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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Reise Euch weiterführt.«
    Kapitän Godfryd hatte einige Schritte hinter Philip und Said gestanden. Philip wusste nicht, wie viel Arabisch der Kapitän verstand.
    »Sie bieten uns ihre Gastfreundschaft an«, erklärte er deshalb. »Sie wollen uns bis nach Marbilha geleiten.«
    »Wir müssen dringend Vorräte an Bord nehmen, und der Lübische Adler kommt allein ohnehin nicht weiter«, antwortete der Kapitän. »Traut Ihr den Arabern?«
    »Sie sagten, sie hätten vor wenigen Tagen einen Friedensvertrag mit Ferdinand von Kastilien geschlossen. Warum sollten sie uns belügen? Sie sind uns an Waffen und Männern turmhoch überlegen.«
    »Dann nehmen wir ihre Gastfreundschaft an«, erklärte Godfryd.
    Nachdem Said in blumenreichen Worten seinen Dank ausgedrückt hatte, hielt die maurische Galeere auf den Lübischen Adler zu, der nicht mehr manövrierfähig war. Seile wurden geworfen, das Schiff vertäut und dann einfach von der Galeere in Schlepp genommen.
    »Das glaubt uns in Lübeck kein Mensch!«, rief Ludger Godfryd zu.
    »Och, bei den Geschichten, die du schon erzählt hast, wird man dir auch das abkaufen.« Godfryd lachte. Die Anspannung war von allen Gesichtern gewichen. Philip ging unter Deck zu Lena und Thea.
    Lena lief ihm entgegen. Er nahm sie in die Arme und drückte sie an sich. »Wir sind in Sicherheit«, beruhigte er sie und erzählte von dem Gespräch mit Ahmad ben Umar und Murad Reïs.
    »Aber ich halte es dennoch für besser, ihr lasst euch nicht sehen, ehe wir in Marbilha sind. Und dort geben wir Thea als meine Schwester aus.«
    »Ich weiß nicht so recht, ob ich dich als Bruder haben möchte«, entgegnete die Räuberin. »Welch abwegiger Gedanke!«
    »Dabei nicht einmal so weit hergeholt«, erwiderte Philip. »Immerhin war mein Vater einst deiner Mutter versprochen.«
    »Wie gut, dass unsere Eltern ungehorsam waren, nicht wahr?« Thea strich ihm über die Wange. »Großer Bruder.« Sie lachte.
    Philip wich einen Schritt zurück. Die Berührung weckte alte Erinnerungen. Erinnerungen und Begierden. Und die durften nicht mehr die Oberhand gewinnen. »Ich gehe wieder an Deck«, sagte er mit so viel Gleichmut, wie er gerade noch aufbringen konnte. Auf dem Weg zur Luke fiel sein Blick auf Bertram, der gedankenverloren an der Wand lehnte. Philip erinnerte sich an das gestrige Gespräch mit Said. Eine weitere unangenehme Angelegenheit, die er möglichst bald hinter sich bringen musste.
    »Bertram, komm mit, ich muss mit dir sprechen.«
    »Was gibt’s?«, fragte der Junge, während er ihm folgte.
    »Mir scheint, als hätte ich mich in letzter Zeit zu wenig um dich gekümmert«, sagte Philip, nachdem sie den Laderaum verlassen hatten.
    »Wie kommt Ihr darauf? Wir haben doch fast jeden Abend beisammengesessen, wenn Ihr und Said uns die arabische Sprache nahegebracht habt.«
    »Gewiss.« Philip verschränkte die Hände hinter dem Rücken und überlegte, wie er das Gespräch in die gewünschte Richtung lenken konnte. Schließlich entschloss er sich zur Ehrlichkeit.
    »Said hat mich gestern Abend angesprochen«, sagte er. »Er hielt es für wichtig, dass ich mit dir rede, denn er macht sich Sorgen um dich.«
    »Sorgen?« Bertram wirkte aufrichtig überrascht.
    »Weil …« Philip räusperte sich. »Weil er gehört hat, wie sehr du dich in deinen Gebeten quälst.«
    Flammende Röte übergoss Bertrams Gesicht. Für einen Moment erinnerte er Philip wieder an den Jungen, der hilflos auf seine Stiefelspitzen gestarrt hatte, während sein Vater und sein Bruder ihn Philip angepriesen hatten. Zum Glück hatte sich diese Schüchternheit bald gelegt.
    »Weißt du, Bertram, solche … Gefühle sind ganz normal für einen jungen Mann.«
    »Ich werde widerstehen. So wie es vom heiligen Augustinus gelehrt wird.«
    Philip hob die Brauen. »Du hast die Schriften des heiligen Augustinus studiert?«
    »Bruder Albert brachte mir anhand der Übersetzung die lateinische Sprache bei.«
    »Nicht anhand der Werke Caesars oder der antiken Klassiker?«
    »Nein, er meinte, die Schriften der Heiden seien nicht geeignet für den Geist eines Knaben.«
    »Wie alt warst du damals?«
    »Zehn.«
    Philip erinnerte sich an die Schriften des heiligen Augustinus. Auch er hatte schon im Alter von zehn Jahren lateinischen Unterricht erhalten, denn sein Vater, der selbst nicht lesen und schreiben konnte, war der Meinung gewesen, dies sei eine würdigere Kunst als irgendwelche Pagendienste, wie man sie in seiner alten Heimat von den Knaben forderte. Auch

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