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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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über Amokläufe in Schulen blitzten vor meinem geistigen Auge auf. Verdammt, es ging nicht anders.
    Ohne weiter zu überlegen, traf ich einen Entschluss zu unserer Vorgehensweise.
    Und rannte auf den Torbogen der St. Edward’s Academy zu.

83
    » Mike! Warten Sie! Was machen Sie da?«, rief Emily hinter mir.
    » Ich werde die Sache beenden«, rief ich zurück, während ich die Waffe zog. » Egal wie, aber ich tue es jetzt.«
    Meine Glock fest in der Hand, hechtete ich in geduckter Haltung durch die Eingangstür. Ich fürchtete, mein überfordertes Herz würde mit dem gleichen lauten Knall zerplatzen, wie die Tür hinter mir ins Schloss fiel.
    In der Trophäenvitrine neben mir hingen gespenstische, sepiafarbene Fotos von lächelnden St.-Edward’s-Schülern aus Zeiten der Jahrhundertwende. Ich holte tief Luft und biss mir auf die Lippen, als ich den langen, noch gespenstischeren Flur vor mir entlangblickte.
    » Nicht so schnell, Bennett«, flüsterte Emily, die hinter mir eintrat.
    Noch besser war: Die acht Mitglieder des Geiselbefreiungsteams standen direkt hinter ihr.
    » Bleibt zusammen, und behaltet die Ecken im Auge«, flüsterte Chow in sein taktisches Mikrofon. Die Männer huschten an uns vorbei. » Und weg von den Wänden. Ihr wisst ja, dass Jennings-Kugeln dazu neigen abzuprallen. Waffe im Anschlag, Leute. Wenn ihr mich im schlechten Licht dastehen lasst, trete ich euch in den Arsch.«
    Die bis zur Besessenheit ausgebildeten Männer der Kommandotruppe huschten geduckt durch die Türen und sicherten die Klassenzimmer.
    Im Zulassungsbüro fanden wir drei Minuten später die Leiche des Trainers. Er war durch einen Schuss in die Stirn gestorben. Mit einer Mischung aus Wut und Traurigkeit betrachtete ich die kreuzförmige Wunde. Sieht fast wie ein Aschekreuz aus, dachte ich. Mooneys kranke Version des Aschermittwochs.
    Wir traten gerade wieder auf den Flur hinaus, als ein lautes Poltern durchs Schulgebäude hallte. Die Tür am anderen Ende des Flurs flog auf. Ich schluckte und sog gleichzeitig Luft ein.
    » Nicht schießen!«, rief ich.
    Hunderte Schüler in dunkelblauen Blazern rannten panisch, manche weinend, aus der Turnhalle auf uns zu und den Flur entlang an uns vorbei.
    Prüfend ließ ich den Blick über das Gedränge wandern, auf der Suche nach Mooney, nach Sprengstoff oder einer Waffe. Er war nicht dabei. Und jetzt? Warum ließ er sie frei?
    Wir lenkten die Jungen auf den Haupteingang zu und funkten nach draußen, dass sie herauskommen würden. Als der letzte die Eingangshalle erreicht hatte, rannten wir in Richtung Turnhalle.
    » Stehen bleiben!«, rief Chow einem schockierten Mann zu, der um die Tribüne herumkam.
    » Bitte! Ich bin der Direktor. Henry Joyce«, sagte der verwirrte, glatzköpfige Mann. » Er hält zwei der Schüler gefangen. Jeremy Mason und Aidan Parrish. Er hat sie aus der Menge herausgerufen und mit Handschellen aneinandergefesselt, bevor er den anderen gesagt hat, sie sollen weglaufen. Ich konnte es nicht verhindern … o Gott!«
    Er deutete auf eine Tür an der gegenüberliegenden Seite des Basketballfeldes.
    » Ich glaube, er hat sie in den Keller gebracht.«

84
    Ich rannte, dicht gefolgt von Emily, zur Tür auf der anderen Seite der Turnhalle. Das Geiselbefreiungsteam war uns auf den Fersen, als wir, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Kellertreppe hinabrannten.
    Im Keller war es dunkel und stickig, und es roch nach Chlor. Würde er versuchen, die beiden Jungen hier unten zu töten, bevor wir ihn würden schnappen können? Oder hatte er sie schon getötet? Ein Heizkessel begann zu dröhnen, als wir an der Anlage vorbeikamen, die das Schwimmbad beheizte.
    Tageslicht drang aus einem offenen Gitter in der Decke herein, als wir um eine Ecke bogen. Ich rannte eine kurze Stahlleiter nach oben, wo ich meine Glock durch die Luke schob. Da niemand auf mich schoss, schob ich meinen Kopf hinterher.
    Verdammt! Rechts von mir erstreckte sich eine kurze Gasse voller Müllcontainer. Am Ende befand sich ein Stahlgatter. Ein offenes Stahlgatter, das vom Schulgelände auf die 80 th Street führte.
    Von der Straße hörte ich eine laute Stimme, Reifen quietschten.
    » Scheiße! Kommen Sie!«, rief ich Emily zu und kletterte auf den rissigen Asphalt.
    Ein schockiert aussehender philippinischer Taxifahrer mit weißer Kangol-Mütze stand auf der Straße und hielt ein Mobiltelefon an sein Ohr. Eine Gruppe Bauarbeiter hinter ihm deutete Richtung Lexington Avenue.
    » Er ist nach rechts auf die Lex

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