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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Legislaturperioden nicht anerkannten, beschränken. Richter Husmer war bei dieser Gelegenheit in das weit entfernt liegende Fort Benton versetzt worden. Seit er hier, im nur spärlich bevölkerten Hinterland, arbeitete, war sein Gehalt deutlich geschrumpft, da sich die Gehälter der Richter nach der Anzahl der bearbeiteten Fälle richteten.
    Husmer war ebenso erzürnt wie alle anderen Republikaner Montanas, weil ihr politisches Manöver, die Legislaturperiode für null und nichtig zu erklären, gescheitert war. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung aus Demokraten bestand, waren viele einflußreiche Männer von der Republikanischen Verwaltung in gehobene Positionen gebracht worden, um eine ernst zu nehmende Opposition zu bilden.
    »Verdammt soll er sein.« Der Richter legte, zerstreut und wütend, wie er war, eine gute Karte ab. »Wenn er glaubt, daß ich hier in dieser verlassenen Stadt am Fluß verhungern werde, dann sollte er sich besser einen guten Leibwächter besorgen«, sagte er höhnisch.
    Adam nahm die Pik-Dame, steckte sie zu seinen anderen Damen und sagte ruhig: »Ich habe gehört, Meagher plane in der nächsten Woche ein Fest.«
    »Dieser Ganove!« explodierte der Richter. »Wir sollten ihn nach England zurückschicken, damit er dort seine Strafe abbüßt. Niemanden würde ich lieber hängen oder gevierteilt sehen.« 8
    »Wann genau nächste Woche?« fragte der Sheriff leise. Er bezog sein Gehalt von einer Gruppe ortsansässiger Geschäftsleute, die gegen den amtierenden Gouverneur waren.
    »Samstag oder Sonntag«, sagte James, bevor er einen Schluck aus seinem Glas nahm.
    »Berger erwähnte es an der North-Pass-Postkutschenstation«, fügte Adam beiläufig hinzu.
    »Genug Zeit, um den Gouverneur gebührend zu empfangen«, erklärte der Richter.
    »Vier Damen und drei Dreien«, sagte Adam und legte seine Karten auf den Tisch. »Es tut mir leid, ich habe wieder gewonnen.«
    »Zur Hölle, machen Sie sich nichts draus«, sagte der Richter generös und wehrte mit seiner Zigarre ab. Er hatte ein freundliches Lächeln auf seinem runden Gesicht. »Es war ein verflucht anregender Abend.«
    »Denkst du, daß Montanas freiwillige Miliz bald ohne Anführer ist?« fragte James, während er und Adam später zu ihrem Hotel gingen.
    »Durchaus möglich«, antwortete Adam ruhig. »Ich dachte gerade daran, den Unzufriedenen einen weiteren Tag zu lassen, damit sie sich organisieren können. Sie würden es sowieso bald hören, denn Meagher unternimmt nichts ohne den entsprechenden Fanfarenklang.«
    »Eine Miliz ohne Anführer wäre für unsere Leute wirklich ein Vorteil.«
    »Das habe ich mir auch gedacht.«
    »Hast du vor, dabei mitzumachen?«
    Adam schüttelte den Kopf. »Nächste Woche werden wir weit weg sein. Und zwar möglichst auf einer Veranstaltung mit vielen Teilnehmern, die bezeugen können, daß wir dort waren. Es hat noch nie weh getan vorzusorgen.«
    »Seit wann sorgst du vor?«
    »Seit ich gehört habe, daß Meagher nächstes Wochenende in Fort Benton sein wird. Warum sollen wir nicht Harold Fisks Einladung zu seinem Ball in Helena annehmen? Ich glaube, er soll am Samstag stattfinden.«
    »Fisk ist sicher wütend genug auf Meagher, um uns ein Alibi zu verschaffen. Und seine Frau ist bekannt dafür, ein ausgezeichnetes Essen servieren zu lassen«, sagte James mit einem Lächeln. »Aber wir müssen morgen zum Lager aufbrechen, wenn wir die Winchesters abliefern und am Samstag nach Helena reiten wollen.«
    »Wir reiten bei Sonnenaufgang los«, sagte Adam.

Kapitel 9
    Adam und James gingen zusammen in die elegante, mit Walnußholz vertäfelte Bar des Planters-House-Hotels. Ihre Kehlen waren ausgedörrt und ihre Stiefel staubig nach dem langen Ritt. Sie versuchten ihre Augen an das halbdunkle Licht zu gewöhnen und gingen zur reichverzierten Theke, bestellten sich ihre Getränke und lehnten sich bequem an das helle, glatte Marmor. Beider Blicke lagen auf einem Bild mit der Abbildung einer nackten Frau über der Theke, als jemand rief: »Adam, Adam Serre!«
    Adam drehte sich um, und versuchte im Halbdunkel der Bar etwas zu erkennen.
    »Hier bin ich!« rief eine ihm bekannte Stimme.
    Adam erkannte den Akzent, noch bevor er Lord Haldane sehen konnte. Er nahm sein Glas und ging, gefolgt von James, zu ihm hinüber.
    »Sie sind weit weg von Sun Creek«, sagte er mit einem freundlichen Lächeln, während er auf den mit rotem Samt bezogenen Tisch zuging, an dem Flora Bonhams Vater saß.
    »Sie sind auch nicht gerade nah an

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