Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)
Stinkefingerautofahrern. Da kann man sich online beschweren."
"Und ich habe nun schon drei Wochen intensiv Sport getrieben und nichts abgenommen.“ Andrea macht ein bekümmertes Gesicht, „kein Grämmchen. Vielleicht sollte ich mich auch mal darüber beschweren?"
"Ich nehme auch nicht mehr ab. Ich bin schon völlig deprimiert. Die 90, 60, 90 Püppchen rauben mir noch den letzten Nerv. Überhaupt nervt mich das ganze blöde Fernsehen. Kommt doch nichts Gescheites. Nur noch Talk, Talk, Talk. Und diese Themen. Wir machen uns doch alle zum Klops."
Manu kramt aufgeregt einen kleinen Spiegel aus ihrer Designerhandtasche und einen pinkfarbenen Lippenstift und malt sich die Lippen nach.
"Zum Sport brauchst du dich nicht extra zu schminken", murrt Gret, die das Treiben der Beiden auf dem Rücksitz durch den Spiegel verfolgt. "Und überhaupt. Wo willst du denn noch abnehmen? Es ist doch nichts mehr da."
"Da ist schon noch einiges." Manu quetscht ihr Bauchfleisch zwischen zwei Finger. "Hier zum Beispiel."
"Lass das Manu! Gret muss sich konzentrieren."
"Mach ich schon, Andrea. Keine Sorge. Aber das ist doch schon krankhaft. Man kann es auch übertreiben. Manu hat wirklich eine tolle Figur."
"Du hattest früher auch nicht so viel Busen, Gret." Manu bedeckt ihren Magerspeck wieder mit dem T-Shirt.
"Das werden wohl die Vorzeichen der Wechseljahre sein", kichert Gret. "Der Stoffwechsel verlangsamt sich. Das habe ich ganz deutlich gemerkt, als wir vierzig Minuten Rad fahren mussten. Im Sportstudio. Andrea hat dreihundertdreißig Kalorien verbraucht. Ich nur hundertdreißig. Obwohl ich dreißig Kilometer mehr gefahren bin. Allerdings bei einem geringeren Widerstand, weil es sonst immer piept, wenn der Puls in die Höhe geht. Das ist doch makaber."
"Ja", sagt Manu, "auf den Fotos hast du eine ähnliche Figur, wie ich. Nur mehr Taille."
"Es war einmal. Und nun muss ich mich abquälen."
"Mit einem Mann ginge es schneller." Andrea lacht übermütig. "Als ich noch jeden Tag Sex hatte, war ich schlankischlank."
"Und brauchtest kein Fitnessstudio." Manu zieht den Reißverschluss ihrer Tasche zu. "Na, dann. Wollen wir mal."
Natürlich finden sie auf Anhieb wieder keinen Parkplatz und Gret fährt, wie schon die vorherige Woche, quer über die Straße, weil sie eine Lücke entdeckt hat.
Ein leichter Regen nieselt sie unangenehm ein, als sie zur Torstraße eilen. Im Hof der Schule sind sie sich nicht sicher, ob es die richtige Schule ist.
"Der Hof sah anders aus", sagt Gret.
"Hier können wir auch rein." Andrea zeigt auf die hell erleuchteten Fenster im sechsten Stock. "Die Turnhalle ist da oben."
"Hier steht aber Theater 69. Da geht es bestimmt nur zum Theater."
"Mann, Gret. Vielleicht ist da ein Durchgang."
Andrea tritt energisch durch die alte, breite Tür. Doch oben angekommen gibt es nur die Räume des Theaters. Keinen Durchgang.
Enttäuscht laufen sie wieder nach unten. Plötzlich stolpert Gret auf der vorletzten Stufe und stürzt. Hilflos sitzt sie auf der Steinstufe und starrt grinsend in die entsetzten Gesichter ihrer Freundinnen, die rechts und links neben ihr stehen.
"Ich kann die Beine nicht mehr bewegen", jammert sie, "bestimmt sind sie gebrochen. Jetzt ist alles aus. Los! Holt den Rettungsdienst! Ich kann nicht mehr auftreten."
"Versuch es doch wenigstens." Andrea packt Gret sanft am Arm. "Komm, erhebe dich, du schwacher Geist. Vielleicht geht es doch."
"Na, gut. Aber die Verantwortung habt ihr. Mist! Seht mal! In der verdammten Stufe fehlt ein Stein. Und ausgerechnet in dieses Loch bin ich getreten und mit meinem Stiefelabsatz hängen geblieben."
"Hast du das Loch denn nicht gesehen?" Andrea begutachtet eingehend das Loch. Betastet es sogar mit der Hand, als wolle sie es liebkosen.
"Von oben sieht man es nicht." Auch Manu kann nicht widerstehen und legt ihre Hand in das Loch. "Und außerdem guckt man doch nicht dauernd nach unten."
"Ich schon", sagt Andrea und guckt nach unten.
"Klugscheißer." Manu stößt ihre Nase in die Höhe. "Ich gucke immer nur nach oben."
"Da würde ich ja nur in Hundescheiße treten", sagt Andrea und schüttelt sich bei dieser ekligen Vorstellung.
"Gehen wir endlich", drängt Gret ungeduldig, "sonst können wir die Gymnastik vergessen. Wir kommen sowieso wieder zu spät. Wir sind die notorischen Zuspätkommer."
"Du willst doch wohl jetzt keinen Sport machen?" zweifelt Manu.
"Mal sehen." Gret humpelt hinter den beiden her über den großen
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