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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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das glauben. Verdammte Hexe. Einmal ist genug, das habe ich ihr gesagt.«
    »Sie ist mit Ned Storham vom Bahnhof gekommen.«
    »Das könnte sein Tempo erheblich verlangsamen«, sagte Adam mit dem Anflug eines Lächelns. »Sie reist gewöhnlich mit Dutzenden von Schrankkoffern.«
    »Braucht er Isolde für irgend etwas?«
    Adam zuckte kurz mit den Schultern. »Ich würde mir keine Gedanken über Neds Pläne machen. In der Vergangenheit hat er sich mehr auf Mord als auf den Verstand verlassen. Aber die beiden zusammen könnten durchaus zu einer Gefahr werden. Es hängt davon ab, was Isolde ihm anbietet – oder vorgibt, ihm anzubieten.«
    James schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube nicht, daß er sich von ihr ködern läßt, egal womit. Neds Vorliebe war bisher immer der Hinterhalt.«
    »Vielleicht ändert Isolde seine Meinung.«
    Und genau das versuchte Isolde seit Samstag.
    Aber Ned Storham traute keiner Frau. Nicht, daß er über Isoldes Unaufrichtigkeit Bescheid wußte. Seine Ablehnung hatte eher mit einem tiefsitzenden Mißtrauen gegenüber dem anderen Geschlecht zu tun.
    Isoldes Vorschlag war ungewöhnlich, selbst für den rauhen, ungezähmten Westerner. »Ich war noch nie an einer Ehe interessiert, Comtesse«, wiederholte er und blieb damit bei seiner Ablehnung. »Ich will nicht an die Kette gelegt werden.«
    »Es ist nur eine Formalität, Ned. Wie oft muß ich es Ihnen noch erklären?« versicherte Isolde ihm, bemüht, ihre Ungeduld zu unterdrücken. Die Intelligenz dieses Mannes war genauso mittelmäßig wie sein untersetzter, stämmiger Körper. »Wenn Adam stirbt, dann erbt meine Tochter Adams Besitz«, erklärte sie noch einmal, während sie so steif vor Ned saß, als hätte sie einen Besen verschluckt. Ihre Finger, reichlich mit Ringen versehen, hielten ihren Schirm fest, um nicht vor Ungeduld in sein verdammtes Gesicht zu schlagen. Wie oft hatte sie es ihm nun schon erklärt?
    »Selbstverständlich wird jedes Gericht mir das Sorgerecht übertragen. Ich bin schließlich ihre Mutter. Gleichgültig, welche Vereinbarungen Adam für einen Vermögensverwalter getroffen hat. Ich bin sicher, daß ein Richter in Montana veranlaßt werden könnte, mir das Sorgerecht zu geben. Ein ausreichendes Bestechungsgeld würde das zweifellos unterstützen. Ich will nicht Adams Land, das sollen Sie bekommen. Aber ich will sein Geld. Wenn wir erst heiraten würden, nachdem Adam einen tödlichen Unfall hatte, würde das niemandem etwas nützen. Aber als Ihre Frau könnte ich Ihnen das Land überschreiben. Mit dem Segen des Gerichtes kann ich an das Vermögen meines Kindes kommen, und wir sind beide glücklich. Nach einer gewissen Zeit könnten wir uns wieder scheiden lassen. Die Scheidungsgesetze in Montana sind ja sehr milde. Sehen Sie es jetzt ein, Ned, daß das einfacher ist, als Adam und seine Stammesbrüder anzugreifen, wobei Sie riskieren, verletzt oder sogar getötet zu werden? Er hat Ihren Bruder getötet, da können Sie sicher sein, selbst wenn man ihm nichts nachweisen kann. Sie könnten der nächste sein.«
    »Frank war dumm.«
    Obwohl sie derselben Meinung war, war jetzt nicht der Zeitpunkt, dem zuzustimmen. Jeder, der allein versuchte Adam umzubringen, würde sterben. »Vielleicht hat er seinen Gegner unterschätzt«, sagte sie höflich.
    »Das ist verdammt wahr. Er war dumm. Er hat auch zuviel getrunken.«
    So nah wie jetzt war sie noch nie daran, Adams Vermögen für sich zu bekommen. Sie hatte die Absicht, die Umstände auszunutzen, die Ned Storham dazu gebracht hatten, ihr zuzuhören. Wie hatte sie wissen können, daß Adam Frank töten würde? Wie war es möglich, daß sie zu einem so günstigen Zeitpunkt in Cheyenne eingetroffen war? Wie konnte sie diesen Mann, der so begierig auf Adams Tal und so naiv Frauen gegenüber war, für sich gewinnen? Es war ein Segen für sie, daß die Dummheit unverdünnt durch Storhams Adern floß.
    Nun, Ned mochte in bezug auf adlige Frauen mit Diamanten naiv sein, aber er hatte Erfahrung damit, sich zu nehmen, was er wollte. Einer der Gründe, weshalb er der Comtesse zugehört hatte, war der, daß sie einen kühnen Weg aufzeichnete, wie man an Aspen Valley kommen konnte. Er war sich nicht ganz sicher, ob sie ihn nicht am Ende austricksen würde. Mit Leuten, die derart gerissen dreinblickten – Männern oder Frauen – kannte er sich aus. Die Comtesse sah ihm nie direkt in die Augen. Das hatte er sofort bemerkt.
    Aber schließlich führte er eine Gruppe von skrupellosen

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