Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
Mr. Serre.«
    »Wie beruhigend.«
    »Ich freue mich, Sie beruhigen zu können«, sagte er süßlich. Sie hatte ihre Handschuhe noch an und legte ihre Finger nun auf Ellis’ Hand, der sich auf seinen Gehstock stützte.
    »Und mich freut es, daß Sie noch immer Lust zum Flirten haben.« Adams Stimme hatte sich erneut verändert. Der lockere Ton war einem kühlen Ausdruck gewichen.
    »Werden Sie lange bleiben?«
    »Lange genug«, sagte Adam geradeheraus.
    »Belästigt er Sie?« mischte sich Ellis ein, denn er war sicher, daß das Gespräch jetzt absolut ernst war.
    »Nein, er belästigt mich nicht«, sagte Flora verärgert.
    »Sie haben das schon öfter gemacht«, erklärte der Graf seufzend. Er erinnerte sich an ähnliche Situationen auf der Ranch. »Ich mußte öfter den Vermittler spielen.«
    »Ich ebenfalls«, warf James ein und zog Adam am Arm.
    »Entschuldigen Sie, Lady Flora«, sagte Adam und schüttelte James’ Hand ab. »Es ist meine Schuld. Ich war zu lange in der Wildnis.« Er lächelte.
    »Das ist wahr«, stimmte James leise zu, erstaunt über Adams unkontrolliertes Benehmen.
    »Ich verzeihe Ihnen«, sagte sie bittersüß.
    »Flora!« rief ihr Vater.
    »Es tut mir leid.« Sie sah Adam aus verschleierten Augen und mit einem verschlossenen Gesichtsausdruck an. »Vielleicht liegt es an der Hitze«, sagte sie theatralisch, zu ihrem Vater gewandt. »Wenn Sie mich entschuldigen wollen, ich werde mich hinlegen.« Sie lächelte Ellis an und verließ die Gruppe in Richtung der beiden Türen.
    »Hmm …«, murmelte ihr Vater, befremdet über das dramatische Verhalten seiner Tochter. »Auf Reisen hält sie immer länger durch als ich.«
    »Vielleicht ist ihr Korsett zu eng«, bemerkte Adam beiläufig und beobachtete, welche Tür sie öffnete. »Es ist verdammt eng, würde ich sagen.«
    »Ich glaube kaum, daß Sie das etwas angeht«, wies Ellis Adam entschieden zurecht.
    »Führen Sie sich nicht auf wie ein ritterlicher Kavalier, Green«, sagte Adam ruhig. »Es war nur eine Beobachtung, mehr nicht.«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie solche Beobachtungen für sich behalten könnten.«
    »Sind Sie ihr Beschützer?«
    »Ich werde sie gern verteidigen.«
    »Blödsinn«, mischte sich George Bonham ein. »Flora kann sich selbst besser verteidigen als irgendeiner von uns hier. Haben Sie gesehen, wie sie mit der Pistole umgehen kann?«
    »Ich habe es nicht gesehen, aber Lady Flora scheint eine erstaunliche Frau zu sein.«
    »Natürlich ist sie erstaunlich«, murmelte Adam.
    »Wie bitte?« Ellis’ hellblaue Augen wurden schmal.
    »Ich habe gesehen, wie sie schießt«, antwortete Adam mit unerschütterlicher Ruhe. »Sie ist wirklich erstaunlich. 1866 hat sie meine neue Winchester auf der Ranch ausprobiert«, fügte er hinzu und blickte dabei den Grafen mit dunklen Augen an, »und in zehn Sekunden alle Schüsse abgefeuert und mit allen in die Mitte einer fünfzehn Zentimeter großen Zielscheibe getroffen.«
    »Sie waren das also, der Ned Storham von seinen Weiden vertrieben hat, stimmt’s?« erkannte Ellis plötzlich. In den nördlichen Regionen tauchten auch heute noch selten neue Winchesters auf.
    »Von meinem Weideland«, korrigierte Adam.
    »Indianerland ist offenes Weideland.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Es war immer so.«
    »Nein, das ist falsch. Ich bin ausdrücklich als Besitzer eingetragen.«
    »Nicht mehr, wenn der Vertrag erst unterzeichnet ist.«
    »Der Vertrag wird nicht unterzeichnet werden, und selbst wenn, würde mein Land nicht dazugehören. Es gehört mir.«
    »Ned Storham sagt etwas anderes.«
    »Dann sagt er etwas Falsches. Ich habe bereits mit ihm darüber gesprochen.«
    »Er ist nicht einverstanden.«
    »Dann mag er wiederkommen und versuchen, es sich zu nehmen«, sagte Adam sehr leise. Sie hatten Ned Storham und seine Viehtreiber in diesem Frühjahr gewaltsam von Adams Land vertrieben. Ein Dutzend von Storhams Leuten waren verletzt und seine Herden nach Süden gejagt worden. Ned mochte in der Stadt viel erzählt haben, aber er hatte es seitdem nicht noch einmal versucht.
    »Zum Teufel, hier ist genügend Luft für alle«, sagte Ellis freundlich und diplomatisch wie ein Politiker.
    »So sehe ich das auch. Sie können außerhalb meines Gebietes bleiben«, sagte Adam verbindlich.
    »Montana ist größer als England«, sagte der Graf. »Man sollte denken, daß es tatsächlich genügend Land für alle gibt.«
    »Und so ist es auch«, pflichtete Ellis ihm bei. »Werde ich Sie heute abend bei den Fisks

Weitere Kostenlose Bücher