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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Glas aus.
    »Isolde hat deine Sensibilität zerstört. Du warst noch nie so verdammt kalkulierend. Warum bist du nicht aufrichtig? Flora Bonham scheint kein albernes Mädchen zu sein, das sich ziert. Sie ist an Verehrer gewöhnt, sie ist intelligent, unabhängig und offensichtlich sehr kritisch bei der Wahl eines Ehemannes, sonst hätte sie bereits einen. Und du bist nicht einmal zu haben. Darüber ist sie sich im klaren.«
    »Sprich nicht von Isolde«, sagte Adam grimmig. »Sie hat mir die letzten fünf Jahre meines Lebens verdorben und womöglich meine Zukunft ebenfalls. Außerdem glaube ich, daß du den Frauen zuviel Vernunft zutraust. Und wenn du dich bitte erinnern willst: Flora war heute nachmittag nah daran, mir den Kopf abzureißen«, fuhr er mit grimmigem Gesicht fort.
    »Während du die Ruhe selbst warst. Sogar ich weiß, daß du Spitzen nicht besonders magst.«
    »Verdammt, du gibst mir heute abend einen Ratschlag nach dem anderen«, brummte Adam. »Ich muß noch etwas trinken, wenn du die Absicht hast, eine Generalüberholung meines Charakters vorzunehmen.«
    »Trink nicht zuviel, sonst bist du später nicht mehr in der Lage, ihr zu gefallen«, empfahl James und lächelte Adam spöttisch an.
    »Ich dachte, du magst sie nicht«, wunderte sich Adam schlechtgelaunt, während er, auf dem brokatbesetzten Stuhl mehr liegend als sitzend, das leere Glas auf seiner Brust balancierte. »Ich dachte, sie würde zuviel von meiner Aufmerksamkeit beanspruchen. Ich dachte, du wolltest, daß ich ausschließlich für meinen Stamm da bin«, fügte er hinzu.
    »Seit Flora weg ist, habe ich dich kaum noch lächeln gesehen. Da sich die Miliz bald aufzulösen scheint, werde ich deine ungeteilte Aufmerksamkeit wohl nicht mehr benötigen. Das ist meine Meinung. Wie spät ist es?«
    Adam zog seine Uhr aus der weißen Satinwestentasche und sagte: »Neun Uhr in Fort Benton. Meagher ist wahrscheinlich heute morgen in die Stadt geritten. Um diese Zeit müßte er schon stockbetrunken sein.«
    »Oder in den Händen seiner Feinde.« 9
    Adam drehte das Glas in seinen Händen und lächelte breit. »Wenn ich so darüber nachdenke, brauche ich wohl doch nichts mehr zu trinken.«
    Adam Serre war seit Wochen nicht mehr so gut gelaunt gewesen wie in dem Moment, da er Harold und Molly Fisks auf einem Hügel gelegenes Herrenhaus betrat. Er begrüßte seine Gastgeber herzlich, machte Helenas bedeutendstem Bankdirektor ein Kompliment, da der ihm geraten hatte, die neuesten Eisenbahnaktien zu kaufen, deren Wert sich im letzten Monat dann tatsächlich verdoppelt hatte, lobte Mollys Pingat-Kleid und ihre Blumenarrangements um den Eingang herum, stimmte ihnen zu, daß Montana seinen Gouverneur zu Hause brauchte, und war überhaupt in blendender Stimmung.
    Er behielt seine unbeschwerte Laune sogar, als er Flora in den Armen von Ellis Green tanzen sah. Er ging am Ballsaal vorbei geradewegs in das Spielzimmer am hinteren Ende des Hauses. Sie hat schließlich das Recht zu tanzen, mit wem sie will, mahnte er sich selbst.
    »Hast du sie gesehen?« fragte James, der neben Adam mit großen Schritten über den mit Teppichen ausgelegten Flur schritt.
    »Ich habe sie gesehen. Weißer Tüll über weißem Seidensatin, Tulpenstickerei, ein sehr teures Kleid von Worthy«, erklärte Adam brüsk. »Kaiserin Eugénie trug im vergangenen Frühling in den Tuilerien ein ähnliches Kleid.«
    »Bist du betrunken?« James hatte Adam noch nie so kurz und abgehackt sprechen hören.
    »Das hättest du nicht zugelassen, wenn du dich erinnerst. Ich bin leider stocknüchtern.« Erneut versuchte Adam sich zu beruhigen: Verdammt, sie kann mit diesem ewig lächelnden, aalglatten Ellis Green den ganzen Abend tanzen, wenn sie will!
    »Was machst du jetzt?«
    »Ich werde Karten spielen.«
    »Ich spreche von ihr.«
    »Ich werde Karten spielen.«
    »Weißt du, was du tust?«
    Adam blickte seinen Cousin schlecht gelaunt an. »Ich versuche die richtige Wahl zu treffen«, grollte er.
    Außer mit Ellis tanzte Flora an diesem Abend mit vielen anderen Männern, weil sie seit ihrer Ankunft belagert worden war. Freundlich hatte sie die meisten Aufforderungen zum Walzer angenommen. Aber sie verlor die Zeit nicht aus den Augen. Später, als Ellis wieder an der Reihe war, schlug sie ihm vor, mit ihr in das Spielzimmer zu gehen und dort Poker zu spielen.
    »Poker?« fragte er ungläubig und sah sie an, als hätte sie ein Stück vom Mond verlangt. »Normalerweise ist es nicht üblich, daß Damen an

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