Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
Vom Netzwerk:
geben wollte, um die sie ihn gebeten hatte. Ich glaube, Ihr Verdächtiger hat auch Ayling getötet.»
    «Das wäre eine Möglichkeit. Allerdings war das Wundmuster nicht ganz identisch.»
    «Trotzdem haben Sie sich auf Wilford Hawkes eingeschossen.»
    «Wilford Hawkes ist schon wieder zu Hause. Seine Kettensäge ist clean. Wir waren an ihm interessiert, weil er eine neue Kette aufgezogen hatte und nicht mehr wusste, was er mit der alten gemacht hat. Aber wir haben sie gefunden. Eine von den Frauen hat sie als Schlinge benutzt, damit ein Weidengatter zubleibt. Daran sieht man schon, wie stumpf die Kette war. Aber nicht weil Knochen mit ihr zersägt wurden. Die Untersuchung hat nur Sägemehl ergeben. Also wird er allenfalls wegen eines Drohanrufs verklagt, und möglicherweise nicht einmal das.»
    «Und warum waren Sie so darauf aus, ihn dranzukriegen?»
    «Weil alle Hinweise Richtung Dinedor-Schlange gezeigt haben.»
    «Aus keinem anderen Grund?»
    «Zum Beispiel, weil ich nicht gegen meinen Vater ermitteln wollte?»
    «Das habe ich nicht gesagt, Ma’am.»
    «Nennen Sie mich nicht noch einmal Ma’am. Nein, ich will tatsächlich nicht gegen meinen Vater ermitteln. Schon von Beginn meiner Laufbahn an hoffte ich, nie gegen Charlie Howe ermitteln zu müssen … und wenn Sie davon ein einziges Wort außerhalb dieser vier Wände fallenlassen, Bliss, sind Sie Geschichte.»
    «Sie wissen, dass ich das nicht tue», sagte Bliss, «sonst würden Sie es mir nämlich nicht sagen. Aber das spielt auch keine Rolle. Ich habe nämlich keine Freunde, wie Ihr Vater schon so treffend bemerkte.»
    «Hat immer noch sein altes Fingerspitzengefühl, was?»
    Annie Howe grinste. Es war ein Phänomen wie das Polarlicht oder UFO s: Man hörte von
anderen
Leuten, die sie schon einmal gesehen hatten. Bliss blinzelte, und das Lächeln war verschwunden.
    «Sprechen Sie weiter», sagte er, «ich muss es von Ihnen hören. Warum haben Sie mir den Gyles-Fall übertragen?»
    «Darauf können Sie lange warten, Francis.»
    «Dann erzähle ich Ihnen meine Version: Irgendwann muss Charlie zu Ihnen etwas über Furneaux gesagt haben. Vielleicht hat er Sie gebeten, ihn im Auge zu behalten. Und vielleicht haben Sie ein paar Erkundigungen eingezogen, um den alten Knaben bei Laune zu halten.»
    Annie Howe sah zur Decke, nickte nicht, schüttelte nicht den Kopf.
    «Und hat er sich gefreut? War er froh zu hören, dass Furneaux keine Vorstrafen hatte? Dass er also schlau genug war, sie zu umgehen und damit ein sicherer Kandidat, um mit ihm Geschäfte zu machen?»
    «Passen Sie auf, was Sie sagen.»
    «Ich wette, Sie haben Steve Furneaux’ Namen niemals vergessen, stimmt’s?»
    Vielleicht war sie doch eine bessere Ermittlerin, als er geglaubt hatte. Sie hatte in den Jahren, die sie bei der Polizei war, garantiert gehört, was man sich über Charlie so erzählte.
    «Und was ist dann passiert? Ist Ihnen Furneaux bei irgendeinem Empfang plötzlich persönlich über den Weg gelaufen?»
    «Wie es hier immer heißt», sagte Annie, «wir leben in einer kleinen Stadt.»
    «Aber nicht mehr lange, wenn der Bezirksrat sich durchsetzt. Haben Sie von der toxikologischen Untersuchung gehört, die nach dem Herzinfarkt eines Hereforward-Mitglieds bei einem Vergnügungswochenende durchgeführt wurde?»
    «Ich habe diesen toxikologischen Untersuchungsbericht sogar
gelesen
. Und ich war sehr erleichtert zu hören, dass Charlie Howe nicht dabei war an diesem Wochenende. Er war» – tiefes Luftholen – «auf einer Urlaubsreise in Südfrankreich.»
    «Nicht zufällig … in Steve Furneaux’ Ferienhaus in Menton?»
    «Halten Sie die Klappe.»
    «Das ist ja entzückend», sagte Bliss.
    «Es ist nicht verboten.»
    «Keineswegs. Aber als Ayling dran glauben musste, hatten Sie Charlie garantiert innerhalb von Minuten am Telefon, wo er Ihnen versichert hat … nun, wo er gewisse Dinge versichert hat.»
    «Es wäre auch merkwürdig gewesen, wenn er mich unter diesen Umständen nicht angerufen hätte.»
    «Hat er … vielleicht angedeutet, dass es für die Stadt Hereford ungünstig wäre, wenn ein gewisser gestörter kleiner Liverpooler Polizist, der unter einem Komplex leidet, diese Ermittlung führt?»
    «Klingt das nach meinem Vater?»
    «Absolut. Und hatte er, durch einen unglaublichen Zufall, vielleicht einen Nachuntersuchungstermin bei dem Chirurgen, der seine Hüfte operiert hat, und …», Bliss seufzte. «Wirklich, Annie, das war eine verdammt jämmerliche Ausrede, um eine

Weitere Kostenlose Bücher