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Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Reportern. Sie richteten ihre Zielfernrohre auf Megan und rückten ihr auf den Leib.
    »Agent O’Malley, können Sie uns einen Kommentar zu
    Mr. Kirkwoods Anschuldigungen geben?«
    »Agent O’Malley, betrachtet das BCA Mr. Kirkwood als
    Verdächtigen?«
    »Agent O’Malley, haben Sie etwas zu sagen zu dem Artikel in der Tribune? «
    Megan verkniff sich etwa hundert übereilte Antworten.
    Diplomatie.
    240
    Unauffällige, stille Diplomatie. So lauteten ihre Anweisungen von DePalma. Das war die Politik der BCA, sie hatte
    geschworen, sie könnte damit umgehen. Sie hatte sich gelobt, ihren Jähzorn im Zaum zu halten und alles zu ertragen, was die Presse oder sonst jemand ihr zumutete. Tief durchatmend stellte sie sich gefaßt den Kameras.
    »Mr.
    Kirkwood ist verständlicherweise aufgeregt. Ohne
    Einschränkung tut das BCA, was es kann, in Zusammenarbeit mit der Polizei von Deer Lake und dem Sheriffbüro von Park County, um Josh zu finden und seinen Entführer vor Gericht zu stellen.«
    Sie ignorierte das Sperrfeuer von Fragen, drängte sich durch die Menge und ging zu ihrem Wagen.
    »Hatte ich gesagt, Sie bleiben einen Monat hier, O’Malley?«
    zischte Steiger, als sie an ihm vorbei mußte. »War das vielleicht ein bißchen zu optimistisch?«
    241
    Kapitel 14
    9 Uhr 19, -9 Grad
    »Verdammt, was haben Sie sich dabei gedacht?« Mitch knallte die Tür hinter sich zu, und Leos 1993er Kalender der Busen-wunder schaukelte an seinem Haken, so daß Miss Michigan auf ihren herrlichen Schenkeln hin- und herschwankte.
    Megan dachte gar nicht daran, die Dumme oder
    Schuldbewußte zu spielen. Sie schoß aus dem Stuhl hoch, in den sie sich gerade erst gesetzt hatte: »Ich hab mir dabei gedacht, daß ich meinen Job erledige.«
    »Indem Sie auf Paul Kirkwood losgehen …«
    »Indem ich allen möglichen Spuren nachgehe«, korrigierte sie ihn und kam hinter dem Schreibtisch vor.
    »Verflucht, warum haben Sie sich nicht zuerst mit mir
    abgesprochen?«
    »Ich muß mich nicht mit Ihnen absprechen. Sie sind nicht mein Boß …«
    »Großer Gott, finden Sie nicht, daß der Mann schon genug durchmacht?« sagte er barsch und beugte sich über sie. Seine Augen sprühten vor Wut.
    Megan erwiderte furchtlos seinen Blick. »Ich glaube, er steckt ganz schön im Schlamassel, und ich tue alles Menschenmögliche, um ihn da rauszuholen.«
    »Indem Sie ihn vor der ganzen Presse verhören?«
    »Das ist doch Quatsch! Er war derjenige, der den großen Auftritt daraus gemacht hat, nicht ich. Ich wollte nur Informationen von ihm, die er mir bereits eine Stunde früher 242
    hätte geben sollen. Informationen, die sehr wohl wichtig sein könnten, was das Verschwinden seines Sohnes betrifft. Finden Sie es nicht ein bißchen seltsam, daß er deswegen sauer auf mich ist?«
    Mitch erstarrte, schluckte all seine Wut runter und glättete sein Gesicht zu einer undurchdringlichen Maske. Er sah auf Megan hinunter.
    »Und was, zum Teufel, soll das heißen«, wetterte er. »Wollen Sie damit sagen, Sie glauben, Paul Kirkwood hätte seinen eigenen Sohn gekidnappt?«
    »Nein.«
    Sie senkte den Blick und strich die Strähnen zurück, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatten. Beherrschung, wenn er das konnte, konnte sie das auch! Außerdem befand sich ihr Adrenalinspiegel auf Ebbe. Wie bei allen Ermittlungen war der Gezeitenfluß ziemlich unberechenbar, folgte nur dem radikalen Auf und Nieder der Ermittlung. Sie machte einen Schritt zurück, lehnte sich mit der Hüfte an ihren Schreibtisch und kramte ihre Schmerztabletten aus der Tasche. Mit einem Schluck Pepsi spülte sie sie hinunter, um gegen die Migräne anzukämpfen, die ihre Klauen bereits wieder in ihre Stirn schlug.
    »Ich sage nur, daß ich heute morgen mit einer Spur bei ihm war und er mich fertigmachen wollte«, leierte sie herunter. »Ich sage nur, daß er eine etwas seltsame Unterlassungssünde begangen hat, indem er mir verschwieg, daß er einmal einen Van, auf den die Beschreibung paßt, besaß und verkauft hat –
    als ich ihn deswegen zur Rede stellte, ist er ausgerastet. Finden Sie das nicht merkwürdig, Chief?«
    »Sie können sich gar nicht vorstellen, unter welchem Druck er steht.«
    »Aber Sie können das?«
    »Ja«, erwiderte Mitch etwas zu scharf. Sein Ton verriet zu viel, obwohl sein Instinkt ihm riet, nichts preiszugeben.
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    Er verfluchte sich im stillen für diesen taktischen Fehler und wandte sich ab. Die Hände in die Hüften gestemmt lief er nervös im Zimmer auf und ab.
    Zum ersten

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