in der New Yorker Börse!
    Aidan Parrish stolperte über ein Stück Sprengschnur und stürzte auf den glänzenden Marmorboden. Francis wandte sich ihm mit einem Lächeln zu und half ihm freundlich wieder auf.
    » Es ist nicht mehr weit, mein Junge. Versprochen«, sagte er und führte seine Gefangenen um die Ecke und zu einer Tür.
    Dahinter befand sich eine Treppe, die wiederum zu einem Balkon über dem Börsenparkett führte, wo die Glocke die Börseneröffnung ankündigte.
    Einmal war er bereits hier gewesen. Einer seiner Mandanten war mit seinem Biotech-Unternehmen an die Börse gegangen, und dazu war Mooney eingeladen gewesen. Er hatte hinter dem Geschäftsführer gestanden und gelächelt und gehorsam geklatscht, als die altmodische Kupferglocke den neuen Handelstag eingeläutet hatte.
    Wie vielen Menschen hatte er geholfen, schwindelerregende Berge ungerechten Wohlstands anzuhäufen? Zu vielen, um sie zu zählen, dachte er. Deswegen war er hier. Jetzt machte er seinen Fehler wieder gut. Alle seine Fehler.
    Er wandte sich zu den ihn verfolgenden Polizisten.
    » Wir gehen jetzt durch diese Tür. Allein. Sobald ich drin bin, werde ich sie mit Sprengstoff sichern. Wenn ihr uns folgt, sterben alle da drin. Danke.«
    Mooney öffnete die Tür, zog die drei jungen Männer hindurch und sicherte die Tür mit dem PE 4 . Der Sprengstoff war ziemlich sinnlos, weil er nicht an einen Zünder angeschlossen war, doch woher sollten die da draußen das wissen? Als Abschreckung genügte er.
    Der Lärm aus dem hallenden Börsensaal dröhnte ihm entgegen, als er oben an der Treppe die Tür öffnete und die Jungen zum Ende des Balkons führte.
    An den mächtigen Granitwänden hingen riesige amerikanische Flaggen und die neonblauen Banner der New Yorker Börse. Jeder Meter schien von Computerbildschirmen genutzt zu werden, auf denen unaufhörlich Zahlenkolonnen mit den ständig sich ändernden Börsennotierungen entlangliefen.
    Unten, in der wirren Grube voller Männer und Frauen in Anzügen, Kostümen und farbigen Kitteln, herrschte das Chaos. Sie schrien und tippten auf kleinen Rechnern, die um ihren Hals hingen, scharten sich um die karussellartigen Pulte. Mooney betrachtete die kleinen Ameisen, die sich gierig um ihre Brotkrumen balgten. Sie würden ihm danken für das, was er vorhatte.
    Er betrat ein Podium am Balkongeländer, das den Prominenten dazu diente, die Glocke zur Eröffnung zu schlagen. Dort schaltete er das Mikrofon ein und pochte mit seinem gefesselten Daumen daran.
    » Stopp!«, rief Mooney über den Börsensaal hinweg.
    Ängstliches Schweigen legte sich über den Saal, als die Händler und Makler innehielten und ihre Hälse reckten.
    Wieder weinte

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