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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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… unmittelbaren Familie weiß niemand davon.»
    «Haben Sie Stooke
gesehen

    «Nein, ich … Wenn Long involviert ist, bedeutet das dann, dass die Cole Barn eine Art
safe house
ist? Ich meine, sie sind doch bedroht worden, oder?»
    «Oho, wir sind ja richtig up to date im Spionagevokabular.
Safe house
. Mein lieber Schwan. Aber so melodramatisch ist es nicht, Merrily. Ja, sie haben Drohungen erhalten, aber das Risiko wird als gering eingeschätzt.»
    «Islamistische Drohungen?»
    «Einfach Drohungen. Das hat sogar in den Zeitungen gestanden. Er hat über seinen Verleger eine Erklärung dazu abgegeben. Meinte, er stünde zu allem, was er geschrieben hat, und würde vor religiösen Fanatikern nicht klein beigeben.»
    «Wann war das?»
    «Als die Taschenbuchausgabe seines Buches herauskam. Vor ungefähr zwei Monaten. Manche Leute haben dieses zeitliche Zusammentreffen für einen sehr, sehr großen Zufall gehalten.»
    «Was wollen Sie damit sagen? Dass er behauptet hat, Morddrohungen erhalten zu haben, um mehr Aufmerksamkeit für die Taschenbuchausgabe zu kriegen?»
    «An so was denkt man immer zuerst. Besonders, wenn – wie in diesem Fall – die Werbung vom Verlag an eine PR -Firma rausgegeben worden ist. Sie haben es natürlich bestritten.»
    «Wie wurden diese Drohungen übermittelt?»
    «Es waren anonyme Briefe. Drei oder vier innerhalb von zwei Wochen, wenn ich mich richtig erinnere.»
    «Hat Ihnen das Long erzählt?»
    «Merrily, es hat in der Zeitung gestanden. Lesen Sie keine Zeitung?»
    «Na ja, es war in letzter Zeit alles ein bisschen … Und was will er hier?»
    «Unauffällig leben. Er will Ruhe, um sein nächstes … keine Ahnung, welchen Scheiß er gerade zusammenschreibt. Und seine Frau wollte auf dem Land wohnen. Sie geht gerne wandern. Angeblich.»
    «Im Grunde», sagte Merrily, «ist ein Dorf in diesem Fall keine schlechte Wahl. Es gibt den Klatsch
innerhalb
des Dorfes, aber in die Außenwelt dringt selten etwas davon. Also ist Jonathan Long …»
    «Das ist reine Formsache. Ich vermute, dass Mr. Winterson, wie er sich hier nennt, mit einer Telefonnummer versorgt wurde, für den Fall, dass ihm etwas Verdächtiges auffällt.»
    «Eine Frau mit Priesterkragen, zum Beispiel?»
    «Merrily, der verspeist Pfarrer zum Frühstück. Er wird Sie mit seiner vernichtenden Logik zur Strecke bringen.»
    «Danke.»
    «Sie wollen doch bloß feststellen, ob er kleine Hörner hat, oder?»
    «Ja, das auch.»
    «Ich vermute, Sie würden ihn gar nicht erkennen. Er hat stark abgenommen. Trotzdem, gehen Sie ihm auf jeden Fall aus dem Weg. Missbrauchen Sie mein Vertrauen nicht.»
    «Ich habe es nicht von Ihnen erfahren. Also kann ich auch nicht Ihr Vertrauen missbrauchen. Wohin fahren wir überhaupt?»
    «Keine Ahnung», sagte Bliss. «Meine Güte, war das ein beschissener Tag.»
    «Wollen Sie darüber reden?»
    «Eigentlich nicht. Howe muss diesen Fall so schnell wie möglich aufklären. Sie kriegt vermutlich Druck aus der Politik, und den gibt sie natürlich an uns weiter.»
    «Die
Politik
macht Druck?»
    «Einen angesehenen Bezirksratsvertreter zu ermorden, ist gleichbedeutend mit Revolution.»
    «Aber nur wenn es aus politischen Motiven getan wurde. Sie konzentrieren sich bei Ihren Ermittlungen doch bestimmt nicht nur auf diese Nachricht auf dem Anrufbeantworter.»
    Sie waren jetzt auf der Umgehungsstraße. Es war nicht die teuerste aller Umgehungsstraßen – nach nicht mal einer Meile traf sie in der Nähe der Flussbrücke aus dem 19 . Jahrhundert an einer Stelle namens Caple End wieder auf die alte Straße nach Leominster. Im Grunde war es gar keine Umgehung, sondern einfach ein direkterer Weg von und nach Ledwardine. Bliss hielt in einer langgestreckten Parkbucht auf der anderen Seite der Caple-End-Brücke. Sie war breiter als die Brücke im Dorf, und im Sommer picknickten die Touristen gern an dieser Stelle.
    «In ungefähr einer Stunde kommt so ein Typ aus Worcester. Ist der Archäologe, der die Grabung bei der Dinedor-Schlange leitet. Frau Schuldirektor hat angeordnet, dass ich mich dort mit ihm treffe.»
    «Und spielen Sie
ihm
die Nachricht auch vor?»
    «Wie man hört, sind ein paar von den Archäologen nicht restlos begeistert davon, dass sie ihre Grabung einstellen und sich verziehen sollen, damit die neue Straße gebaut werden kann. Deshalb … nein.»
    «Sie glauben, hinter den Kindern der Schlange könnten verärgerte Archäologen stecken?»
    Bliss rümpfte die Nase.
    Merrily versuchte ihm

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