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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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zu tun.«
    Früher hätte er nach einer solchen Antwort sofort alle seine Sinne auf Verteidigung ausgerichtet. Doch inzwischen gab es keine Doppeldeutigkeiten mehr. Das Feuer war erloschen – auf beiden Seiten. Seit Lena schwanger war, hatte sich auch für ihn vieles verändert. Anfangs hatte er sich eine noch innigere Verbindung zu seiner Frau nicht vorstellen können, doch tatsächlich fühlte er sich ihr tiefer verbunden als je zuvor. Das Begehren, das er früher bei Theas Anblick empfunden hatte, war vollständig verschwunden. Und Thea hatte ohnehin nur noch Augen für einen einzigen Mann – für Sethemhat. Zunächst war Philip argwöhnisch gewesen, doch dann hatte er erkannt, dass Thea tatsächlich gefunden hatte, wonach sie immer gesucht hatte. Einen Mann, der ihre Fähigkeiten in jeder Hinsicht schätzte und ihr stets furchtlos entgegentrat. Einen Mann, der ihr Geborgenheit und eine Heimat bot.
    »Und was gedachtest du für mich zu tun? Ich hoffe, nichts Unmoralisches.«
    Sie lachte. »Womöglich doch. Sethemhat möchte dich sprechen.«
    »Und das ist unmoralisch?«
    »Warte es ab! Wo steckt Lena eigentlich?«
    »Im Bad. Sie bereitet sich auf das große Festmahl zu deinen Ehren vor.«
    Er bemerkte, wie Thea ihn von oben bis unten musterte. »Die ägyptische Tracht steht dir«, stellte sie fest.
    »Passend zu meinen Wurzeln, wie?« Philip grinste und strich sich über die weiße Tunika mit den dunkelblauen Borten. Selbst Bertram hatte sich inzwischen an die in Djeseru-Sutech vorherrschende Mode gewöhnt. Einzig Said wehrte sich dagegen und hatte auf der Kleidung der Sethi bestanden. Vermutlich würde er stets nur die Tracht seiner eigenen Kultur tragen, ganz gleich, wo er sich befand. Bei dem Gedanken daran musste Philip lächeln. Im Grunde tat er dasselbe, nur war er im Gegensatz zu Said ein Kind vieler Kulturen.
    »Deine Wurzeln, du sagst es. Und genau darüber will Sethemhat mit dir sprechen.«
    »Die Priester haben der Prüfung der Götter zugestimmt?«
    Thea nickte. »Sie werden es heute beim Festmahl verkünden.«
    Philip fuhr sich über die Stirn. Obwohl er sich wieder stark genug fühlte, allen Herausforderungen zu trotzen, war ihm nicht ganz wohl. Noch wusste er nicht, was ihn erwartete. Den Pfad der Götter schien ein großes Geheimnis zu umgeben. Sosehr er und seine Gefährten sich bemüht hatten, es zu lüften, waren sie doch nur auf Mauern des Schweigens gestoßen.
    Thea führte Philip in eine kleine Stube unweit der großzügigen Wohnräume des Herrschers, die sie mittlerweile mit ihm teilte. Sethemhat wartete schon.
    »Ich lasse euch allein«, sagte sie und verschwand. Philip blickte ihr verwundert nach. Es war sonst nicht ihre Art, nur als Botin aufzutreten und sich dann zurückzuziehen.
    »Nimm Platz!« Sethemhat wies auf den zweiten Scherenstuhl ihm gegenüber. Philip folgte der Aufforderung.
    »Wie ich sehe, hast du dich erholt.«
    »Dank der Kunst deiner Ärzte.«
    Eine Weile maßen sich die beiden Männer mit Blicken. Es war das erste Mal, dass sie unter vier Augen miteinander sprachen, und Sethemhat machte einen bedrückten Eindruck auf Philip.
    »Warum hast du mich kommen lassen?«
    »Thea hat mir viel von dir erzählt.«
    »So?«
    »Sie hat mich davon überzeugt, dass du ein vertrauenswürdiger Mensch bist und das Geheimnis von Djeseru-Sutech bei dir und deinen Gefährten für alle Ewigkeiten sicher wäre. Allerdings bin ich nach wie vor den Gesetzen Djeseru-Sutechs gegenüber verpflichtet. Ich darf sie nicht brechen.«
    »Ich bin bereit, mich dem Gottesurteil zu stellen.«
    »Ich weiß. Aber du ahnst nicht, welche Gefahren dir drohen. Es gab nur wenige, die die Probe lebend überstanden.«
    »Willst du sie mir ausreden?«
    »Nein, ich will dir helfen, sie zu bestehen.«
    »Ist das etwa nicht gegen das Gesetz von Djeseru-Sutech?«
    Sethemhat lächelte. »Was im Verborgenen geschieht, berührt die Maat nicht.«
    »Ich höre dir zu.«
    Sethemhat straffte sich. Anscheinend fiel es ihm doch nicht so leicht, über das Geheimnis zu sprechen.
    »Der Pfad der Götter ist ein Weg aus Holzbohlen, die senkrecht in den Boden geschlagen wurden. Der Untergrund ist mit aufragenden Speerspitzen gespickt, die jeden durchbohren, der stürzt.«
    »Ist das alles?«
    »Nein. Nicht alle diese Holzbohlen ruhen fest in ihrer Verankerung. Viele sinken in den Boden, wenn sie betreten werden, und führen unweigerlich zum Sturz und damit zum Tod dessen, der darüber hinwegschreiten will.«
    »Das klingt nicht

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