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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Lächeln: »Wahrscheinlich nicht.«
    »Habe ich nach so langer Zeit etwa ein Lächeln bei dir gesehen?«
    »Flora hat diese Wirkung auf einen Mann, oder nicht?« sagte Adam. »Ich habe das Gefühl, daß ich in den nächsten zwei Tagen sehr fröhlich sein werde. Übrigens wirst du heute abend in ein anderes Zimmer umziehen müssen.«
    »Das Hotel ist voll.«
    »Nun, ich bin sicher, Harold hat noch ein freies Bett in seinem Haus für dich«, sagte Adam.
    »Erspar mir das. Ich mußte Henriettas göttliches Geplapper während meines Pflichttanzes ebenfalls ertragen. Offenbar bekommt sie jedesmal einen Bonuspunkt, wenn sie dieses Wort ausspricht. Ich glaube, ich werde die Stadt heute nacht noch verlassen.« Er sah seinen Cousin an. »Soll ich Spring Lily mitteilen, daß du noch einige Tage damit beschäftigt bist, den Briten die kulturellen Feinheiten der Absarokees nahezubringen?«
    Adam erwiderte James’ Blick. »Nicht, wenn dir dein Leben lieb ist«, sagte er.
    »Weißt du, daß sie Liebestränke braut, um dich umzustimmen?« James lachte spöttisch.
    Adam stöhnte. »Gott, für mich ist sie wie eine Schwester.«
    »Leider sieht sie eure Beziehung nicht in diesem familiären Sinn«, erklärte James fröhlich.
    »Das wird sie müssen. Ich werde nie wieder heiraten.«
    »Höre ich da eine negative Einstellung zur Ehe heraus?« erkundigte sich James mit gespieltem Ernst.
    »Fünf Jahre mit Isolde – wie unregelmäßig auch immer ihre Aufenthalte in unserem gemeinsamen Heim waren – sind ein hoher Preis für die Ehe. Nie wieder«, schwor Adam lebhaft. »Niemals.«
    »Denk doch an Henriettas armes, gebrochenes Herz und die Herzen all der anderen Frauen, die sich Hoffnungen auf dich machen, nun, nachdem Isolde das Feld geräumt hat.«
    »Ich denke eigentlich eher daran, daß mein Leben jetzt, nachdem sie endlich weg ist, wieder unbeschwert geworden ist. Ich bin wirklich froh darüber. Die bevorstehenden zwei Tage mit Flora haben dem Wort ›Vergnügen‹ für mich endlich wieder eine andere Bedeutung gegeben.«
    Die beiden Männer gingen durch das laute Stadtzentrum, vorbei an den Tanzdielen und Saloons, aus denen dröhnende Musik in die Sommernacht drang. Die Hauptverkehrsstraße war voller Goldsucher, die ihre Funde von heute feierten und ihren Goldstaub für Frauen, Spielen und Trinken ausgaben.
    Sie bahnten sich einen Weg durch die rauhe Menschenmenge und kamen bald zum Planters House, dessen Laternen ein goldenes Licht auf die helle Steinfassade und die auf weiße Pfeiler gestützte Veranda warf. Adam stieg den flachen Aufgang zum Eingang hinauf, ging durch die Doppeltür und nickte dem Portier zu. Eilig überquerte er den Blumenteppich in der Eingangshalle und lief die breiten Treppen hinauf, drei Stufen auf einmal nehmend.
    »Was ist, wenn sie nicht kommt?« fragte James atemlos. Er hatte Mühe, mit Adam Schritt zu halten.
    »Sie wird kommen«, antwortete Adam kurz, während sie den erleuchteten Korridor entlanggingen.
    »Du bist dir deiner Sache so sicher?«
    Adam nickte und nahm schon drei Türen vor seinem Zimmer den Zimmerschlüssel aus seiner Jackentasche. »Sie hat mich vermißt«, sagte er und lächelte sanft.
    »Und du sie.«
    Adam drehte sich um und sah James an. »Glaubst du?«
    »Ich habe dich noch nie wegen einer Frau laufen gesehen.«
    Adam steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch. »Sie ist verdammt gut«, sagte er und machte die Tür auf.
    »Sie muß gut sein.«
    »Kannst du deine Sachen packen und mich alleinlassen?« fragte Adam und warf den Schlüssel auf den Tisch.
    James sah ihn an, erstaunt darüber, daß Adam wegen einer Frau so aufgekratzt war. Er fand es faszinierend, wie sich der Mann, den er sein Leben lang kannte, verändert hatte. »Du hängst an der Angel, mein lieber Cousin«, murmelte er.
    »Vielleicht«, gab Adam fröhlich zu. »Aber nur für zwei Tage, Esh-ca-ca-mah-hoo.« Er lächelte und löste seine Krawatte. »Nur für zwei Tage …«

Kapitel 11
    Das Licht brannte, und es war ruhig in der Suite. James war schon vor langer Zeit gegangen. Adam lag, noch im Abendanzug, mit geschlossenen Augen in dem brokatbezogenen Sessel, aber er schlief nicht. Eine rastlose Energie durchströmte ihn, und seine Gedanken kreisten um Flora, um Erinnerungen und Erwartungen. Wie lange war es nun schon her, daß er sie zum letzten Mal berührt hatte? Zwei Wochen, drei? Wahrscheinlich mehr, es mußte bald ein Monat sein – eine lange Zeit. Seine Hände krampften sich um die Armlehnen des Sessels,

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