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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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der Anblick ihres verführerischen Körpers. Eine gefährliche Mischung. Thea war genügend Männern begegnet, deren Wollust durch Mord und Gewalt angeheizt worden war. Es mochte durchaus reizvoll sein, mit einem solchen Mann das Liebeslager zu teilen. Dennoch hatte Thea diese Männer allesamt verachtet. Genauso, wie sie Omar inzwischen verachtete.
    Noch während Omar damit beschäftigt war, ihre Kleidung zu öffnen, und sich zu Theas Erheiterung darüber beschwerte, dass sie wieder diese ärmlichen Fetzen trug und nicht die kostbaren Seidengewänder, die er ihr geschenkt hatte, wurde plötzlich die Tür aufgerissen.
    »Erhabener Khalil!« Ein schmächtiger weißbärtiger Greis mit grünem Turban stürmte für sein Alter erstaunlich leichtfüßig in den Raum. »Ich habe das Rätsel gelöst! Es heißt, man müsse dem Pfad der Gazelle folgen, bis man an den Brunnen der …«
    Omar sprang auf »Schweig, du Narr!«
    »Aber ehrwürdiger Khalil …«
    Thea raffte hastig ihre Kleidung zusammen. Omar sah es.
    »Wakur, Abbas, Faris!«, brüllte er.
    Drei Männer erschienen.
    Omar wies auf Thea. »Bringt sie in Rasuls Reich!«
    »Was soll das?«, rief Thea aufgebracht. Doch gleichzeitig begriff sie: Der närrische Greis hatte nicht nur Omars wahren Namen ausgesprochen, sondern in ihrer Gegenwart auch den Weg nach Djeseru-Sutech ausgeplaudert.
    Die drei Wächter zögerten nicht, sondern griffen nach Thea. Einem von ihnen konnte sie zwar das Knie in die Männlichkeit rammen, doch die beiden anderen waren stärker, rangen sie nieder und zwangen ihr die Arme auf den Rücken.
    Omar zog ihr das Messer aus dem Gürtel. Thea überlegte, ob sie ihm ins Gesicht spucken sollte, hielt sich aber zurück. Besser, sie stellte sich dumm.
    »Was soll das?«, wiederholte sie ihre Frage und wand sich nicht länger im Griff der beiden Männer. Der dritte kauerte immer noch stöhnend am Boden.
    »Leider, meine schöne Löwin, kann ich dir nicht mehr trauen. Aber vielleicht tröstet es dich, dass ich dich ohnehin nicht mehr hätte gehen lassen.«
    »Und warum kannst du mir nicht mehr trauen? Ohne mich wüsstest du gar nicht, wo du Djeseru-Sutech suchen müsstest.«
    »Dafür bin ich dir dankbar. Wer weiß, vielleicht lasse ich dich irgendwann sogar wieder frei. Aber vorläufig nicht.« Er streichelte ihr beinahe zärtlich über die Wange. »Ich rate dir, dich gut zu benehmen, denn Rasul ist höchst reizbar.«
    Thea blieb nicht lange im Ungewissen, wo Rasuls Reich zu finden war. Es war genau der Ort, an dem Omar Mikhails Stallknecht hatte foltern lassen. Als man sie durch die Luke nach unten zerrte, sah sie, dass der Mann noch am Leben war, denn sein Brustkorb hob und senkte sich schwach.
    »Wir bringen dir einen neuen Gast, Rasul.«
    Der Genannte trat vor und musterte Thea von oben bis unten.
    »Was will der Erhabene von ihr wissen?«
    »Nichts, er will nur, dass du sie gut verwahrst. Und ihr ein bisschen Demut beibringst. Aber nicht zu heftig, ich glaube, er möchte sich später noch mit ihr vergnügen.«
    Rasul nickte und deutete auf einen Pfahl. »Bindet sie dort fest!«
    Erst wollte Thea sich losreißen, erkannte aber rasch, dass dies wenig Sinn gehabt hätte. Die Männer zwangen sie, sich an den Pfahl zu lehnen, und fesselten ihr die Hände hinter dem Rücken. Sie ballte sie zu Fäusten, um den Umfang der Gelenke zu vergrößern. Vielleicht konnte sie auf diese Weise später die Stricke lockern. Außerdem hatte sie noch das Messer im Stiefel. Allerdings war diese Waffe derzeit unerreichbar.
    Die beiden Handlanger verschwanden. Rasul betrachtete Thea noch einmal eingehend. Sollte sie ihn mit ihren weiblichen Reizen betören? Ihm Angst vorspielen und sich ihm anbieten, damit er sie schonte? Leider betrachtete der Folterer sie eher so, als wäre er der Metzger und sie das Rind, das er zu zerlegen gedachte.
    »Ich mag es, wenn ich Zuschauer habe«, sagte er. »Siehst du den hier?« Er wies auf den geschundenen Stallknecht. »Ein schönes Stück Arbeit, gib’s zu!«
    Das durfte nicht wahr sein! Statt zu versuchen, Unzucht mit ihr zu treiben und ihr so Gelegenheit zu geben, ihm das Stiefelmesser in den Leib zu stoßen, redete er daher wie ein Schwachsinniger.
    »Willst du hören, was ich mit ihm angestellt habe?«
    »Ich sehe es«, entgegnete Thea bissig. »Willst du mir erzählen, dass du das auch mit mir anstellen wirst?«
    Rasul lachte. »Nein, das will der Erhabene nicht. Aber ich bin noch nicht fertig mit ihm. Du hast die große Ehre, einem

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