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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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tat, um Philips Leben zu retten. Und da Horeb keine Gedanken lesen konnte, fühlte er sich auch nicht gekränkt, sondern verließ das Krankenzimmer gemeinsam mit Amutef und dem zweiten Mädchen. Das Mädchen, das er Anuket genannt hatte, holte indessen einen Krug mit Wasser.
    »Ihr seid in einen Samum geraten, nicht wahr?« Sie wies auf den roten Staub, der noch immer Philips Haut bedeckte. »Wir sollten ihn waschen, und du willst dich gewiss auch reinigen.«
    »Ich wasche ihn! Dazu benötige ich deine Hilfe nicht.«
    »Bist du dir sicher?« Das Mädchen musterte sie scheu. »Brauchst du niemanden, der ihn hält?«
    Lena zögerte mit der Antwort. Sie wollte nicht, dass eine andere Frau – noch dazu eine Heidin – Philip anrührte. Zugleich aber erkannte sie, dass ihre aufkeimende Eifersucht völlig unangebracht war, und so gab sie nach.
    Anuket war erfahren darin, Schwerkranke zu waschen und zu versorgen. Philip war nicht ganz bei Bewusstsein, aber er nahm wahr, dass man ihn anfasste und bewegte. Und als Lena ihm schließlich den kleinen Lederschlauch an die Lippen setzte, trank er sogar.
    »Nicht zu viel auf einmal!«, mahnte Anuket. »Sonst erbricht er sich womöglich. Lieber viele kleine Schlucke nacheinander.« Sie nahm Lena den Schlauch aus der Hand und unterwies sie in der Handhabung.
    »Du hast schon oft Bettlägerige gepflegt, nicht wahr?«
    »Ich diene im Tempel der Isis.«
    Unwillkürlich griff Lena nach dem goldenen Anhänger der Isis, den sie unter der Kleidung trug.
    »Bringt Isis den Menschen Heilung?«
    Anuket nickte. »Sie ist die Heilkundige und die große Mutter. Zwar gilt sie auch als Widersacherin ihres Bruders Seth, dem diese Stadt geweiht ist, aber sie genießt dennoch große Verehrung in Djeseru-Sutech.«
    Lena zog den Anhänger hervor. »Das ist sie, nicht wahr?«
    Anuket starrte auf das Schmuckstück. »Das Zeichen der Isis!«, hauchte sie. »Woher hast du das Amulett?«
    Lena wies auf Philip. »Mein Gatte schenkte es mir zu unserer Hochzeit. Er sagte, es befinde sich seit Jahrhunderten im Besitz seiner Familie.«
    »Darf ich es genauer betrachten?«
    Lena nickte und löste die Kette vom Hals.
    Anuket nahm sie beinahe ehrfürchtig in die Hand und betrachtete die kleine geflügelte Göttin von allen Seiten.
    »Ich glaube, die Figur ist echt«, sagte sie. »Aber Genaueres wissen wir erst, wenn die Hohepriesterin sie begutachtet hat. Erlaubst du mir, sie ihr zu zeigen?«
    »Warum?«
    »Weil der Schmuck seit Jahrhunderten als verschollen gilt. Unsere Quellen berichten, dass seine letzte Trägerin die Vereinigung zwischen dem Heiligtum der Isis und Djeseru-Sutech herbeiführte und als Gefährtin an der Seite des damaligen Herrn von Djeseru-Sutech blieb. Diese beiden begründeten die Dynastie, deren letzter Nachkomme unser erhabener Herrscher Sethemhat ist. Er war es, der euch in diese Stadt führte. Es heißt weiter, ein Zweig der Familie habe Djeseru-Sutech später verlassen und sich in Alexandria niedergelassen.«
    »Philips Mutter erzählte mir die Geschichte ihrer Familie. Sie sagte, sie alle würden von Meret abstammen, der Tochter des Herrschers von Djeseru-Sutech, die um der Liebe zu einem Römer willen ihre Heimat verließ.«
    Die Ägypterin bekam große Augen. »Meret? Ja, das war ihr Name. Bitte, erlaubst du mir, dass ich den Schmuck der Hohepriesterin zeige?«
    »Nur wenn ich selbst mit ihr sprechen darf.«
    »Wann soll ich dich zu ihr führen?«
    »Das hat noch Zeit«, wehrte Lena den Überschwang des Mädchens ab. »Jetzt hat Philips Wohl Vorrang vor allem.«
    »Du hast recht. Verzeih, wenn ich ungeduldig war!«
    Vom Flur her näherten sich Schritte. Lena wandte sich um. Es war Tariq in Begleitung von Said und Thea. Bei Tariqs Eintreten kreuzte Anuket die Arme vor der Brust und verneigte sich.
    »Wie geht es ihm?«
    »Erhabener Sethemhat, die Ärzte werden alles für ihn tun«, antwortete das Mädchen und verharrte in demütiger Haltung.
    Erhabener Sethemhat? Lena warf Thea und Said einen fragenden Blick zu.
    »So nennt er sich hier«, raunte Thea ihr zu. »Wusste ich doch, dass er mehrere Namen verwendet.«
    »Danke, Anuket. Bitte, lass uns eine Weile allein!«
    Bevor das Mädchen der Aufforderung folgte, gab es Lena den goldenen Schmuck zurück, den es bis dahin noch in der Hand gehalten hatte. Sethemhat bemerkte es.
    »Darf ich einmal sehen?« Er hielt ihr die Hand entgegen. Lena reichte ihm die Kette mit dem Anhänger.
    »Das Zeichen der Isis!« Sethemhat klang mindestens ebenso

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