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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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wiederholte sich der Mann. „Das nächste Mal bekommst du wieder Schokolade. Und Geld, ja?“
Helga aß sehr gern Schokolade. Und auch das Geld war nützlich. Es kam in die Sparbüchse. Es war für die Mami.
    ‚Vielleicht gibt es im Himmel ja nicht genug Arbeit‘, dachte sie, ‚weil da zu viele Menschen wohnen.‘
    Als die Sparbüchse voll war, vergrub sie sie im Klostergarten unter der uralten Eiche nahe der Mauer. Der Wind würde kommen und die Scheine in die Wolken wirbeln. Dann in den Himmel. Und dann zur Mami. Bestimmt würde sie sich freuen. 
     
    Viele Jahre sind seitdem vergangen. Der alte Bergmann ist gestorben. Er hat sich erhängt. An der alten Eiche nahe der Klostermauer, an der Stelle, an der die Sparbüchse mit dem Geld vergraben war.
    Aus dem Mädchen Helga ist eine junge Frau geworden. Sehr spät erst hatte sie realisiert, was hinter den verschwiegenen Klostermauern geschehen ist. Sie hat eine Therapie gemacht und das Trauma aufgearbeitet, sodass sie heute ein halbwegs normales Leben führen kann. Doch noch immer ist sie keine gewöhnliche Frau. Sie ist eingesponnen in ihre eigene Welt. Sie lebt in einer Hütte im Wald und schreibt Geschichten. Und manchmal, in hellen Vollmondnächten, kann man ihre elfenhafte, in ein weißes Gewand gehüllte Gestalt, unter den uralten Bäumen wandeln sehen.
     
     
    Dichter A und Dichter B/ein philosophischer Dialog
     
    „ D u hast keine Ahnung von Dichtkunst", sagt der Dichter A zu dem Dichter B.
"So", sagt der Dichter B zu dem Dichter A, "teile mir bitte mit, wie diese, deine ungelehrige Meinung zustande gekommen ist."

"Du schreibst avantgardistischen Scheiß", erwidert der Dichter A dem Dichter B, "so schreibt doch heute keine Sau mehr. Millennium! Millennium!
    Das ist das A und das O, alles kommt ungereimt daher, ist das A und O einer Sache, das Wichtigste, Wesentliche, von A bis Z, Anfang bis Ende, alles, wer A sagt, muss auch B sagen, wer mit einer Sache anfängt, muss damit fortfahren. A. A. A. ampere avance, Berlin, Paris, Wien. 20 Stück, a' 3 €, alogisch, amorph, ana partes aequalis, anguilla vulgaris. Verkauft werden unser Jahrtausend, niedergerissen. Das Haus ist abbruchreif, morbide. Strafe abbrummen, verbüßen, Rheumapflaster, belladonna, capsicum, schräg nach unten senken, weiterfließen, Frischdampf, Kadaver beseitigen, Altes in die Abdeckerei, dezimieren, die Welt verbessern, Faules obdizieren, huldigen dem Sex, der Obszönität, der Kotzpoesie, dem Propheten den Bart abdrehen, durch Herumkreisen los reißen, Kurswechsel. Abdriften, Körper in anderem Material hinterlassen, durch Hebeldruck einen Schuss auslösen, Abspreizen beweglicher Körperteile, besonders von Gliedmaßen in der Art des Syllogismus, Störgeräusche durch Wegschneiden der Obertöne beseitigen, Vater des Moschus anbeten, Sonnenuntergang bis Mitternacht, Tagesende, Abertausend Jahre. Das ist der aberwitzige Wahnwitz einer Droge, die wir spüren müssen, genießen.

Das Messer fuhr ihm ab. Rutschte ihm aus ...

Den Kurs eines Segelschiffes so ändern, dass der Wind voller in die Segel fällt, vom Glauben abfallen, ein Flugzeug aus dem Sturzflug in die Normalfluglage bringen, einen Kometen abfangen, in einem leeren Teich nach Fischen fischen, das ist die Kunst, weiße Weihnacht erleben, ohne Schnee... "

"Du bist ein Arsch", sagt der Dichter B zu dem Dichter A. "Ich habe verstanden nichts."

"Eben", sagt der Dichter A zu dem Dichter B. "Millennium! Babys! Kosmischer Ritterschlag!"

"Aber... ", sagt der Dichter B verunsichert.

"Abertausender, ungeahnter Möglichkeiten", fährt der Dichter B fort, "öffnet dieses Jahrtausend seinen Menschen. Eine Gnade ist es, in ihm leben zu dürfen. Missbrauchen wir sie nicht; seien wir idiomorph, Kristalle, die in einer Flüssigkeit, dem schmutzigen Wasser der Vergangenheit, auskristallisiert wurden und eine charakteristische eigene Gestalt entwickeln konnten; idiopathisch, also selbständig und unabhängig von Krankheiten und Leiden; galoppieren wir ins nächste Jahrtausend, schwingen wir, gleich einem Idiophon, dessen Körper sich selbst wiegt wie ein Triangel; erheben wir unsere Idios, unsere eigene Stimme, unser Keimplasma und legen ab unsere angeborene Überempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe aus dem Sumpf der Vergangenheit mit Widerwillen und tödlicher Abneigung; sind wir nicht mehr ein Haufen eigentümlicher Mischung bildungsunfähiger Schwachsinniger; unser Jahrtausend ist ohne Bedarf des gewöhnlichen Menschen,

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