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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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mir ebenso verhasst wie dein Freund Philip. Und deshalb sollst du am Leben bleiben und Zeuge werden, wie Philip für den Mord an dir hingerichtet wird. Dann kannst du ihn beneiden, denn unter dem Henkersbeil findet er einen schnellen Tod. Du aber sollst leiden. Erinnerst du dich an Constantin?«

    53. Kapitel    
    M eret und Mikhail waren entsetzt über Lenas Absicht, mit den beiden Waffenknechten und Bertram erneut nach Djeseru-Sutech aufzubrechen.
    »Wie sollte Thea uns helfen können?«, rief Meret zweifelnd. »Und du solltest dich schonen, du erwartest Philips Kind.«
    »Gerade weil ich Philips Kind erwarte, tue ich alles, damit es nicht vaterlos aufwächst. Ich will nicht einfach nur abwarten und die Hände in den Schoß legen. Heinrich und Guntram werden nach Said suchen. Falls sie scheitern, brauchen wir Thea an unserer Seite. Sie kennt Khalils Vorlieben und hegt einen ebenso tödlichen Hass gegen ihn wie wir.«
    »Aber Thea ist eine Frau …«
    »Ja, das ist womöglich ihre Stärke.«
    Lena warf sich den Burnus über und trat in den Hof hinaus. Dort warteten die beiden Waffenknechte und Bertram bereits mit den Pferden.
    »Wir werden ohne Pause reiten, bis wir den Brunnen der Sethi erreicht haben«, verkündete sie, während sie in den Sattel stieg.
    Die Männer nickten entschlossen. Seit sie Thea in der Maske der Sachmet hatten kämpfen sehen, hielten sie die Räuberin für fähig, das Unmögliche möglich zu machen. Vermutlich war Thea in ihren Augen keine Frau mehr, sondern tatsächlich eine zornige Gottheit, der sich niemand entgegenzustellen wagte. In gewisser Weise schloss sich Lena dieser Vorstellung gern an, nahm sie ihr doch etwas von der Furcht um Philip und Said. Sie hätte es nicht ertragen, in Philips Bett zu ruhen und zu wissen, dass er im Kerker des Emirs schmachtete.
    Am frühen Nachmittag waren sie aufgebrochen, kurz nach Mitternacht erreichten sie die Oase, in der sie das letzte Mal genächtigt hatten. Diesmal begnügten sie sich damit, die Pferde zu tränken und die eigenen Wasservorräte aufzufüllen, dann folgten sie weiter dem Pfad der Gazelle. Es war schwierig, die Wegbegrenzungen im Schein der Fackeln nicht aus den Augen zu verlieren. Umso erleichterter war Lena, als sich die Sonne endlich wieder erhob. Sie hätte erschöpft sein müssen, doch sie verspürte keinerlei Müdigkeit. Die Sorge um Philip und ihr unbändiger Wille, alles für ihn zu wagen, schenkten ihr ungeahnte Kräfte. Die Morgensonne tauchte die Wüste in ein magisches rotes Licht, das Lena mit Zuversicht erfüllte. Auch die finsterste Nacht nimmt irgendwann ein Ende, wenn man sich ihr stellt, dachte sie.
    Kurz nachdem die Sonne ganz aufgegangen war, erreichten sie den Brunnen der Sethi. Lena stieg vom Pferd, ihre Begleiter folgten ihr.
    »Laut Sethemhat bewachen die Krieger der Sethi den Brunnen Tag und Nacht, auch wenn sie nicht zu sehen sind«, erklärte sie. »Vielleicht zeigen sie sich, wenn sie uns entdecken.«
    »Und schicken dann einen Boten nach Djeseru-Sutech«, ergänzte Bertram. »Unsere Pferde brauchen dringend Ruhe.«
    Lena nickte. Genau darauf hoffte sie.
    Während die Waffenknechte die Steine vom Brunnen wegräumten, um die Wasservorräte aufzufüllen, erkannte Lena einen hellblauen Fleck am Horizont. Sie kniff die Augen zusammen, um deutlicher zu sehen. War es tatsächlich ein Krieger der Sethi in seinem leuchtend blauen Umhang? Der ferne Reiter schien die Gruppe der Rastenden ebenfalls bemerkt zu haben, denn er trieb sein Pferd an und galoppierte auf den Brunnen zu.
    Witold zog den letzten Wasserschlauch herauf, und Rupert verzurrte alles hinter den Sätteln. Bertram stand neben Lena und streifte die Kappe mit den Augengläsern über.
    »Er trägt den blauen Umhang der Sethi«, stellte er fest.
    Der Reiter näherte sich rasch, doch sein Gesicht wurde durch das lose Ende eines roten Turbans verhüllt. Dessen ungeachtet kam er Lena irgendwie vertraut vor. Es war die Art, wie er im Sattel saß.
    »Thea!«, rief sie und lief der Reiterin entgegen.
    »Also brauche ich doch noch keine solche Kappe wie Bertram!« Lachend zog Thea den unteren Zipfel ihres Turbans vom Gesicht und sprang vom Pferd. »Was führt euch hierher zurück?«
    »Wir suchen dich.«
    »Mich?«
    Lena nickte. »Allerdings dachten wir, du seist in Djeseru-Sutech, und hofften, hier auf Sethi zu treffen, die dir eine Botschaft schicken könnten.«
    »Der Scheik der Sethi bat mich, ihn zu begleiten.« Thea lächelte verschmitzt. »Ich

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