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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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ernst. Bitte.«
    Ihre Mutter brummte missbilligend. »Es sollte nicht schwer sein, sie dazu zu überreden«, entgegnete sie säuerlich. »Sie sind sehr an einer Unterhaltung mit dir interessiert.«
    »Ich muss jetzt auflegen, Mutter. Ich werde so bald wie möglich da sein.«
    »Livvy, warte! Verrat mir zumindest, wo du … «
    Sie hängte auf und schaukelte vor und zurück. Ein Plan, ein Plan.
    Tam war mit ihrer Arbeit beschäftigt und würde es vielleicht nicht bemerken, wenn sie sich davonstahl. Vorausgesetzt, dass es ihr gelang, das Sicherheitssystem abzuschalten und die Garage zu öffnen, dass Sean die Schlüssel im Zündschloss hatte stecken lassen, der Tank voll oder zumindest halb voll war und sie irgendwo ein bisschen Bargeld auftreiben könnte. Das war eine ganze Wagenladung von Voraussetzungen.
    Sie hatte keinen Führerschein dabei, keinen Ausweis, keine Kreditkarten, keine Tankkarte und auch kein Scheckbuch. Wie absurd, dass sie Klamotten im Wert von über tausend Dollar am Leib trug und trotzdem keinen Cent besaß. Erstaunlich, wie hilflos ein Mensch ohne seine Brieftasche war.
    Blind vor Tränen stolperte sie die Treppe in den Turm hinauf. Ihr guter alter, schroffer, großzügiger, engstirniger, starrköpfiger, weichherziger Vater. Er benutzte diesen Fass-dir-ans-Herz-Trick schon seit zehn Jahren. Eine Weile hatte es funktioniert, doch dann hatte sie die List durchschaut und war immun dagegen geworden.
    Sie war zu hart gewesen und fühlte sich wie der letzte Abschaum, weil sie seine »Schübe« einfach so abgetan hatte. Falls er starb, bevor sie sich verabschieden konnte …
    Nein. Mit diesem Gedanken würde sie sich erst auseinandersetzen, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließe.
    Sie durchsuchte das Zimmer und fand dreißig Dollar in der Tasche von Seans schmutziger Cargohose. Falls der Tank voll war, könnte sie es vielleicht schaffen. Sie steckte ihr Haar hoch, setzte die blonde Perücke und eine Sonnenbrille auf.
    Jetzt zu Sean. Sie tippte eine Nachricht in das Handy.
    Glaube, Bänder gefunden zu haben. Öffentliche Bibliothek von Endicott Falls.
    Historische Sammlung.
    Sieh hinter dem Buch mit der Standortnummer
    920.0797 B63 nach.
    Hau rein.
    In Liebe, Liv.
    Sean über ihren Vater zu informieren, wäre sinnlos. Er würde ausflippen bei der Vorstellung, dass sie allein dort hinfuhr. Sie hatte das Gefühl, als würde sie ihn verraten, indem sie aus dem sicheren Hafen, den er für sie gefunden hatte, floh, aber das ließ sich nicht ändern. Sie musste das Risiko eingehen, um sich von ihrem Vater verabschieden zu können.
    Allzu groß sollte das Risiko eigentlich gar nicht sein. Sie war in einem Auto unterwegs, das niemand mit ihr in Verbindung bringen würde, auf einer Straße, von der niemand wusste, dass sie sie benutzte. Und sie würde am helllichten Tag vor einem öffentlichen Gebäude eintreffen, wo sie von einer Polizeieskorte und ihrer Mutter erwartet wurde. Sie trug sexy Designerklamotten und war blond, Herrgott noch mal.
    Selbst Amelia würde sie nicht erkennen.

24
    Sean musterte Miles und seine Brüder beinahe stolz, während sie in der gedämpften Atmosphäre des Empfangsbereichs von Helix warteten.
    Nicht übel, dachte er. Sie hatten sich nett herausgeputzt. Seans Gucci-Anzug war Connor an den Schultern zu weit, aber das würde nur einem Schwulen auffallen. Davy verströmte in seinem eigenen Brooks-Brothers-Anzug eine grimmige Legt-euch-nicht-mit-mir-an-sonst-brate-ich-euch-mit-meinem-Aktienportfolio-eins-über-Attitüde. Miles wirkte heiß und hungrig in Seans grauem Armani. Mit seinen zurückgegelten Haaren und der verspiegelten Sonnenbrille sah er aus wie die Kombination aus einem wohlhabenden jungen Gangster und einem menschlichen Sportwagen.
    Bei all dem Mist, der an seinen Nerven zerrte, tat es irgendwie gut, die Jungs so schick zurechtgemacht zu sehen. Der einzige störende Ton in dieser Zurschaustellung männlicher Eleganz waren die verschorften Wunden in seiner eigenen ramponierten Visage.
    Das Handy in seiner Sakkotasche piepte leise. Er zog es heraus und checkte das Display. Eine Nachricht von Liv. Er klickte auf den Text und las ihn ungläubig.
    »Heilige Scheiße«, entfuhr es ihm laut vernehmbar.
    »Schscht«, zischte Davy, als die Rezeptionistin ihn mit einem hochnäsigen Blick strafte.
    »Was ist los?«, fragte Connor gedämpft.
    »Liv hat den Code geknackt. Sie hat Kevs Bänder gefunden.« Die leisen Worte blieben ihm fast in der Kehle stecken. »Sie sind in der

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