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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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nicht zögern, Rachel das kalte, tote Herz aus der Brust zu reißen, wenn es notwendig wurde.
    »Ich wollte dich bloß daran erinnern, dass Malthus Pläne mit ihnen hat«, erklärte Rachel.
    »Die Jägerin wird kommen, ob sie nun leben oder tot sind. Sie kann schließlich nicht wissen, ob sie noch immer atmen. Und wenn unsere neuen Freunde dort drinnen sie aussaugen, müssen wir nur dafür sorgen, dass die drei auch verwandelt werden. Wenn die Jägerin dann eintrifft, wird sie feststellen, dass jene, die sie retten wollte, nun hinter ihrem Blut her sind.«
    Rachel wirkte noch immer unsicher, was die Entwicklung der Dinge anging. Jocelyn trat lächelnd zu ihr, tätschelte ihre Wange, strich über ihr Haar und streichelte den Ansatz ihres Halses.
    »Entspann dich«, flüsterte sie. »Da du so nervös bist, werde ich jetzt gehen und persönlich mit ihm reden.«
    »Dann würde ich mich besser fühlen«, gab Rachel zu. »Ich möchte ihn auf keinen Fall erzürnen.«
    Jocelyn küsste sie auf die Stirn, wandte sich ab und ging davon. Rachel blieb allein vor dem Konferenzraum zurück und lauschte nervös dem Poltern, das aus dem Innern drang. Das Mädchen - Willow - schrie. Rachel lächelte.

    »Pike, pass auf!«, brüllte Xander.
    Zu spät. Ein zweiter Vampir war hinter Pike auferstanden, vor Blutdurst fast wahnsinnig, wie es für neugeborene Vampire typisch war. Der Vampir packte Pike an der Kehle, schmetterte ihn gegen die Wand und würgte ihn. Pikes Füße baumelten über dem Teppich.
    Xander wollte ihm zu Hilfe eilen, aber der erste auferstandene Vampir versperrte ihm den Weg. Er hielt einen der altmodischen Holzstühle in den Händen und trieb den Vampir damit wie ein Löwenbändiger zurück, doch das Ding lächelte nur und fauchte leise.
    »Xander?«, rief Willow panikerfüllt. Sie stand hinter ihm und deutete durch den Raum auf Pike, der hilflos mit den Beinen strampelte und auf den Vampir einschlug. Sein Gesicht lief bereits blau an.
    »Hilf ihm!«, stieß Xander hervor.
    Dann stürzte er sich mit dem Stuhl auf den Vampir, um Willow die Möglichkeit zu geben, Pike zu helfen. Xander trieb den Vampir zurück zur Wand und klemmte seine Arme mit den Beinen des Stuhles ein. Die Kreatur knurrte mit gelb leuchtenden Augen, geriet in Raserei, schlug mit den Armen um sich, brach die Stuhlbeine ab und griff nach Xander.
    »Willow!«, keuchte er.
    Aber Willow konnte ihm nicht helfen. Pike brauchte im Moment ihre Hilfe dringender. Sie machte zwei Schritte und warf sich bäuchlings auf den Konferenztisch. Sie rutschte über die Platte und fiel auf der anderen Seite herunter. Willow sprang so schnell sie konnte wieder auf. Pikes Augen quollen aus den Höhlen, und der Blutsauger, der ihn an der Kehle gepackt hielt, fletschte bereits die Vampirzähne, um sie in seine Ader zu schlagen und zu trinken.
    Willow hob einen der Stühle über ihren Kopf und hämmerte ihn mit aller Kraft auf den Rücken der Kreatur. Das Ding wankte, ließ Pike los und sank fast auf die Knie. Dann sah es Willow wutentbrannt an und stürzte sich auf sie.
    Es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Keine Möglichkeit, sich zu verteidigen. Der Blutsauger warf sie zu Boden. Er packte sie an den Haaren und hämmerte ihren Kopf mehrmals gegen den Teppich. Dann grinste er sie bösartig an und beugte sich nach unten, um ihr Blut zu trinken.
    »Bitte... nicht...«, flüsterte sie.
    Der Vampir explodierte in einer Staubwolke, die auf ihr Gesicht und den Teppich niederregnete. Willow schauderte, schüttelte den Staub ab und blickte zu Pike auf, der mit einem abgebrochenen Stuhlbein in der Hand über ihr stand. Sein
    Gesicht war gerötet, und an seinem Hals waren dunkle Würgemale zu erkennen, aber er lebte.
    »Pike«, sagte sie atemlos, als er ihr auf die Beine half. »Du bist okay.«
    »Nicht jeder ist okay!«, schrie Xander panisch.
    Pike und Willow fuhren herum und sahen, wie er unter dem Konferenztisch verschwand, auf der Flucht vor dem anderen Vampir, der hinterherkroch.
    »Das können wir regeln«, sagte Willow ernst.
    »Sicher«, nickte Pike.
    Sie stürzten los und erreichten Xander, als er unter dem Tisch hervorkroch. Pike ergriff seine Hand und zog ihn in Sicherheit. Dann wandte er sich lächelnd an Willow und bedeutete ihr mit einem Wink, zurückzutreten. Der Vampir kroch über den Teppich und kam hoch.
    Pike trat ihm mit voller Wucht gegen den Kopf. Willow glaubte das Brechen der Schädeldecke zu hören. Der Vampir kippte zur Seite und riss die Arme hoch, um

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