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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sonst vergesse ich noch meine guten Manieren«, sagte er mit einem leichten Kentucky-Dialekt. »Soviel Neckerei kann ein Mann nicht vertragen.«
    Manche Männer können überhaupt nichts vertragen, dachte Adam, aufgebracht über den Flirt Floras. Er hätte sie am liebsten sofort von hier weggebracht und ihr kokettes Lachen mit einem festen, brennenden Kuß verstummen lassen.
    Noch immer bei Ellis untergehakt, drehte sich Flora aufreizend um, wobei ihr Kleid aus grüner Japanseide mit weißem Spitzenbesatz raschelte.
    Da sah sie Adam und hielt mitten in der Bewegung inne.
    Einen Moment lang herrschte ein gespanntes Schweigen.
    Ellis Green spürte, daß Flora sich an ihm festhielt, und dann sah auch er die Gäste des Grafen.
    Adam hatte große Mühe, dort zu bleiben, wo er war. James legte warnend die Hand auf seinen Arm.
    Der Graf, der ja persönlich nicht betroffen war, sprach als erster:
    »Ellis, kommen Sie, ich stelle Ihnen meine Freunde vor. Sie sind von ihrer Ranch am Musselshell in die Stadt gekommen. Flora, du erinnerst dich an Adam und James?«
    »Ja, natürlich«, antwortete Flora mit mühsam beherrschter Stimme. Ihre Finger entspannten sich und ließen Ellis Arm los.
    Ellis Green bemerkte, daß die beiden Männer Reitkleidung trugen und ihre Stiefel und Kleidung noch immer staubig von dem langen Ritt waren. Und selbst wenn er nicht gewußt hätte, daß der Musselshell im Land der Crows lag, hätte ihm ihr Aussehen ihre Abstammung verraten. Halbblut, dachte er. Auch ohne die perlenbestickten Hemden hätte er das erkannt. Die leicht unterschiedliche Tönung der Hautfarbe blieb einem Mann, der in der Prärie zu Hause war, nicht verborgen.
    Ohne auf die anderen zu achten, beobachtete Adam Flora, wie sie in ihrem sanft schwingenden Seidenkleid auf sie zukam. Ellis bemerkte Adams intensiven Blick und wußte instinktiv, daß er auf einen Rivalen um die Gunst Lady Floras getroffen war. Offensichtlich kannten sich die beiden. Andererseits schloß er aus den Spuren ihrer Fingernägel in seinem Arm, war Flora wohl nicht gerade erfreut, das Halbblut zu sehen.
    Lächelnd ging der Mann aus Kentucky auf die drei Männer zu. Gute Manieren waren zu seiner zweiten Natur geworden, stammte er doch aus einer Politikerfamilie. »Ellis Green ist mein Name. Ich freue mich, Sie kennenzulernen«, sagte er und streckte ihnen die Hand entgegen.
    »James du Gard«, antwortete James und gab ihm die Hand.
    »Adam Serre.« Gelassen drückte Adam Ellis’ Hand. Er ließ sich seine Abneigung nicht anmerken.
    »Ihnen gehört das Aspen-River-Tal im Land der Indianer, nicht wahr?« sagte Ellis, der Adams Namen kannte. »Sie sind der französische Graf.«
    »Und Sie sind der Neffe des Gouverneurs«, antwortete Adam leise. Er hatte Ellis bisher noch nicht kennengelemt, wußte aber von der Blue-Grass-Mine. »Erwarten Sie den Vizegouverneur noch in diesem Jahr aus Washington zurück?«
    »Er ist bereits auf dem Weg hierher.«
    Für einen kurzen Augenblick sahen sich Adam und James an, denn diese Neuigkeit war für sie angesichts von Meaghers unmittelbar bevorstehendem Besuch in Fort Benton von besonderem Interesse.
    »Ich bin sicher, Sie freuen sich auf seine Rückkehr«, sagte Adam und lächelte verbindlich. »Wie ist es Ihnen inzwischen ergangen, Lady Flora?« erkundigte er sich und sah Flora höflich an. »Ihr Vater erzählte mir, daß sie mit Ihren Forschungen gut vorangekommen sind. Wir haben gerade Alans Zeichnungen bewundert.« Seine Stimmung hatte sich abrupt verändert. Sollte Meagher etwas zustoßen, käme ihnen die Rückkehr von Gouverneur Smith sehr gelegen. Smith hatte sich verpflichtet, freundschaftliche Beziehungen zu den Indianern zu pflegen, was für einen Politiker eine bemerkenswerte Haltung war – und erst recht für einen ernannten Politiker.
    »Es geht mir gut, danke«, antwortete Flora gereizt auf Adams provokative Verbindlichkeit. »Unsere Tage im Lager haben sich gelohnt.«
    Adam hatte plötzlich den Eindruck, daß er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte und mit Flora Bonham vernünftig umgehen konnte. Er wußte nicht, was geschehen war, aber er fühlte sich wie befreit. »Ich freue mich, das zu hören«, antwortete er. »Guipure-Spitzen kleiden Sie besonders gut«, fügte er grinsend hinzu.
    »Sie haben sich nicht verändert«, gab sie zurück, verärgert über seine freche Anspielung auf die Spitze und ihr intimes Zusammensein auf dem Heuboden.
    »Erwartet man das von mir?«
    »Ich habe keine Erwartungen an Sie,

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