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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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gewesen.« Adam grinste. »Trotzdem werde ich mich gegen dich wehren können. Ich habe einige Erfahrung.« Er lehnte an einem Sitz aus Weidenrutengeflecht, trug nur noch seine Leggings und seine Mokassins. Die Waffen hatte er zur Seite gelegt.
    »Aber White Otter hat erzählt, daß deine Frau weggegangen ist.«
    »Du bist noch immer die Frau meines Bruders 7 . Die Erinnerung an ihn ist noch zu lebendig.«
    »Was ist mit der gelbäugigen Frau auf deiner Ranch?«
    »Sie war nicht lange bei mir. Du bist ein Mitglied meiner Familie, und ich würde eine Verpflichtung auf mich nehmen, der ich nicht genügen könnte.«
    »Du sorgst bereits für mich und die Kinder deines Bruders. Ich würde dich um nichts bitten. Du brauchst eine Frau, Tsé-ditsirá-tsi. Du hast mit mir geschlafen, als wir noch jung waren, bevor ich deinen Bruder geheiratet habe. Ich weiß, daß ich dich glücklich machen kann.«
    »Wir waren alle sorglos in jenen Tagen«, sagte Adam und erinnerte sich an jene unbeschwerte Zeit, bevor das Gold entdeckt worden war. »Es ist jetzt nicht mehr dasselbe.«
    In seiner Jugend hatte Adam an den Liebesspielen zwischen den jungen Kriegern und den schönen Mädchen teilgenommen, doch nach seiner Hochzeit hatte er den jungen Mädchen nicht länger nachlaufen können. Seit dieser Zeit hatte er zahlreichen Verführungen widerstanden, weil er kein Kind hatte zeugen wollen, das er womöglich nicht aufziehen könnte. Bei den vielseitigen Beziehungen innerhalb des Stammes wäre ein Kind zwar nicht vernachlässigt worden, aber er hätte eine Verpflichtung auf sich genommen, die er womöglich nicht hätte erfüllen können. Er hatte seine Zeit nicht mehr ausschließlich bei seinem Stamm verbracht wie in seiner Jugend.
    »Ich erwarte nicht, daß du im Lager bleibst, Tsé-ditsirá-tsi. Ich will dir nur ein wenig Vergnügen bereiten.«
    »Erzähl mir von den Kindern meines Bruders. Mach mir das Vergnügen. Und versuche mich nicht mit etwas, das ich nicht haben kann.«
    »Was du nicht haben willst, du sturer Mann. Ich könnte dich angreifen. Ich bin stark.«
    Adam lachte. »Heute nacht vielleicht, weil ich müde bin.«
    »Wegen der gelbäugigen Frau. James sagte, du hättest tagelang nicht geschlafen, weil sie dich nicht gehen lassen wollte.«
    »James redet zuviel«, sagte Adam mit einem kleinen Seufzer. Unwillkürlich dachte er an Flora Bonhams verlockenden Körper. Er würde alles dafür geben, wenn er ihn jetzt spüren könnte.
    »Er sagt die Wahrheit, Tsá-ditsirá-tsi. Sag mir, wie sie heißt.«
    »Sie ist fort.«
    »Für immer?« fragte Spring Lily ruhig, die in seine Augen gesehen hatte, als er diese drei Wörter ausgesprochen hatte. »Wie willst du dann leben?«
    Eine kleine Pause entstand in dem vom Feuer erleuchteten Wigwam. »Wie ich immer gelebt habe, Lily«, antwortete Adam schließlich. »Mit meiner Tochter und meinem Stamm.«
    »Bist du deine Comtesse los?«
    »Ich hoffe es.« Adam zog eine Grimasse. »Du stellst einem Mann, der nicht geschlafen hat, zu viele Fragen. Geh und sorge für deine Kinder und störe mich morgen, wenn ich ausgeschlafen bin.«
    »Das werde ich, Tsé-ditsirá-tsi. Bis du ›ja‹ zu mir sagst.«
    »Das ist es, was ich brauche – eine Frau mit einer Mission«, sagte Adam mit einem spitzbübischen Lächeln.
    »Ich werde dir helfen, damit du nicht untergehst«, entgegnete Spring Lily lächelnd. »Ich komme mit den Kindern zu dir zum Frühstück.«
    Er gähnte und lächelte dann. »Kochst du?«
    »Als ob ich meinen Kindern euer Essen zumuten würde. Und danach kannst du Bear Cub bei seinen Reitübungen helfen.«
    »Hast du noch mehr Wünsche?« erkundigte sich Adam sarkastisch.
    »Du könntest mein Haar kämmen«, sagte Spring Lily süßlich.
    »Besser nicht«, antwortete Adam mit einem vergnügten Lächeln. »Finde jemand anderen, der dir dein Haar kämmt.«
    »Ich dachte, ich versuche es wenigstens.«
    »Ich bin immerhin noch so wach, daß ich klar denken kann.«
    »Hast du der Gelbäugigen das Haar gekämmt?«
    Mit Bedauern dachte er daran, daß er das nicht getan hatte. Einer Frau die Haare zu kämmen war bei den Absarokees ein Zeichen großer Zuneigung. »Nein.«
    »Sie hat dich ins Herz getroffen, Tsé-ditsirá-tsi.«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Nein, so ernst ist es nicht, Lily. Sie war nur ein kurzlebiges Feuer in meinen Adern.«
    Aber nachdem Spring Lily gegangen war, dachte Adam noch lange an Flora. Als er eingeschlafen war, träumte er von veilchenblauen Augen, dem Mund einer

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