Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit
seine Behauptungen der Wahrheit entsprachen! Und ich verbitte mir … « Parrish hielt inne. »Mein Gott, Sie sind ebenso verrückt, wie er es war.«
Sean lächelte ihn breit an. »Oh, ja. Mindestens.«
Parrish wich weiter zurück.
»Helix ist circa zweieinhalb Milliarden schwer«, warf Miles ein.
»Ja«, bestätigte Sean. »Wirklich interessant. Allem Anschein nach fahren die Leute, die Kev auf dem Gewissen haben, inzwischen ordentlich Profit ein. Da kann ein trauernder Bruder schon stutzig werden. Ich schätze, die Vergangenheit hat sie bisher noch nicht eingeholt, aber wisst ihr was? Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Stunde der Vergeltung geschlagen hat. Was meint ihr, Jungs?«
»Ich denke, du hast recht«, pflichtete Connor ihm bei. »Ich kann die Vergeltung förmlich riechen.«
Davy schenkte Parrish sein bedrohlichstes Lächeln, das durch den eleganten Anzug umso beängstigender wirkte. Der Mann prallte mit dem Rücken gegen die Wand.
»In Gottes Namen, was wollen Sie von mir?«, keuchte er.
»Wir haben einen einzigen Namen«, erklärte Sean. »Osterman. Wer ist der Kerl?«
»Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie … «
Rums. Sean packte Parrish am Revers seines exklusiven Jacketts, knallte ihn gegen die Wand und hielt ihn dort fest. Er bohrte einen Finger in das empfindsame Nervenbündel unter seinem Ohr. Parrish jaulte schrill auf.
»Übertreib es nicht, Sean«, sagte Davy in dem leisen, warnenden Ton, den er seit Seans frühester Kindheit anschlug, wann immer sein jüngerer Bruder austickte.
Sean ignorierte ihn. »Hör mir zu, du gieriger, geldgeiler Blödmann«, fauchte er. »Du hast meinen Bruder verraten. Ich bin dir nicht gerade wohlgesonnen. Ich werde dieser Sache auf den Grund gehen. Ich werde jeden einzelnen der Scheiße fressenden Typen, die ihm das angetan haben, aufspüren, und sie in Stücke reißen. Entscheide dich jetzt, ob du mit auf dieser Liste stehen willst.«
Er bohrte den Finger unbarmherzig noch tiefer in das Nervenbündel.
Parrish ruderte wehrlos wimmernd mit den Armen. »Bitte nicht«, quiekte er.
Sean verringerte den Druck. »Haben Sie uns etwas Hilfreiches mitzuteilen?«
Parrish brachte mühsam ein Nicken zustande. Sean nahm seine Hand weg. »Dann lassen Sie mal hören.«
Der Mann rieb sich die schmerzende Stelle, überrascht, dass es kein blutiges Loch war. Er keuchte mit jedem Atemzug. »Ich hatte ja keine Ahnung … keine Ahnung … «
»Natürlich nicht«, erwiderte Connor. »Keine Ahnung wovon?«
»Von Osterman«, ächzte Parrish etwas weniger hektisch. »Er ist … er ist Forscher. Ich hätte ihm nie zugetraut … er ist ein hervorragender Wissenschaftler. Wirklich brillant. Ich kann nicht glauben, dass … die Oase ist trotz der strengen Geheimhaltung eine seriöse Forschungseinrichtung, und … «
»Die Oase?«, unterbrach Miles ihn mit aufgerissenen Augen. »Sie machen Scherze!«
Seans Kopf fuhr herum. »Wovon sprichst du? Was ist die Oase?«
»Dieser Typ, der mich rekrutieren will«, antwortete Miles. »Mindmeld666. Die Oase ist die Organisation, der er angehört. Was bedeutet, dass Osterman … «
»… der Studentenkiller sein muss«, vollendete Sean bedächtig.
Parrishs schnelle Atemstöße klangen überlaut in dem erschütterten Schweigen.
»Wo ist die Oase?«, fragte Sean ihn.
»Ich weiß es nicht«, murmelte Parrish. Er zuckte zurück, als Sean die Hand hob. »Nein! Bitte, nein. Ich schwöre. Die Einrichtung ändert regelmäßig ihren Standort. Die Einzigen, die wissen, wo sie gerade operiert, sind die Verantwortlichen des Programms zur Steigerung des Gehirnpotenzials. Sie sind auf Produktdesign spezialisiert, und diese Designs werden anschließend von unserem Entwicklungsteam realisiert. Meine eigene Tochter nahm vor einigen Jahren an dem Programm teil. Es bringt spektakuläre Resultate hervor … «
»Ich will keine Werbebroschüre. Ich will wissen, wo dieser mordende Psychopath steckt «, donnerte Sean. »Und ich nehme Ihnen nicht ab, dass Sie es nicht wissen. Genauso wenig, wie ich Ihnen abnehme, dass Sie Kevins Geschichte nie überprüft haben. Sie stecken von Anfang an in dieser Sache mit drin, nicht wahr?«
»Nein! Sie müssen verstehen, wie grotesk sie sich anhörte!« Parrish wurde zunehmend verzweifelt. »Es waren paranoide Hirngespinste! Er behauptete, tagelang gefesselt und gefoltert worden zu sein, doch trotz seines Martyriums war er kräftig genug, um einen Sicherheitsbeamten zu überwältigen und durch eine
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