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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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gekümmert haben. Ich stehe tief in Ihrer Schuld.«
    »Kommt sie mit nach Montana?« erkundigte sich Mrs. Richards verächtlich.
    »Nein«, erklärte Adam bestimmt.
    »Gut!« sagte die Köchin und erhob sich von ihrem Stuhl. »Ich werde weiter packen. Ich war fast fertig, als sie kam.«
    »Nehmen Sie nur mit, was wir tragen können. Der Rest kann später nachgeschickt werden. Ich möchte nicht, daß unsere Abreise Aufmerksamkeit erregt.«
    »Ja, Sir, ich verstehe.«

Kapitel 21
    Als der Zug um acht Uhr den Bahnhof verließ, atmete Adam erleichtert auf. Henry hatte ihm berichtet, daß er kein Zeichen von Isolde gesehen habe, und ihm unter vier Augen mitgeteilt, daß er auch keinen Sarg gesehen habe, der auf den Gepäckwagen aufgeladen worden sei. Der Morgen war sonnig und noch etwas kühl. Die Pferde und ihre Pfleger waren im Pferdewaggon untergebracht, Lucie und Flora spielten Karten, und Mrs. Richards räumte die Vorräte in der kleinen Küche ein. Vielleicht konnten sie tatsächlich ohne Zwischenfälle nach Westen reisen. Adams Stimmung war ausgezeichnet.
    An der Endstation allerdings könnten Schwierigkeiten auftreten – vielleicht wartete Ned Storham dort auf ihn, wenn er vom Tod des Bruders erfahren hatte. Aber Adam hatte James bereits benachrichtigt und gebeten, ihnen eine Eskorte zu schicken, die sie nach Hause begleitete.
    Vier Tage im Zug und weitere vier Tage über die Landstraße, überlegte er. Der Rhythmus des fahrenden Zuges beruhigte ihn ein wenig. Er stand auf der kleinen offenen Plattform zwischen seinem Reisewaggon und dem Pferdewaggon. Wenn sie erst einmal die Ranch erreicht hatten, waren sie sicher. In seinem Tal konnte er sich gegen Angriffe verteidigen.
    »Papa, komm und spiel mit uns«, rief Lucie durch die offene Tür. »Flora zeigt mir gerade ein neues Spiel.«
    »In einer Minute«, antwortete Adam. Er blickte noch einmal über die vorbeifliegende Landschaft. Welch ein friedlicher Anblick! Eine angenehme Abwechslung zu der vergangenen Nacht. Er konnte es sich erlauben, müde zu werden. O Gott, war er müde … Er hatte seit Tagen kaum geschlafen.
    »Lucie hat dein Talent fürs Kartenspielen geerbt«, sagte Flora und lächelte ihn an, als er eintrat. »Wir spielen erst seit zehn Minuten, und sie kennt bereits alle Regeln.«
    »Sie hat eine gute Lehrerin«, sagte Adam, ließ sich auf einen Stuhl neben Flora fallen und blickte sie liebevoll an. »Erklär es mir, und dann will ich doch mal sehen, ob ich es euch beiden nicht ein bißchen schwerer machen kann zu gewinnen.«
    Sie spielten noch eine halbe Stunde, während der Frühstücksduft aus der Küche zu ihnen hereinwehte. Die beiden Erwachsenen freuten sich über Lucies offensichtliches Vergnügen und genossen ihr Zusammensein ebenfalls.
    Sie blickten einander über die Karten hinweg an und lächelten, sprachen in einer stillen, intimen Art miteinander. Adams Eisenbahnwaggon bot Obdach vor der Welt, Schutz vor der Öffentlichkeit, vor der glitzernden, feinen Welt, die sie in den letzten Tagen erlebt hatten. Sie waren für sich, bildeten wieder eine kleine Familie, und Lucies geschäftiges Plaudern klang wie eine vertraute, erfreuliche Melodie.
    »Ich freue mich, wieder auf die Ranch zurückzukommen«, sagte Adam, während Lucie DeeDee ihre Karten erklärte. Seine Worte bedeuteten unendlich viel mehr, als er ausdrücken konnte.
    »Es war nett, nicht wahr?« antwortete Flora.
    »Ich habe noch nie eine eigene Familie gehabt.« In Adams Augen lag eine süße Zärtlichkeit.
    »Ich hatte auch nie eine Familie«, murmelte Flora.
    Er lächelte sie vergnügt an. »Jetzt hast du eine.«
    Als Lucie am Abend ins Bett gebracht worden war, Mrs. Richards und Henry sich zurückgezogen hatten und das einzige Geräusch, das man im plüschverkleideten Waggonabteil hören konnte, das regelmäßige Rattern des Zuges war, starrte Adam Flora an, die ihm gegenüber saß.
    »Ich sehe seit dem Abendessen auf die Uhr«, sagte er leise, »Weißt du, wie lange es her ist, daß wir miteinander geschlafen haben?«
    Flora nickte, plötzlich unfähig zu sprechen. Sie war sich seiner Nähe die ganze Zeit über nur zu bewußt gewesen, und ihr intensives Verlangen hatte sie unruhig gemacht. Jetzt waren sie allein und doch nicht allein, und Adam war so verführerisch. Er trug wegen der Sommerhitze keine Schuhe, war mit einer beigen Leinenhose und einem weißen Hemd nur leicht bekleidet und hatte seine Haare zurückgebunden. Seine lässige Haltung grub sich in ihr Gedächtnis

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