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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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im Bad, ging in die Küche, holte das Brotmesser aus dem Besteckfach und schnitt gierig zwei Scheiben von dem köstlich duftenden Roggenmischbrot ab.
Plötzlich erblickte ich es! Das Dings. In der Mitte des Brotes. Fingerdick. Schwarz und etwas eingedreht.
"Was ist denn das?", dachte ich erschrocken und steckte neugierig meinen rechten Zeigefinger in die schwarze Masse. Zäh und klebrig war sie. Und irgendwie bedrohlich. Also, schnell raus mit dem Finger. Aber doch auch geheimnisvoll. Also, noch mal rein mit dem Finger. Vorsichtig erst, dann mutiger. Schon bald war mir, als würde mein Finger immer tiefer gezogen.
Ach, ja. Die Fantasie. Nein, sie passte hier nicht her. In die nüchterne Küche. Zu dem duftenden Brot. Schnell weg damit. Raus mit dem Finger aus dem schwarzen, klebrigen Loch.

Kurz entschlossen schnitt ich das Dings aus dem Brot, warf es angeekelt in den Mülleimer, widmete mich meinen abgeschnittenen Scheiben, strich etwas vegetarische Paste darauf, aß genussvoll.
Doch nach einigen Minuten wurde mir speiübel, schwindlig, meine Beine zitterten, der Puls raste, mein Magen schwoll zusehends, mein Darm rumorte, mir wurde schlecht und schlechter.
Am liebsten hätte ich mich hingelegt. Doch ich nahm mich zusammen, schlich auf wackligen Beinen ins Bad, schaute in den Spiegel. Oh, Schreck. Mein Gesicht war puterrot. Meine Augen groß, starr, ängstlich aufgerissen.
"Bin ich das?" Ich war schockiert. "Wie schnell man sich doch verändert!"
Ich geriet in Panik.
‚Das Brot‘, dachte ich entsetzt, ‚das Brot! Es ist vergiftet! Das Dings! Das schwarze Dings! Ich bin vergiftet!‘
Die Stiche im Magen wurden immer heftiger, auch die im Darm; erschöpft setzte ich mich auf die Toilette, kotete und kotete und hatte gleichzeitig das dringende Bedürfnis, mich übergeben zu müssen. Ja, zu kotzen, auf gut Deutsch. Also erhob ich mich mühsam, kniete mich zitternd vor das Toilettenbecken, steckte einen Finger in den Hals und kotzte raus, was raus zu kotzen war. Schleimige, rote Paste, die aussah wie Blut, in dem hastig runter geschlungene, unverdaute Brotbrocken schwammen. Echt ekelig.
Mann, oh, Mann! So eine Menge hatte ich doch gar nicht gegessen!

Nach dieser Prozedur legte ich mich völlig geschwächt mit einem Heizkissen auf dem Bauch auf die Couch, griff zum Telefon, rief meine Freundin an.
"Sauerei", sagte sie, „das war bestimmt Schmiere. Und die ist hochgiftig. Bei der heutigen, maschinellen Herstellung ist das schon möglich."
"Schit, Scheiße, Drecksbande", schimpfte ich. "Da back ich mein Brot nächstens lieber wieder selbst. Ein Glück, dass alle Organe meines Körpers sofort Alarm geschlagen haben."
Das Brot und das herausgeschnittene schwarze Dings brachte ich natürlich zum Bäcker.
"Es tut mir leid", sagte die Verkäuferin. "Ich werde es melden. Ihr Geld bekommen Sie selbstverständlich zurück."
"Bist du dumm", sagte meine Freundin. "Wärest du man lieber zum Arzt gegangen mit dem schwarzen Dings. Du hättest die Bäckerei, oder sonst wen auch immer, verklagen und sogar Schmerzensgeld verlangen können."
Aber danach stand mir nicht der Sinn. Ich schien ja auch wieder völlig in Ordnung zu sein. Aber ich täuschte mich gewaltig.
    Am dritten Tag nach diesem schrecklichen Ereignis wurde mir gar seltsam zumute und ich entschloss mich nun doch, einen Arzt aufzusuchen.
    „Ja“, meinte Doktor Lambert nach gründlicher Untersuchung, „ich kann nichts Auffälliges finden. Aber zu Ihrer Beruhigung werde ich Sie in die Klinik transportieren lassen. Ich telefoniere gleich mal nach einem Krankenwagen.“
     
    *
     
    „Ich werde mein Möglichstes tun, um Sie wieder ganz herzustellen“, versprach der Oberarzt in der Klinik. „Ich verabreiche Ihnen jetzt ein leichtes Narkosemittel. Sie werden nichts merken von den nötigen Untersuchungen.“ 
    Als ich am vierten Tag aus meinem Krankenbett stieg und an mir herunter sah, erschrak ich zutiefst. Nein! So etwas konnte es nicht geben. Es war unmöglich! Bestimmt träumte ich im Wachen. Oder stand noch immer unter Narkose.
    Aber ich träumte nicht. Und unter Narkose stand ich auch nicht mehr. Ich war hellwach. Alles war bittere Realität.
    Das Krankenzimmer, das kein normales Krankenzimmer war, sondern ein mit silbernem Isolierpapier beklebter Kasten. 
    Das Bett, das eine stabile Pritsche war.
    Das silberglänzende Nachtschränkchen, auf dem eine Flasche Wasser stand.
    Der kleine silberne Spiegel an der silbernen Wand der Pritsche

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