Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
Vom Netzwerk:
Schatten herzutappen, unbekannt, ungesehen. Was für ein trauriger, eingeschränkter Lebenslauf.
    Aus dem Augenwinkel sah sie Mitch dastehen, Krawatte lose um den Hals, die obersten zwei Hemdknöpfe offen, ordentlich aufgerollte Ärmel, aus denen muskulöse Unterarme mit einem Flaum dunkler Haare traten. Die Pose war nonchalant, aber seine breiten Schultern wirkten verspannt. Er richtete die tiefliegenden Augen nachdenklich, erwartungsvoll auf sie.
    »Ich mag den Job«, sagte sie schroff. »Er paßt zu mir.«
    Er paßte zu dem Image, das sie der Welt zeigte, dachte Mitch. Zäh wie ein Terrier, hartnäckig, ganz der Profi – jedenfalls das Image, das sie ihm präsentieren wollte. Er hätte es einfach akzeptieren können. Sie machte, Gott weiß, schon Ärger genug als erster weiblicher Agent im Außendienst, den das Bureau je den ahnungslosen Landpolizisten im ländlichen Minnesota aufgehalst hatte. Ein tiefer Einblick war von Übel, er brauchte sie nicht zu verstehen.
    Trotzdem erwischte er sich dabei, wie er sich ihr näherte, so stetig, daß er spüren konnte, wie es zwischen ihnen zu knistern begann, so kühn, daß sie warnend die Augen zusammenkniff. Aber sie wich nicht zurück, unter gar keinen Umständen. Er war wahrscheinlich ein Narr sich darüber zu freuen, aber anscheinend hatte er damit gar nichts zu
tun. Seine Reaktion war etwas Elementares, Instinktives, sie forderte ihn heraus. Er wollte diese Harter-Brocken-Fassade knacken, wollte … und das überraschte ihn. Seit Allison hatte er keine Frau mehr begehrt. Bedürfnisse hatte er gehabt und sich diesen unterworfen, aber niemals begehrt. Und es erstaunte ihn, daß es jetzt der Fall war: das Begehren.
    »Ja, er paßt zu Ihnen«, bestätigte er. »Sie sind eine harte Braut, O’Malley.«
    Megan hob stolz ihr Kinn, ohne ihn aus den Augen zu lassen. »Vergessen Sie das ja nicht, Chief!«
    Er war zu nahe. Wieder. So nahe, daß sie den Bartschatten auf seinem energischen Kinn sehen konnte. So nahe, daß irgendein wagemutiger Teil von ihr eine Hand heben wollte, um ihn zu berühren … um die Narbe zu berühren, die sich wie ein Haken darüberzog … um seinen Mundwinkel zu berühren, der etwas verkniffen aussah. Nahe genug, um in die Tiefen seiner whiskeybraunen Augen zu sehen, die viel zu viel gesehen hatten und nichts Gutes.
    Ihr Herz klopfte ein bißchen schneller.
    »Wir haben einen Fall zu besprechen«, erinnerte sie ihn. Er hob eine Hand und drückte einen Finger an ihren Mund.
    »Zehn Minuten«, flüsterte er und hob ihr Kinn mit dem Daumen hoch. »Kein Fall.« Er beugte sich vor und berührte ihre Lippen mit seinen. »Nur das.«
    Er teilte ihre Lippen, und seine Zunge glitt zwischen sie, als hätte er jedes Recht dazu, tauchte nach unten und zog sich wieder zurück, ein archaischer Rhythmus, unverkennbar, unverhohlen wollüstig. Sie streckte sich in seinen Armen, seinem Kuß entgegen, erwiderte ihn mit ihrem ganz eigenen Verlangen.
    Seine Hände glitten über ihren Rücken und drückten sie fester an sich, fingen sie ein zwischen den Schränken und seinem Körper. Für dieses winzige Stückchen Zeit gab es nur dieses Bedürfnis. Einfach. Stark. Brennend. Sein Körper war heiß und hart, Muskeln und Begierde, unverkennbar männlich. Und sie schmolz vor ihm, entflammt.
    Mitch packte sie um die Taille und setzte sie auf die Küchentheke. Sie duldete es, daß er ihre Knie auseinanderschob, und hakte ihre bestrumpften Füße um seine Schenkel, als er ganz nahe kam. Er fand ihren Mund erneut, und ihre Hände gruben sich in sein Haar, strichen über die Muskeln seines Nackens, zu seinen breiten, harten
Schultern. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, und der Kuß wurde wilder, eindringlicher. Ihre Haarspange fiel klappernd in die Spüle und ihr Haar ergoß sich um ihre Schultern, mahagonifarbene Seide, durch die er seine Finger gleiten ließ und sie aus ihrem Gesicht kämmte.
    Trotz der Nachtluft, die durch das Fenster drang, steigerte sich die Hitze, die sie umgab. Sein Hemdrücken war feucht davon. Sie brannte ihnen den Atem aus den Lungen. Ein Schweißtropfen sammelte sich in der Kuhle ihres Halses und tropfte nach unten. Er verfolgte ihn mit den Lippen. Ihr Kopf fiel zurück, und ihre Augen schlossen sich. Sie spürte seine Knöchel auf ihrer Brust, als er die Knöpfe ihres Hemdes öffnete. Dann fielen die Hüllen, und sein Mund war auf ihrem Busen. Sie keuchte, als er ihre Knospe zwischen seine Lippen nahm und sie mit seiner Zunge liebkoste. Ihr

Weitere Kostenlose Bücher