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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Mann seine Hände zurück.
    »Ihr Christen seid verderbt!« Er spie vor ihr aus.
    »Ich vergebe dir«, entgegnete Lena und setzte eine Miene auf, die jeder Klosterschwester zur Ehre gereicht hätte. »Möge Gott dich schützen, dir Reichtümer bescheren und dich vor der Hölle bewahren.«
    Der Mann starrte sie verblüfft an. Hinter ihr hustete Witold und unterdrückte ein Lachen.
    »Ich dachte, es sei Hammel«, flüsterte Rupert Lena zu, nachdem sie den Rückweg angetreten hatten. »Und dass Brot mit Wein gebacken wird, ist mir auch neu.«
    »Das wissen diese Tölpel doch nicht«, entgegnete Lena. »Lieber sollen sie alles wegwerfen, falls Philip nichts davon bekommt, als sich selbst daran fett zu fressen.«
    »Und was jetzt?«, fragte Witold. »Wir können doch nicht tatenlos zusehen, wie Herr Philip im Kerker festgehalten wird.«
    »Wir müssen herausfinden, ob Said noch am Leben ist. Und uns diesen Abd al-Hisâb näher ansehen …« Unvermittelt blieb Lena stehen.
    »Was ist, Frau Helena?« Rupert musterte sie besorgt.
    »Thea! Sie kennt Khalil und war auf seiner Barke. In Djeseru-Sutech erzählte sie mir, dass sie eines Nachts sogar in Abd al-Hisâbs Haus eingestiegen sei. Sie hatte ihn auf Khalils Barke gesehen und wollte wissen, in welchem Zusammenhang die beiden Männer standen.«
    »Wer Thea zur Feindin hat, stellt sich vermutlich lieber einem Heerzug männlicher Gegner als ihr«, bemerkte Witold und rieb sich in Erinnerung an ihre Schlagkraft den Magen.
    »Wir drei können hier in Alexandria nicht viel erreichen«, gab Lena zu bedenken. »Also lasst uns nach Djeseru-Sutech zurückkehren und Thea um Hilfe bitten.«
    »Aber wie soll sie uns weiterhelfen?«, fragte Rupert.
    »Sie kennt sich in Abd al-Hisâbs Haus und auf Khalils Barke aus. Wenn Said noch lebt, dann hält man ihn vermutlich an einem dieser beiden Orte gefangen. Und wenn er, was Gott verhüten möge, nicht mehr am Leben ist, dann hilft uns ihr Wissen womöglich, Abd al-Hisâb und Khalil als die Schurken zu überführen, die sie sind.«
    »Wann brechen wir auf?« Witold schien keine Zeit verlieren zu wollen.
    »Sobald wir zurück sind. Auch Bertram soll uns begleiten. In eurer Begleitung fühle ich mich auch in der Wüste sicher.« Sie lächelte den beiden Waffenknechten zu und sah, wie ihre Augen vor Stolz aufblitzten. Die beiden würden sie mit ihrem Leben verteidigen.
    Als sie zu Mikhails Anwesen zurückkehrten, waren Ritter Heinrich, sein Sohn und weitere Männer bereits eingetroffen.
    »Ich ersuche den Emir sogleich um eine Audienz«, hörte Lena Ritter Heinrich sagen. »Er kann Philip nicht aufgrund der Aussage eines einzelnen Mannes festhalten. Jeder weiß, wie eng Philip und Said befreundet waren.«
    »Habt ihr Philip gesehen?« Meret lief Lena entgegen. Lena schüttelte den Kopf. »Sie haben uns nicht zu ihm gelassen, sondern nur den Korb entgegengenommen.«
    Meret senkte den Blick. »Dann wird er nichts davon bekommen.«
    »Abwarten.« Lena legte ihrer Schwiegermutter tröstend die Hände auf die Schultern. »Ich habe behauptet, der Braten sei Schweinefleisch.«
    Trotz aller Sorgen huschte ein Lächeln über Merets Gesicht. »Ich wusste schon lange, was er an dir so schätzt, Lena. Und heute beweist du ein weiteres Mal deine Stärke.«
    Von der Straße her hörten sie Lärm. Eine Kinderstimme schrie, einer der Diener wollte einen Jungen fortscheuchen.
    »Was geht hier vor?« Lena eilte auf das Geschrei zu.
    »Verzeih, dieser verlauste Bengel will unbedingt den Hausherrn sprechen.«
    »Ja!«, rief der Knabe, der zehn oder zwölf Jahre alt sein mochte. »Ich bin Ali. Herr Philip hat gesagt, wenn ich etwas weiß, soll ich zu ihm kommen.«
    Lena zuckte zusammen »Herr Philip?« Dann warf sie dem Diener einen strafenden Blick zu. »Lass den Jungen herein!«
    Sie führte ihn ins Haus, sah, wie Alis Augen immer größer wurden. Vermutlich hatte er bisher nichts anderes als die schäbigen Hütten der Armenviertel von innen gesehen.
    »Also, mein Kleiner, was hast du uns zu sagen?«
    »Wen bringst du da?« Meret gesellte sich zu Lena und musterte den Jungen. In ihren Augen spiegelten sich Mitleid und Fürsorge für das zerlumpte Kind.
    »Er sagt, Philip habe ihn geschickt.«
    »Nein, heute hat er mich nicht geschickt«, widersprach der Junge. »Es ist schon länger her, da suchte er die rothaarige Frau und hat mir drei Kupferstücke gegeben. Er sagte, ich soll herkommen, wenn ich etwas weiß. Dann kriege ich noch ein Kupferstück.«
    »Und was

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