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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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sie her?»
    «Der Archäologe. Dieser Blore. Der war nicht gerade sehr hilfreich, oder? Und wenn man bedenkt, dass wir ihn bezahlt haben …»
    «Wer, wir?»
    «Hereforward hatte ihn als Berater für die Dinedor-Schlange bestellt.»
    «Das muss ja ganz schön teuer gewesen sein.»
    «Nicht besonders. Wir wollten unbedingt eine professionelle Einschätzung.»
    Und einen bekannten Namen, dachte Bliss.
    «Und dann reißt er in den Medien die Klappe so auf. Meine Kollegen waren stinksauer.»
    «Warum? Blore ist doch berüchtigt für seine Unberechenbarkeit. Oder haben Sie gedacht, Sie könnten ihn kaufen?»
    Steve zuckte mit den Schultern.
    «Wie ich höre, leitet er jetzt diese andere Grabung hier in der Gegend», sagte Bliss. «Ledwardine?»
    «Hat sich durch die Hintertür reingedrängt. Ist aber Gott sei Dank nicht unser Problem, betrifft nur das Dorf. Der Gemeinderatsvertreter dort wollte, dass wir uns einschalten, aber ein paar Luxusvillen sind nicht dasselbe wie eine Straße, und ich schätze, dass Megalithen für Touristen viel interessanter sind als ein paar Kieselsteine.» Steve warf einen Blick auf die Uhr. «Es tut mir leid, aber ich muss um drei in Ross sein, und Belmont wird demnächst unpassierbar, wenn Sie also keine
wichtigen
Fragen mehr haben …»
    «Ich möchte Sie nicht aufhalten, Steve. Sie scheinen es wirklich eilig zu haben.»
    «Immer», sagte Steve. «Wundert mich aber, dass wir uns nicht schon mal über den Weg gelaufen sind. In welches Fitnessstudio gehen Sie?»
    Bliss starrte ihn an. Dieser Mann würde mit Annie Howe bestens auskommen. Liebe Güte, dieser Mann wäre sogar imstande, Annie Howe zu
verführen
. Bliss starrte ihn weiter an, aber Steve Furneaux schien sich in der Gesellschaft eines weiteren Zugezogenen sehr wohl zu fühlen, einem Verbündeten gegen all die Bauerntölpel und Proleten.
    «Nur aus Interesse», sagte Bliss. «Sie als Kreativdenker, Steve … als
radikaler
Denker …»
    «Ich bin Beamter bei der Baubehörde. Aber es stimmt, in Hereforward werden wir geistig von der Leine gelassen.»
    «Also, wer hat es getan, Steve? Wer hat Clement Ayling umgebracht?»
    «Das fragen Sie
mich

    «Ich dachte, Sie hätten für mich vielleicht einen von Ihren kreativen Einfällen», sagte Bliss. «Eine unabhängige Einschätzung.»
    Steve Furneaux sah einen Augenblick lang tatsächlich so aus, als stellte er im Kopf eine Auswahlliste zusammen. Aber vielleicht – oder war das eine allzu
kreative
Interpretation? – überlegte er auch, wie er Bliss am besten davon überzeugen könnte, dass er mit Hereforward eine falsche Spur verfolgte.
    Bliss fand es nie heraus, denn sein Handy begann zu klingeln. «Entschuldigen Sie. Ja?»
    «Boss?»
    «Hallo, Sergeant.»
    «Oh.» Karen Dowell verstand seinen Wink. «Also. Ich fasse mich dann mal kurz.»
    Bliss spielte mit seinem Löffel, während ihm Karen erzählte, dass Annie Howe für halb drei eine Klassenversammlung einberufen hatte. Man hatte nämlich den Rest von Ayling gefunden.
    «Na ja … mehr oder weniger», sagte Karen.
    Sanft legte Bliss seinen Löffel auf die Untertasse zurück.
    «Wo?»
    «Im Fluss. Er ist an der Bredwardine Bridge hängen geblieben. Wissen Sie, wo ich meine?»
    «Das wäre also … der große Fluss.»
    Ein magischer Fluss
, echote Harri Tomlins Stimme in Bliss’ Kopf.
Mehr verehrt als alle anderen Flüsse hier.
    «Und zurzeit noch breiter, wie Sie sich vorstellen können», sagte Karen Dowell. «Der Pegelstand ist sehr hoch, und es wird Treibgut mitgeschwemmt, Müll und umgestürzte Bäume stauen sich an der Brücke. Der Körper hing anscheinend mittendrin fest.»
    «Intakt?»
    «Er hat sogar noch seinen Anzug an.»
    Bliss dachte an sein Gespräch mit Harri Tomlin.
    «Das alles wird immer gespenstischer, Sergeant.»
    «Am besten erzählen Sie mir später, was Sie damit meinen, Boss.»
    «Karen, Sie haben gesagt
mehr oder weniger
…»
    «Was den Rest des Körpers angeht? Tja, da wären ja noch die Augen, oder? Die Augen fehlen noch.»
    «Ah.»
    «Muss Schluss machen, Boss. Sorry.»
    «Okay. Danke, Sergeant.»
    «Neuigkeiten?», fragte Steve Furneaux.
    War das Erleichterung, was in seinem Blick aufflackerte? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
    «Immer das alte Lied, Steve. Wie heißt es: Aber die Gottlosen sollen kein Mittagessen haben.» Bliss stand auf. «Oh … noch eins, bevor ich gehe … war Charlie Howe auch bei der Sitzung?»
    «Ja, ich glaube schon … Ja, er war da. Wir waren sogar überrascht, ihn zu

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