Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)
mir, das stärker ist als ich. Stärker als Gott. Der Allmächtige‘.
Verzweifelt zweifelte der alte Bergmann an ihm. Dem Gott. Dem Allmächtigen. Seiner Allmacht. Seiner Allwissenheit. Warum sonst hörte, erhörte, er nicht sein Rufen? Sein Flehen? Wo ihm doch schon die Haut in Fetzen vom Leibe hing? Warum ließ er Satan sein verruchtes Spiel mit ihm treiben?
Das Verlangen des Mannes wurde überstark. Die Leidenschaft, der Druck, unerträglich.
„Oh, Gott“, flüstert er, „Vergib mir.“
„Warum weinst du, Onkel Bergmann?“
Helga legte mitfühlend ihre kleine Hand in die große Hand des weinenden alten Mannes.
„Setz dich auf den Stuhl, setz dich, meine kleine, süße Prinzessin“, schluchzt er, „meine zarte Blume, mein kleines Engelchen.“
Folgsam setzte sich Helga auf den Stuhl. Was würde geschehen? War das ein Spiel?
Plötzlich spürte Helga, wie der Mann ihre Arme mit dem dicken Strick an die Lehne des Stuhles band. Auch ihre Füße wurden festgebunden. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Tränen liefen über ihre Wangen, die Mundwinkel, die Halsbeuge, hinein in den Ausschnitt ihres leichten Sommerkleidchens.
„Hab keine Angst“, sagte der alte Bergmann. Zärtlich wischte er mit seinen Fingern die Tränen von ihren Wangen, die jetzt ganz blass waren. „Wenn du ganz lieb bist, passiert dir nichts. Aber wenn du schreist, muss ich dich bestrafen. Dann bist du ein garstiges, kleines Mädchen. Dann stopfe ich dir den Mund zu. Also, sei ganz artig.“
Tapfer biss Helga die Zähne zusammen und nickte. Sie sagte auch nichts, als die dicken, heißen Hände des Mannes unter ihr Kleid mit den gelben Schmetterlingen tasteten, obwohl sie ahnte, dass das, was da geschah, nicht gut war, dass der alte Bergmann das nicht tun durfte. Das, was der Mann mit seinen Händen machte, tat weh. Höllisch weh. Und sie durfte nicht schreien. Nicht einmal etwas sagen. Ihr wurde übel vor Schmerz. Sie wollte aufspringen. Weglaufen. Doch es ging nicht. Sie war festgebunden. Und sie durfte nicht schreien. Aber sie schrie doch. Ganz leise. Hinter dem Tuch.
„So, genug“, sagte da der alte Bergmann und band sie los.
„Ich will zu meiner Mami.“
„Du hast keine Mami. Deine Mami ist tot. Das weißt du doch.“
Helga schluchzte laut auf. Ihr Atem ging flach, stoßweise.
„Ich muss dich bestrafen.“ Der Mann war jetzt sehr böse. „Du bist ein unartiges, kleines, widerspenstiges Gör. Hier, schau mal, was ich für dich habe.“
Der Mann lachte boshaft, knöpfte hastig seine Hose auf, nahm die Hände des Mädchens und legte sie fest um seine starke Erektion.
„Was hast du da?“
Erschreckt zog Helga ihre Hände zurück, versteckte sie hinter ihrem Rücken.
„Es ist das, was mich quält“, sagte der Mann mit böser Stimme, „Aber du kannst ihm Erleichterung verschaffen. Los, mach den Mund auf!“
Völlig erstarrt öffnete das Kind gehorsam den Mund und glaubte, im selben Moment ersticken zu müssen.
‚Gleich bin ich tot‘, dachte Helga‚ wie die Mami. Und ich komme nie wieder. Und nie werde ich das Geheimnis erfahren. Nie.‘
Der alte Bergmann war ganz rot im Gesicht. Er flüsterte Worte, die sie nicht verstand. Er stöhnte und ächzte und schob das Ding in ihrem Mund hin und her, hin und her.
‚Vielleicht stirbt er ja auch‘, dachte sie, ‘also mach ich lieber, was er verlangt.‘
„Du bist ein braves Mädchen“, sagte der Mann später.
Zufrieden ging er in die Ecke neben dem Fenster. Dort stand eine alte Kommode. Darauf eine Schüssel und ein Krug mit Wasser.
Der alte Bergmann goss das Wasser in die Schüssel, wusch sein Gesicht und danach das Ding, das eben noch in Helgas Mund war und vor dem sie sich so geekelt hatte.
"Komm her“, sagte der Mann. „Ich wasch dir die Tränen ab. Du brauchst doch nicht zu weinen. Es ist doch alles gut.“ Er öffnete ein Schubfach der alten Kommode und holte eine Tafel Schokolade und einen Fünfmarkschein heraus. „Das ist für dich. Weil du so ein süßes, kleines Dingelchen bist. Und so folgsam warst.“
„Und das Geheimnis?“ Helga schaute ihn mit großen, bittenden Augen an.
„Das ist unser Geheimnis“, flüsterte der Mann dicht an ihrem Ohr. „Du warst lieb zu mir. Und dafür bekommst du die Schokolade und das Geld. Verstanden?“
Helga machte einen Knicks und nickte. Doch die Tränen liefen noch immer über ihr Gesicht. Nie hätte sie gedacht, dass ein Geheimnis so weh tun würde.
„Das darfst du aber keinem erzählen“,
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